• Ingen resultater fundet

der zu orlangen/und auf was Arrh und weise soledes wol gescbehen konne

Das 4 Capitel

L. W te wir aber solcher gestalt aus der N a ­ tur versteden konnen/dasi wir nicht in solchem E

H. 14. Dieses W o rt zeiget uns nun nicht nur allein insgemein den Ursprung Himmels und der

Erd^n sammt alle dem / was sich in selbigen besin­

det ; sondern auch insonderheit die Schaffung des Menschens/ nebst den Umstanden / die dabey vor, gegangen sind. I n dem i. B - Mose i/ 26. le, fen wir/dast/ nachdemderDreyeinigeGott alle sichtbare Geschopfe vollendet hatte/er mit sich felbsten einenRath gehalten und gesprochen:Las-ser uns MensAen macben. Aus welchem wir

sthon einiger massen erkennen ksrinen / dast wir um

des,

deswtlten wstt yerrlicher/ und;u einem bessern Endzweck erschaffen feyn muffen/ als die ubrigen Creaturen: indem wir nicht sinden / datz in ihrer

Schspfung GOttmitsich sclbstenalso zu Rathe gegangen sey.Und sslches sehen wir noch klarer / wenn es in folgenden Worten heiffet: em B ild / das tttts gleich sty/ die dahcrrscben uber die Fi- scbe im M c rr und uber die Vogcl unrec dem Himmel und uber das Vich und uber die gan- ye Erde/ und uber allesGewurm/das a u fE r-den kreuKt. Und v. 27. GL»rr sMnffr-den tN en, scben ihm zumBilde zunr Bilde Gorrcs scduff er ihn/ rmd stbuffste ein tNanlein u. Fraulein^

§-15. Jst also das BilvGottes/wormnen der ^ Mensch anfanglich cigentlich erschaffen wordsn. ! Und solches sehen wir auch aus andern Zeugnifferr ^ g6ttlichesWorts/ als i. B.Moss/i. da Gorr den

Menschenschuff machre er ihn nach dem Gleicbnist Gotres. Wiederum c. 9/ 6. Gorr har denMenschenzuseittemBrldegemacbr. Und B . Weisty. 2/2;. G O rr har den Menfthen ge- scbaffen zum ervigen Leben/und har ibn ge«

machr;um Bilde / dast er gleich stvn^oll/

wie- er ist. Auch haben wir schon in §. n.

angefuhret/wiewicCol. ;/9-io«und Eph 4 / >

Lr.rz. 24. ermahnet werden / dast wir uns zu dem Ebenbilde GOrres wieder ernenren sollen: welches anzeiget / dast wir erst in ftlbi- bigem von Gott muffen erschaffen worden seyn;

worvon auch das 17. cap. aus dem Buch Sirach ^ gelesen werden kann.

§. r

6

. Wenn denn solches von.uns nicht an­

ders

zur w . weisiheit erschaffett rvsrden- i;

ders/als gebuhrender massen gegl<!ubet werden kan; so ftaget sichs ferner/ worinnen doch sol, ches Ebenbild Gottes bestanden håbe/ und was feineVortrefflichkeitgewestnsep?Diests nun de-sto grundlichee zu verstehen/ muffen wir erstlich be,

trachten/ werGottsty/ und alsdann von deffen Eigenschaffren auf uns Menschen die ^pxlica-

rion ma6-en.

§.17. Es Hat zwar G o tt niemals jemand gest-hen Joh. i/13. sintemal er in einem Lichre rvoh, ner/ da niemand zukommen kan i.T i M. 6/i 6. da­

her ist es sthr schwer/ihn also ;u beschreiben/als wie rr wahrhafftig in sich stlbsten tst : jedoch hat er sich einiger massen in stinen Geschopftn ; volliger a,

ber ducch sein Worc uns Menschen geoffenbaret:

daraus wir einen sichern Grund haben / etwas ge-wiffes und wahrhafftiges von ihm zu wiffen; ob wir gleich dabey gestehen muffen / dast solches alles annoch in der grosten Unvollkommenheit von uns geschehen kan: indem Gott sich in seiner Offen, barung nach unserm jetzigen Unvermogen hat

richren muffen.

