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ge/ welche nunmehro schon angefangen/ ihr Hertz

auf die rechte Weisheit zu beseben / gantz leicht- ^ lich und wtder vermuthen dadurch irre gefuh- >

ret werden konnen: so will nothig styn/ datz sol-chem Ubel vorzukommen/ in diesem andern Thei«

-Hl^etne iegliche Art ln ihrer rechten Eigenschafft m6ge vorgestellet/ und dann zugleich gezeiget werden/ wie weit eine von der andern unterfchie«

den sey/ und welche man eigentlich erwehlen oder verwerfen solle.

§. ?. Hierzu giebet uns nun die H . Schrifft selbsten die allersicherste und beste Eintheilung an die Hånd / wenn Jacob, z /15. von einec Weisheit/ die von oben herab / und also himnr-

lisch sey: Hingegen aberauch von einer/ die ir- >

disch / menschlich / und teufelisch seye / gesaget wird. Dahero wollen wir bey diefer vierfachen Eintheilung bleiben/ und selbige vornemlich aus Gottes W o rt femer ausfuhren ; zugleich aber auch nach Anleitung dieser unbetruglichen Richt- fchnur die himmlische Weisheit betrachten. 1.) als die selbstandige Weisheit 2.) als wie sie

ei-neprwisse

Eigenschafft im gsttlichen Wesen sey z.) als wie sie in den Kreaturen/ und 4 .) tn de«

nen Wercken GOtteS erkannt werde/ und end- lich 5.) als wie sie in den Meuschen ein solchgott-ltches Licht seye/ welches alle Seelen-Kraffce mit fetnem Schein durchdringet/ und nach vertrie-bener Finsternisi in selbigen wiederum das rech'

te

geistliche und himmlische Leben anrichtet.

4

- Jch fange von der uNtersten Art an/und

gebe

' Weisheit

mder

We!t. icL

gebe svigendes von der! teuflischen Weisheit zu . wiffen: worbey ich aber zugleich erinnere / dast i wrder die Heil. Schrifft/ noch ich dasjenige/was

alhier von dieser Art wirdgrsagettverden/furei- ne wahrhafftige Weisheit erkenne; sondern selbi- ge uns zum Unterscheid der andern Arten vor- stelle/ aufdast/ weil sie gleichwol einigen Schein hat / und von dem Teufel durch dieSstnde un- ter uns Vlenschen gekommen ist/ auch leyder mehr als man wol glauben mochte/erlernet und ausgeubet w ird; man solche denn recht kennen / und vermeiden moge.

§. 5. W ir wiffen/dast der Teufel nebst denen andern guttn Engeln von G O tt in der hochsten

^ Weisheit erschaffen worden; aber in der Wahrheit nicht bestanden sey/ Joh. 8^44. /o n ­ dem sich durch Hochmuth von seinem Schopfer getrennet håbe. Ob er nun gleich destwegen seine gottliche Weisheit verschertzet hat/undauS dem ewigen Licht verstossen/ hingegen aber mit Ketten der Finsternist gebunden worden/2. perr.

r/ 4.

so durffen wir doch nicht gedencken/ dast er hiermit zugleich alle lubciiitaten seines Verstan­

des verlohren håbe/ und gchitzlich nichts mehr don seinem vorigen Zustande/von G O T T und dottlichen Dingen/ von uns Menschen und an­

dern sichtbaren GeschZpfen wiffen solte: son­

dern es ist in thm dieses alles annoch ubrig geblie-ben; aber in eine gantz falsche Weisheit verwan- delt worden.

§. !6. Diese seine Weisheit bestehet nun

da-G ;

rin-»or D a s r Lap. VotiderTeufliscbeir

rtnnen/dast er viele Wissen chafft uno em grosses Erkanntntst hat/ sowol gottlicher als naurlicher . Dtnge; aber selbige nur ;ur Verachtung Got- tes/ und zum Verderben der Menschen gebrau- chet/ daher taglich mit List dahin bemuhel lst/ wie er in diesen das B ild GOttes zerstokren / und htngegen seine Art und N atur aufrlchten moge:

Dam it er solcher gestalt als e»n Furi!/ nicht nur al«

letn in seinem O rt der Finsterinst / sondern auch in dteler W elt hcrrschen/und seine Tucke und Vos^eit wider G O lt / und alles was gottlich ist/ ausuben k6nne.

