gZnnen will den S itz in seiner Seele / wird sol,
! che je mehr und mehr verderben / und ihres aner- fchaffenen Adels verlustig machen; ja alle / die ' mich hassen / lieben den Tod: im Tode der Fin-
siernttz bleiben ihre schonen Kraffre des Gemuths
erstorbenund begraben/ also datz solche Leute
so-wol
alken Menschen die XVeisbert jey. 4) ivol m drejer Zerr / als auch ru jener Ewigkelt/ des rechten Lebens ihcer Seelen beraubet seyn muffen.
Denn einMensch/der vom Wege der Kluaheit ir, ret/wird bleiben in der Todten Gemeine/Gpruch.
Salom. ri/ v. i6. dahero wcrden wir ermahnet lm Buch der Weisheit am i. v. ir. Strebet nicht so nach dem Tode mit eurem Irrthum/ und ringet nicht so nach dem Verderben durch eurer Hande, werck.
§. 4- W ir wollen alle gerne in disser W elt gluckselig seyn / und nach dem wir uns bald dies« / bald jene gute Hoffnung des zukSnfftigen machen/
wunschenwirinsgesamt/ dast selbige nicht fehlen moge; jawirstehentaglich in grosser Nruhe und Arbeit/ damitallenthalben unser Wohlstyn nach Verlangen befordert werde: Es heissct aber imB- der Weisheit z/v.n. W er die Weisheit veracht/
der ist unselig / und ihre Hoffnung ist nichts/ und ihre Arbeit ist umsonst/und ihr Thun ist kein nu- tze- W as ist also nothiger als die Weisheit ?
§. 5. V o n dem Volck Israel lesen wir / m rvas fur Elend/ Jammer/ Noth/ Angst und Trubsal sie offt gekommen seyn; da doch G O tt selbige zuseinemEigenthumerwehlet/ und chnen
vor allen andern Vslckern in der W elt / den gros«
fenReichthu seiner Gute/Gnade/Liebe un Barm-hertzigkeit zu offenbaren und mitzutheilen so viel- faltig verheissen hatte. Die Ursache dessen aber tvird unsgezeiget im B - Baruch am z/c. v, io.
wenn es heisset: W ie kommt es/Jsrael/ bast dum ver Hepden Land verschmachtest? dast du m
einem
44- D a s 4- Lap w l'e hocbstnochl'g
einemfremven Lande b:st? oast tu dich verunrei- , nigest unter den Tovten? dast du unter die
ge-rechnetbist/ die in die Holle fahren ? das isi die Urfach/dastduden Brunnender Weisheit ver- lossen hast. Wacestu auf GOttes Wege blieben/
du h^ttest wol immerdar imFciede ssewohnet. S o lerne nun rechte Weisheit/ aufdast du erfahrest / wer der se» / der langes Leben/ Gurer/ Freude und Frledegiebet. Odastfie weise waren und ver- nahmen solches/ dast sie verstunden / was ihnen hernach begegnen w ird! 5. B . Most zr/ v. r-.
§. 6. Es liget uns alles an der Liebe GOttes:
haben wir diese/ so konnen wir uns versichern/ dast uns nicht anders / alszeitlich und ewig wohl ge, hen kan ; wir sind durch sie versorget an Leib und Seele/ und haben uns nichts Boses zu befurch.
ten / sondern reichen Uberflust;u erwarten in geist-lichenund jum theil auch in leibltchen Dtngen : Haben wir aber selbige nicht / so stnd wir die aller«
eleydesten unter allen Creaturen/ und mussen uns imer des ^rgsten versehen; k^nen keine Ruhe noch Befriedigung tn unsernGewiffen haben/und mus, fen ewigvon Jhm entfernet und verstossen bleiben.
Nunheissetesim Buch der Weisheit am c.?/rs.
dast G O tt niemand liebe / er bleibe denn bey der Weisheit. Dahero muffen diejenigen/ die der Weisheit mangeln/auch alle dasjenigegute ent, rathen/ das tn der Liebe Gottes enthalten ist; hin- gegen aber in dem Stande der grZsten Unseligkeit tigen bleiben / welchen der Mangel der Liebe GOttes mit sich bringet.
