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Das III. Lapitel

H. 5. Und ivtr durffen nur ein rventg Achtung aufvie Regungen unsers Hertzens geben; so wer

den wirbefinden / wie in selbigen von Jugend auf ein heimlicher Trieb zur Weisheit sich ereignet:

und / wo solcher nicht durch Bosiheitunterdrucket undgantzlichgedampftwird/ sotreibeter uns so emsig zur Ersorschung disses und senes / dasi wir nicht eher ruhig seyn konnen / wir haben ihm denn

ein Gnugen gethan. Diese Begierde/ ob sie gleichofft ihren rechten Endzweck nicht erlanget / sondern biSweilen/ aus unserer Tbocheit/ auf schadliche Dtnge gerichtet wird; so ist sie doch ein ubrig gebliebenes Zeugnisi in dem gefallenen Menschen/dasier feine verlohrne Weisiheit wie- pererlangen konne: anders/wo alle capacitat oder Fahigkeit dessen/ bey thme zugleich hinwegge- nommen ware/ wurdeer auch weder Begierde

noch Verlangen darnach haben.

§. 6. Uber dtsi befindenwirauch/ dasi G O tt in Ostenbarvng seinesWortes kein anderAbsehen gehabt/ als dasi wir wiederum dadurch aus un- ftrem naturlichen Verderben errettet / und zu sei-mm verlohrnen Ebenbilde/welches vornehmlich in solcher Weisheit bestunde/ erneuret werden mochten: dahero heiffetes auch de* Brunn der Weisheit/ S ir . 1 /5 . durch deffen Betrachtung G O tt unser zertrenntes Hertz wieder vollkommen machen/und

uns

Weisheit geben will/ wie wir

die vevlohme AVeish. wieder zu erlattgett.

esbegehren S ir. s/zy. Es ist ein Licht/ das da scheinet in dem duncklen Orch unsers Seelen - , Hauses/ bis der Tag anbreche/und der Morgen­

stern aufgehe in unsern Herhen Peer. 1/19. ES hat die Kraffc/ die albern weisezu machen / und unsers Augen zu erleuchten Psalm. 1-' 8.9. Es kan uns wiederum zu vollkommenen G O ttes«

Menschen machen/ 2. T im .;/17. Dieses ist nun abermal ein gewaltiges Zeugnist/ dast G O T T vor deffen Offsnbarung håbe fehen und erkennen

^ Muffen/ wie es annoch mugltch ware / dast durch dergleichen dem gefallenen Menschen zu seinek verlohrnen Weisheit wieder geholffen werden

konne.

§. 7. Dieses konnen wir auch aus allen Hånd«

lungen Gottes mit uns Menschen abnehmen/ da er taglich an uns arbeiter/unslehret straffet/ver- mahnet/ und immer mit uns ausaearteten Kin­

dern zu thun hat; zu keinem andern Endzweck / als/ dast er uns wiederum zu seiner Gemeinschafft und durch selbtge zu unser verlohrnen Weisheit bringen mochte: indem er weist/ dast uns sonsten

auffcr ihm und dieser Weisheit / weder zeitlich noch ewig wohl seyn kan. Dahero ruffet er uns immer zu: Trettet aufdieWege/und schauet/

und fraget nachdenvorigenWegen/welchesder gute Wegsey/ und wandelt drinnen/ so werdet ihr Ruhe finden fur eure Seele. Jer. 6/ »6. J a die himmlische Weisheit selbsten klaget drauffen,.

und laffet sich HSren auf den Gassen/ sie ruffetin der Thur am Thor/ fornen

unter

dem Volck /

sis

C redet

Z4 Das z. Lap. D b muglicb sey/

revet ihr W ort in ver S ta v r: wre tange wou l,-r albern alver seyn/unddieSpotterLust;uSpor- terey haben/ und die Ruchlosen die Lehre haisen ? Kehret euch zu meiner Straffe/ sihe/ ich will euch heraus sagen meinen Geist/ und euch meine W o r-te kund thun. S p r Salonr.

1/ ro. ri. rr. rz.

W o

es nun nicht muglich ware/unsereIrrwegezu ver- laffen/ unv uns auf Ven Weg ver Weisheit zu begeben; so mochte G O T ^ unddiehimmlische Weisheit gleich immer ruffen/ unv doch nichts , bey uns ausrichten tonnen: ja es wace vergeblich/

allediejenige Muhe/die G O tt nach dem klagli- chen Sunden-fall bis auf gegenwartige Srunve mit uns Menschen gehabt und angewendec hat.