§. 7> Nach solcher feiner falschen WeLsheit/

nahm er e»ne Gestalt der Schlangen an stch und gesellete sich sehr freundlich zu der Eva fing auch einen

viscour«

mit ihr von gottlichen Drngen an/ also dast man hatte meynen sollen/ er wolle fis des Willens GOttes recht unterrichtcn/und eine Erkiarung uber dsssen Geboth machen/ mit nichtenaber sir betriegen oder verfuhren. Es'on«

te auch weder Eva noch Adam anfanglich ihn kenncn und seinen Betrug mercken; bis ste end- lich nachmals dessen mit Schmertzen innen wuk- den/ und sich in seinen Klauen gefangen sahen/ r«

B .M os.z/1. iec;q.

§. 8. Ob nun gleich der grosse G O T T nach seiner unendltchen Barmhertzigkeit dem solcher gestalt von ihm abgefallenen menschlichen Ge-

schlechte wieder zu Hulffe kam/mit Verheiffung seines eingebob' nen Sohnes/ der der Schlan«

gen den Kopff -utreten solte / i. L .M o s iz/iL «

so hat dennoch ore rljl dev Satans nachdem U»I ter den Menschen die Oberhand behalten: nicht lwar / als ware G O ^ nicht machtiger als der Teufel / sondern wetl dejsen Verfuhrungen mehV als gottlichrm Willen gehorchet wtrd.

§. 9. Hierinnen bewetfet also der Satan an«

Noch t^glich ferne falfche Weishett/ und zwar

in

etnem solchen Schein/ datz wir arme Menschen thn nicht fur einen Betruger ansehen/ sondern fur einen verstandigen und klugen Rathgeber / der uns wolle zetgen/ wte man diefes Leben recht lustig/ frolich und nach Wunschjubringen soller!

Dahero nehmen wir alle seine Vorschlage gantz willig an/ und konnen ihn in solchrr seiner lisiiaen Verstellung nicht ehcr eekennen/ als bts wir mit Schmertzen fuhlen und empfinden/ in wasIam«

Mer und Elend wir durch ihn gesturtzet sind. i

§. ro. E r weitz sich so kunstlich in einen Engel desLichts zu verstellen / r. Lor. r i / 14. datz manz nicht anders gedencken kan/ als håbe man es mit einem guten Fceunde zuthun: daher es denn kSmmt/ datz ob er gleich wegen seiner so langen Verfuhrungen von uns Menschen endlich ein«

tnal in seiner List erkannt werden solte/ er den«

"och mit seinem schonen Kletde/ und angenom«

^enen freundlichen Gestalt uns immer annoch hinter das Licht fuhret/und bald auf dtese/ bald wieder auf eine andere Weife in sein Netz brin«

Set. Solcher Gestalt verblendet er/als ein

Gott

meser W elt/ der ungl^ubtgen Sinne/ dab fie

^'cht

sehen das

helle Licht des

Evangelti

von der

G 4 Klar«

lo4 Das l. Lap. V o n der Teuflifchm

Klarhett Christi/ r . Tor. 4/4. und hat sein Werck tn den Kindern desUnglaubens/Eph.r/r.

§. n. AuS diesen Ursachen wiro er denn in derH.Schrifft genennet vergrosie Drache/ die alte Schlange/die daheiffetder Teufelund S a ­ tanas/ der die gantze Weltverfuhret/Offenb.

Joh, ir /9. ein Msrdervon Anfange; ein Lug- ner und V a ter derselben Joh. 8/44. unser W

t-dersacher/ derherumgeherwieetnbMender

Ls-we/ und suchet/ welchen ecverschlmge 1. Per. s/s.

Ein Furst und Gewaltiger/ einHerr der W e lt / der mitseinen Angehsrigen in der Finsternis die­

ser W elt herrschet/ und an dieGlaubige Kinder GOttes listige Anlauffe thut/Eph.6 n. ir. also dast ( wo es muglich w^re) aucb vie Auserwehl- ten durchlhn in Jrrchum verfuhret werden moch- ten. M atch. 24/24.