§. 7.
Ohne solche himmlische Weisheit stnd
alle
,
alleandereGaben / die der Mensch entweder an seinern Gemuthe / oder an seinem Leibe/ oder auch an irdischen Gutern in dieser W ell yaben mag / ni6)ts und ohne Nutzen; sintemal er selbige ohne dergleicheit Weicheit nicht rechtzu ihrem eigentli-
chen Endzweck zugebrauchenweisi: Golches er, kennete der /^uror desBuchs der Weisbetk sehe wol/ da er tn dem Gebet um selbige;u G O tt also spricht: wenn gleich einer unter den Atenfchen- Kinoern vollkommen w«Ere / sogilt er doch nichls / woer ohne die Weisheit tst/ so von dir komt; wes- wegener auch selbige so gar emsig verlanget/wenn es gleich darauf heisset: sende sie herabvon deinem H . Himel/ un aus dem Thron deiner Herrlichkcit/
sende sie/dasi sie bepmirsey/und mit mtr arbeite / dasi ich erkenne / was dir wohlgefalle: denn sie weisi alles und vrrstehts/ und lasi sie mtch leitrn in meinen Werckrn masitglich/und mich behuten durch ihre Herrllchkeit. S o werden dir meine Wercke angenehm seyn rc.
z. 8. W te n6thig uns die wahre und lebendige ErkantnisGOT^es sey/ konnen wir daraus se
hen/ weil CHrtstusan dieselbige das ewige Leben Hanget/Ioh.-?/). hingegen aber von einem/der solche nicht hat/ in der H . Schrifft gesagt wird/
datz seineS HertzensGedancken wie Aschen seyen/
und setne Hoffnung geringer denn Erde/ und sein Leben verachtliche r denn Thon/darum weil er den nicht kennet / der ihn gemacht / und thm tzie Seele/
so in ihm wircket/ eingegossen/ und den lebendi-Len Od;m eingeblasen Hat. B . der w eish. >s/10.
n. S o
46 Das 4. Lap. kVie hochstnochig
n. S o nothig nun solche Crkantnis EOrces ist:
fo nsthig ist uns auch die wahre Weisheid weil oh-ne selbige dergleichen nicht von uns erlanget wer«
den kan. Dahero wunscbet der H . Apostel Pau«
lus stinen Ephesern den G.ist der Wersheir und der Offenbarung ;u GOnes des Vaters und des H E rrn JEsu CHristi Erkantnis Eph.
1/17.
und-wollte/dasi die Hertzen der Glaubigen Coiolsen«
serzusammen gefaffet wurden in der Lrebe/ ;u al«
lemNeichthum des gewiffen Verstandes/ ;u er«
fennen dasGeheimnist GOttes/ und des Vaters und CHristi. I n welchem verborgen ligen alle Schatze der Weisheit und Erkantnist Lol. L/ r.
weswegen er auch nicht aufhoren wolle/ fur sie ;u beten und zu bitten / dast sie erfullet wurden mit Erkantnist gottlichen Willens in allerley geistli-cher Weisheit und Verstand (.1 9 . M a s ist also einem Christen nothiger/ als solche geistliche Weisheit?
§. 7. W ir wissen/dast unser Mittler und Hey- land CHristus JEsus die ewige Weisheit fty/wie er sich selbsten die Weisheit nennet March, n/ v.
19. und i. <Lor 1/v. zo. heiffetes/dasterauch un- sre Weisheit geworden: welches nicht also ;u ver- stehen ist / als mochten wir eben deswegen in unse
rer ^horheit / ohne Furcht einiges Schadens o«
der Straffe von beligen bleiben/weil CHristus unsere Weisheit geworden; sondern dast er warhafftig inunsdienaturlicheBlindhcitver- treiben/ und das Licht der himmlischen Weisheit wieder anrichten muffe/wenn wir anders uns ruh«