§. i8 Es ist Gott ein ewiges Wesen/ohne al­

len Ursprung/AnfangundEnde; ihn kan weder Zeit noch Ewigkeit begretfen / oder einschrancken;

«r ist einig und doch zugleich auch dreyeinig; von ihm isi alles geschaffen/ wasaufferihmim Westn

tst; er hat in sich nichts Leibliches / sondern ist ein solcherGeist / der alles in allen erfullet. Wenn nun gesagt wird/ dast wir Menschen zu stinem Bilde und Gleichnist erschaffen styn; so durffcn wir

wirnichtgedencken/alswarenwir ihm hlerinnen gleich / und hatten ebenfalls weder Ursprung noch Anfang / und konte uns weder Zeit noch Ewigkeit begreiffen: deNnsolcher Gestalt wareil wirkeine Geschopft/sondern selbsicn G ott; hatte auch nicht geschrhen konnen/ dastwirin solches Elend ge, kommen/ als wir nun uns befinden. Ubec dis bezeuget auch unser grober und materialischer Leib/dast wiraufunendlicheWeise von Gott hie- rinnen unterfchieden sind.

§. 19. Nebst dem aberist auch die allerhochste Weistheit/ welcheinder schonsten^rmome der Heiligkeit / GerechtigkeitundWarheit bestehet / und sich in allen seinen Wercken herrlich erweiset.

E r ist ein ewiges Licht/das mit keiner Finsternist vermenget ist; Er ist dasjenige Leben/welches eine Wurtzel der ewigen Liebe/ Fceude/ Friede und immerwahrenden Gluckseligkeit ist. Und dieses ist eigentlich dasjenige B ild / wornach Gott den Menschen erschaffen hat / da erihm feine Weist, heit mitgetheilet / vermoge welcher E r im Licbre rvandeln i. Joh.i / 7. und in unstraflicher Heilig.

keirn. Gerechrigkeir emhergehen Luci/75. auch uber die ganye LVelr und alle

ubrr'ge

Creanr-- ren weisilicb herrscben und kluglich reIieren konne/B- Weisth. 9/2. z. woraus er nachmals nichts anders/ als wahre Freude und bestandige Gluckseligkeit zu geniessen hatte. Wiewol Vir die, ses dabeyjumercken haben/ dast solches alles in

Gott

wesentlich u. auf unendliche Weise; in dem Menschen aber nur ein Bild und Abfchattung / je*

doch

znrw.weLsiheLterschaffettwordew. ir

doch etwas wahrhaffttges dergleichenseyn solte.

§. ro. Solte aber der Mensch solches gottll- chen Bildes fahig seyn; sowaresnichtgenung/

dast er / wie alle anders N iere / alleili einen mare- nalischen Letb bekam / und in selbigem mit denen auserlichen Ginnen begabet wurde: sondern Gott Muste hierzu in jolchem Letbeauch eine unmateria- lische Seele und eine gantze geisilicheNatur schaf-fen / i.B . Mos.r/7. vermoge welcher er mit feinem Schopfer eineinnigeGemeinschafft/ und deswe«

gen auch mit seinen Gottlichen Eigenschafften eine wahrhaffttge Verwandschafft haben; und uber dis sowol uber seinen elgenen Leib/ sammt dessen ausserlichen Sinen/als auch uber alleandere sicht-bare Geschopfe GOttes weistllch regieren / und al­

les zu derEhre seines Schspfers und zu feinem el­

genen nutzen/ Freudeund Gluckfeligkeit dirigi- ren k§nte.