K. ir. W eil er denn nun durch fetne List nach dem klaglichen Sunden - Falle / uber allediejenige Menschen Getvalt bekommen har' die in GOttes Ordnungstchnichtschicken/ noch die vcrheissene / nunmehro aber wircklich vollendete Erlosung ge-buhrender massen annehmen wollen; so kan man leichtlich gedencken / dast er knselbtgen nichts an^

Verssuche an;urichten/als sein B ild /N a ru r/A rt rind Zigenfchafft: daher denn solche ferne falsche Weisheit unter die Menschen kommen/und mit Ver ersten anerschaffenen gSttlichen Weisheit ver- wechseltwordenlst.

§. iz- Diefe aber bestehet vornemlich darin>

nen / dast dergleichen Leutebev aller ihrer Erkant-niS

li

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ntsgotllicher undnaturlicherDinge/ voller List/

Betrug/ Schalckhrit/ Heuchelep/ Verstellung m Geberven / Morten und Wercken / voller ver- schmitzten Rancke und listiger Anschlage styn/ und dadurch G O tt zu betriegen / den Menschen aber zuverfuhren/ und sich selbsten in der W elt lusiia/

froltch/ und nach ihrem Sinne gluckselig/ hoch und ansthnlich;u machen suchen: Und weil sie in Jrrchumwandeln/ solches aber fur ein erwunsch.

les und herrliches Leben erkennen; so wollen sie gerne alle anders in ihre Gese.llschaffr haben / und jugleich ihrer eingebildeten Herrlichkeit rheilhaff- tig machen.

H. i^. Diest teuflifche Meisheit isi dann in der M e lt fo gemein/ dast sie fast nicht mchr vor ei-ne Art und Eigenschaffl des Satans / will erkant und angesthen werden : Indeni sie uns so gar angebohren lst/ und von N atur mit Lust undLie«

beverlanget/ uno ohne jondere Muhe erlrrnet rrird. iLiehatauch bep venen Einfalrigen ei»«n sol6)en Schein/ dast sie meyncn /es sey ettel gort- Uche Klugheit / und himlische Wahrheit/ was aus ihrgrdacht/ geredet/ geschrieben/gethanundge- handelr wird; J a offt falt es auch den Kindern des Lichts sehr schwer / dast sie felbige in allen S lu ­ rken recht villig erkennen und unterscheiden kon­

gen: Jndem ihre Besitzer gleiche Kunst von ih- rem Urheber gelernet haben / vermoge welcher ste nch ebenfals als wirer/ in Engel des Lichts ver, nellen konnen.

§. is. Solche werden in ihrer Art rech't be«

G 5 schkie»

ro6 Das l. Lap. V o n der TeufKscben

^ - , --- — E

schrieben von dem weisen Kontge David in setnem Psalm. 6z/). 4. s. 6.7. da ersie etne Versamlung der B 5sen unv einen Haussen der Ubelthater nen, net/welche ihre Zunge fcharssen wie em Schrverdt/

die mit idren gifftigenWorten zielen/wiemitPfei- len / dasi sie heimlich schteffen den Frommen / plotz-lich schiessen sie aufihn ohn alle Scheu. S ie sind kuhne mit ihren bssen Anschlagen/ und sagen wie sie Stricke legen wollen/ und sprechen: wer.kan sie sehen ? sie ertichtenSchalckhett/und haltens heimlich / sind verschlagen und haben gefchwtnde Rancke.

§. 16. Diese ihre List offenbaret sich denn fon- derlich auch inVerfuhrung zu allerhandJrrthum.

daher der Apostel Paulus E p h . 4/14. von etner Schalckhettder Menschen redet/ und von Teu, scherey/ damit sie uns erschletchen ;u verfuhren.

Und Petrus faget in setner 2. Epistel r/,. wie sie durch Geitz mit erdichteten Worten an denjeni- gen hanthiereten / die sie auf richtigen Wege wandeln sahen / v. 14. wie sie an sich locketen die leichtfertigen Seelen v rs. wie sie verliessen den richtigen W eg / und irre giengen v.18. wie sie re­

deten stoltze W o rt/d a ntchts hinter sey/ und rei- tzeten durch Unzucht zur fleischlichen Lust diejeni- gen/ die recht entrunnen waren/und nun tn J rr-thum wandeln v. i?. und verhtesten ihnen Frey- hett, so sie doch selbsten Knechte des VerderbenS w^ren v.i?. welchen bchalten sey eine dunckele Kinsterntsin Ewtgkett.