§. 8. Fragen wir/ ;u was Endzweck G O tt sti«

nen eingebohrnen Sohn/ als vie ewige selbstandi«

ge Weisheit/ ;u uns Menschen in diese W elt ge­

sandt Hat; so bekommen wir von dem H . Evan- . gelisten Johanne rur Antwort/datz er das tvår- hafftige Licht seyn solle/ welches alle Menschen er- leuchtete/ die in diese W elt kommen. Ioh.1/9. da­

hero fpricht er auch selbsten: ich bin das Licht der W elt/ wer mir nachfolget/der wird nicht wan- deln in Finsternitz/ sondern wird das Licht

desLe-bens haben. Ioh.8^12. und c.?/s. Weil ich bin in der W elt/ bin ich das Licht der Welr. Item

Ioh.1rz46.ich

bin kommen in die W elt em Licht/

auf datz wer an mich glaubet/ nicht in Finsierniff bleibe. Hatte also G O tt gesehen/ dap ourch ihn das verloschne Licht der Weisheit in uns nicht wurde kSnnen wieder angerichtet werdry; so

wuc-dLe verlshme Ul)er?k. wiedct zu relangen. )5

de er jeibtgen nichr ln ore W ell gesendec haven/

und uns durch ihn den Weg hierzu bahney und leyren kassen.

§ Elwlich haben wic auchzumBewei§ sol­

le r Moglichkeit viele Erempel: indemGOtt zu ul-'en Zeiten aus dem grossen Haussen der Men- schen immer docheinige gehabt/ die sich solcher himmlischen Weisheit in gebuhrendrr Ordnung haben theilhaffrig machen und von ihree Thor- heit befreyen kassen. Nachdem nun wir alle tns«

gesamt einerley Wesen und in selbigem einerley Kraffte der Sselen haben/auch zugleich in einer­

ley Verderben ligen/ also / dast keiner vor den an­

dern in diesen Stucken cinen Vorzug hat; so ton­

nen wir hieraus mit Warheit sch liessen/ dast/ was einrm unreruns Menschenhierinnen muglich ist/

das kan dem andern in solcher Ordnung gleich-fcls muglich seyn: W eil denn nun einige zu dee wahren Weisheit in derWelt gelanget sind; so tonten auch die ubrigen alle zu dergleichen gelan-

gen; wenn sie anders vie M ittel und den rech- ten Weg ergreiffen wolten.

§. 10. Es psteget aber gemeiniglich hierin- nen/ nemlich in den Wegen und in den Mitteln/

vder der von G O tt hierzu gemachten Ordnung/

geirret zu werden: dahero kommetes/ dast sich dessen zwar viele bemuhen/ und doch nicht erlan- 8en tonnen/ was sie suchen. Damit also jede»

uran wiffen mochte/ auf was Art und Weise ich Es allen Menschen moglich zu seyn erkenne/ dast ne zu solcher verlohrnen Weisheit

wiedergelan-C r gen

z6 D a s z. Lap. Gb muglr'cb fe^/

gen konren; achre ich alhier nothiA;u seyn / et-was weniges annoch von dem rechten Wege ;n erinnern/und bitte solches ror allen andern wohl zu mercken/ und in dem Suchen wahrer Weis^

heit inachtzunehmen.

§. n. W ir haben in den vorhergehenden Ca^

piteln gehoret/ wie dast die Wurtze! solcher Weis- helt eintzig und allein in G O tt sey; und dat; so lange/ alSder Mensch mitdiesem seinenSchopf- fer in Ltebe/Gehorsam und Unterthanigkeitver* >

einiget geblieben/ er solche Weisheit in sich woh- nend gehabt/und von ihr auf das hochste deleli­

get worden: so bald aber er sich von G O tt sei-nem Ursprunge und der Qvelle solcher Weisheit/ >

durch Ungehorsam und hochmuthige Einbil- ' dung getrennet/ er alsbald auch aufgehZret hå­

be/ nach seiner vorigen himmlischen Art weise/

klug und verstandig zu seyn; darum well er von der Gemeinschafft desjenigen sichgeschieden/aus welchem ihm solche Weisheit zuflielsen muste/unv

> vonwelchem sie allein bestandigunterhalten wec- den konte.

§. ir. W ill also einer widerum die solcher ge-. stallt verlohrne Weisheit erlangen und in dieftc W e lt zu ihrer seligen Besitzunq kommen; so kan jhm solches auf keine andere Weise moglich seyn/

als dast er sich vor allen Dingen bekummere/wie er mit demjenigen aufs neue bekant und vereini- get werden mochte/ der aller Weisheit Qvell/

Brunn und Ursprung ist: so lange als dieses nicht geschtehet/ und der von G O T T getrennte ' Mensch nicht wiederum in die Gemeinschafft

Ni»

^ nes Schopffers zu kommen sich bemuhet/ tst al«

z les anders umsonst/ undvrrgeblich/wte sehrer sich il auch durch angstliches Lauffen und Rennen

dar-» nach bestreben mochte.