§- 21. Zu diesem Endzweck bekam er nun in sei-nem geistlichenWefen denVerstand und denVZil- len: worinnen das B ild der gottlichen Weisthett wohnen und sich in alle ubrigeSeelen-Krastte aus- breiten/ jaden gantzen Menschen in einer immer- morenden harmonis mit feinem Schopfer / Mit sich selbsten / und mit allen anderen Ereaturen

<rhalten ksnte: also baster nicht nur allein Gott seinen Ursprung in feinem Wesen / Wtllen/Wer- cken und Eigenfchalsten / und nebst dem auch alle nchtbare Geschopfe in folchem hellen Lichte der

^Zeistheit vollig und ohne einigen Irrthum er- 'ennen und verstehen ; sondern auch solches

Er-

kannt-j 6 Das i. Lap XVre der Menscb von G o tt kantnismit Heilrgkeir/Warhett und Gerechtig- keit/weiplich und auf das allerinntgste verbunden sepn laisen solte.

§. 22. Solcher gestalt tvår nu« der Mensch von Gott ju derallerhiZchsten Wetsiheit erschsfen/

und konte nach ftlblger mit seiner Seele bey Gott in der unsichtbaren Ewigkeit leben/ und sich in sti-nen Wundern / nebst den hetltgen Engeln/ erfreu- en und ergotzen; nach seinem Leibeaber wuste er / durch die austrliche S inne/ alles weWch zu re- gieren. und sich durch Erkantnist allerDinge hoch«

lichzu brlusrigen.

§. 2). E r hatte nicht vonnothen/ solche Weisi, heit eri'r durch viel^Mhe ju erlernen/und mirVer«

drutz seinen Verstand in Erforschung himmlischer oder irdischer Dingezuuben; als wie nunmehro von uns zu geschehen psteget: sondern selbtge war thm dermasien angeschaffen / datz er in Vereini- gung semes Schopfers/ alledasievige/ waSent- weder in geistlichen und himmlischen Diogen / sei­

nem Gemuthe / oder in leiblichen und irdischen Dingen/ seinen ckuferlichen Stnnen vorkam/ ohne Muhegrundlich verstehen und weWch damitum- gehen konte: Dahero wuste er auch einem jed- wcdenThr'ere einen solchenNamen zu geben/der seinem Wesen und Eigenschafften gantz gemasi und zustandig war. i .B . Mos. r/ i-.ro .

§. L4. Solche Wertzheit war nicht nur alleia in seinem Verstande/und verursachete in selbigem g^ttlicheS Licht undErkantnib; sondern hatte auch den W illen/ und alle ubrige Seelen-und Leibes-

Kraff-zurXVeishekt cr^Aaffett wdrvM 17

Kraffre dermafien in ihrer Direktion, dafi daher in dem gantzenMenschen nichts als lauter Heilig- keit/ Warheit und Gerechtigkeit / sorvol gegen Gvlt seinen Schopfer / als auch gegen sich selb-sten und seines gleichen/zu finden und anjutreffen rvar

§ - 2 5 . HierauS war nun der Mensch insti, demLeben / und in allem stinem Thun und Lassen/

recht gluckstltg / und wuste von keinem Elende / fondern von lauter paradisischer Luft/ Freude und Ergotzung zu sagen. Die lieblicheGemeinschafft derewigenund htmmlischen Weisheit vergnugte

ihn innerltch / und die Schsnheit des Paradis, ses/samt allen sichtbaren Grschopfen, erfreu, ete ihn auserlich: indem diest seiner weislichen Herrschafft/ ohne Widerstreben/ mit Lust und

!iebe gehorsam waren; jene aber ihn siets in dem Genufi ihrer gsttlichen Fukle und in ihrer holdstll- Sen Liebe unterhielt/ auch gantz genau correlpon- mit ihm hatte: und solches so lange, als er sich von ihr und seiner angeschaffenen gSttlichen

Weisheit regieren/leiten und fuhren liefi.