Z. 17. Die H.Schrifftnennetsieferner

vec-f W

XVeLsheLtr'nderVOelt. 107

fuhrische Seifter / so m Gleitznerey Lugen - Red- ner sind/un( Prandmahle rn ihrenGewiiftn haben r Tim-4/ir. derer Zukunfft geschiehet nach der VZlrckuug des Satans/m it allerley lugenhaffti«

Sen Kraftten und Zetchen und Wundern / und rim allerley Verfuhrung ;ur Ungerechligkeit un- terdemn/ dieverlohren werden/ dafur/ datz sie die Liebe zur Wahrheit nicht haben annehmrn wollen r.T h e ffr/-. 10. Dahero wird so offt im Alten und Neuen Testament geredet March. 7/

15- Jer. 14/14. rz/Li. r7 .14.16.29/

8-§.

i8-

I n

dem

ersten

Buch

der Ronige am 22/ 6.5qq. lesen wic von Achab dem KSnige Is ra ­ el/ wieerhabe 4oo.Prophetenwegendes Aus- gangesmitdemKriege der Syrer um Rath ge- fraget/ undvonihneninsgesamt/ diese Antwort bekommen: Zeuch hinauf/ der H E rr wird sie in die Hånd des Koniges geben. Alhier solte man

meynen/

datz sie nicht anders/ als wahr geredet hatten / sowol deswegen weil sie dazumal fur ei-nen rechten Auszug weiser Leute in Israel gehal- ten wurden/ als auch weil sie alle zusammen die­

fes fur den Willen und Rath GOtteS erkenneten/

wassie Achab vermeldeten; dahingegen nur der eintzige Prophet Micha etwas anders dem K6ni- Sebeybrtngenwolte/und ebm deswegen von thm verworffen wurde: Allein es heisset v. rr. datz der ^eufel ein falscher Geist in aller diefer Pro- pheten Munde gewesen sey; welches sie aber nicht Sestehen wolten/ daher v.r4 dek Prophet Zede- kig hieraufden Micha auf den

Backen

schlug/ und

77^

zuihm sprach r Wre ? lstder Geijt ves O L rrn vonmirgrwichen/ dastermit dir redet?

§. i?. Solcher Gestalt werden annoch heut zu Tage viele Menschen durch diest teufiische Weisheit verfuhret und betrogen / alfo dast/ wenn

sir meynen/sie haben von diestm oder jenem klugen M ann einen guten undheylsamen Rarh empfari, gen / sie endlich im Ausgange der Sachs erfahren mussen / dast es eineList des Sarans gewestn seye/

welcher ihrVerderben darunter besiZrdern wollen- Worbep diests;u mercken ist / dast dieienige / die folches thun / und verrichten/ aus Verblendung ihresGemuthes'und wegen ver Vielheit solcher Jrrgeister / gemeiniglich stlbst niche wissen/ datz sie vom Satangetrieben werden/ sondern ftehm in der Etnbildung/ als styrs ihreeigene Weisheit / rind dcrTrieb ihres hohen und verstandigen Gei«

sies / der sichhierinnenoffenbare/ und nach ihrer A rt etwas gutes zum End;weck håbe.

§. ro. Hiehergehorenallerley falsch beruhm- te Kunsts i. Tmr. 6 / ro. sonderlich die allenchal^

ben' aus den hcyvnischen Schrifften cingefuhrte Sophisterey / da ciner den andern in Morren li«

stig zu fangen sich bemsthet/ und grossen Fleitz dar«

ouf wendet / wie cr aus Wahrheit/ Lugen / und aus Ltcht Ftnsternis machen/ hingegerr aber die Lugen glaubwurdig/ und auch den allergrosten Jktthum wahrschetnlich vorstellen m5ge. W e r W

iermit behafftet ist/ darffsicherlich glauben. dast er tin Instrument des S atan s sty/ und dast alle sol«

chefttne Weisheit die erhierinnen beweistt/ aus