§ - 1;. Es besindet sich aber der Mensch/ so gar i, iveit von G O lt entfernet/ und hat sich dermaffen

^ tn Jcrwege vergangen/ oasi er selbigen vor sich ) selbjren weder recht fuchen noch finden kan; ja s, stine Sunden haben eine solche dicke

Scheide-^ . wand zwischen thm und seinem G O tt gemacht/

^ E fa ./9 /r. dasiwo selbige nicht ersthinwegge-, nommen wird/ ihm unmoglich tst zu dessen Ge«

^ meinschafft zu gelangen. Solche Scheide-Wand , aber hinweg zu nehmen / gehoret eine gottliche

^ Krafft und Allmacht zu: Jndem es ein wichtt,

^ ger Werck ist/ als die Schopfung Hiinmels und s der Erden. W ie nun der Mensch sich ntcht sel-1 ber erschaffen ksnnen/ so vermag er noch vielwe«

s Niger sich ftlbsten aus diesem Tode der Finster-nist und des Verderbenszu helffen/odersichwie-der seiner ersten Sch§psung gleich zu machen:

Dahero musi er sich durch die ihm vorkommende Gnave um einen M ittler umthun/ der ihm hier­

ru behulfflich seyn mochte; und weil er derglei- chen aus Erden beykeiner Creatur antreffen kan/

Musi er forscken/ ob G O tt nicht selbsten hierin- nen seine Hulffe worden ist/ und thm einen sol-chen M ittler von Himmel in die W elt gesendet håbe.

§. 14. Wenn er venn nun sich deshalben tn GOttes W ort umsiehet; wtrd er befinden/dasi

C r

sol-»

solcher Attttler erntzlg uno allem Eyrrstus IL ^ fus sei)/ i. T im -2/5. welchen G O tt hatvorge- stellet zu einem Gnaben-Stuhl durch den Glau- Sen in seinem B lu t/ R om .;/r4. und auf welchen

Er/als wir alle in der Ir r e glengen/wie Scha-fe/ unser aller Sunden geworffen hat/ E ja. 5;/

6. alfs dast er den/ welcher von kerner Sunde gewust/ fLr uns zur Sunde gemacht / aufoast wir wurden in ihm die Gerechtrgkeir / die vor G O tt gilt 2. Lor. 5/ 21. und solcher gestalt hat er uns errettet von der Obrigkeit berZmsternist/

und hat uns versetzr in bas Reich seines lieben Sohnes/ an welchem wir haben die Eclosung durch sein B lu t/ nemlich die Vergebung der Sunden/Lol i/iz -14- Dahero/als w-r weiland fremde und Feinoe waren/ durch die Vernunfft in bofen Wercken/ hat er unsnunversohnet/mit dem Leibe seines Fleisches durch den Hov/ auf-

dast er uns darstellete heilig und unstrstfflich und ohne Tabel vor ihm selbsi c.s/ai.rr.

15. Alhier lieger nun einem jedweden ob/

dast er stch mit dicftm seinem Mittler recht be­

kant machs / und semes Vecdienstes in gehori, ger Orbnung theilhafftig zu werdcn sich bemu- he. E r must durch wahccn Glauben das Werck des Teufels in sich von ihm zerstohren / i .I s h . ;/

8. und die verlohrne gortliche N atu r/ an statt desten/ wiederum aufrichten lasten, r . Perr. i/

4. E r must durch dessen Krafft aufwachen von dem Schlaf der Sunden/ und ausstehen von

den Tovten/

danrit ihn

CHristus erleuchten

kon,

ne-i

die verlohme weish. wieder z» relangen. )?

ne. Eph. s/14. ErmuststchvondemZar,t<uver Finsternist/ unter welchem er weyland auffec

; Christo seinen Wandel gefuhret/von G O tt be«

freyen/ und samt CHristo lebendig machen/ auf, j erwecken/ und in das hlmmlische Wesen

verfe-! tzen laffen E p h .r /i- 6. bis er endlich solcher ge­

stalt wiederum em Grist mit G O tt oem H Errn tverden moge.i.<Lor.s/i7.

§. is. Geschiehet denn solches/ sihe/ so ist er , durch Christum von neuen wledergebohren Joh.

i.v .1 2 .^ /^ . c.z/.z. 1.Joh.?.v-9. und mit G O tt seinem Schopfer vereinigetworden/Joh.

! 17/rz. hat nunmehro durch den Glau ben einen freyen Zugang zu thm R om .;/ r. Eph. r/1 z.

Jst ein Kind und ErbedeSewigen Lebens/Rom.

8/16.17. hat keine Feindschafft mehr / sondern Friede mit G O T T durch den HErrn JEsum , Christ/ Rom. s/r. Solcher gestalt ist die Schei- de-Wand zwifchen ihm und G O T T hlnweg ge­

nommen/ also dast dieser mit ihm wiederum Ge- Meinschafft haben kan/1. Joh. 1/5.7. und ihnseg«

nen mit allerley geistltchem Segen in himmli«

schen Gutern/ durch CHristum/ Eph. 1/). thm sei-ne Gnade reichltch wiederfahren lasten/durch al«

lerley VZetsheit und Klugheit/ und ihm pr wiffen Seben das Geheimnist seineS Willens v- 8. 9. ja ihm mittheilen den Geist der Weisheit und der Offenbahrung zu seiner selbst EMnntnist / und ihm schencken erleuchtete Augen des Verstand«

ttiffes/ dast er erkennen msge/ welches da sey die

Hoffnung

seines Beruffs /

und

welches sey der

C 4 Reich.

Reichthum des herrlichen Erbes an seinen Heili«

g e n /v i/, is. damitererfstllet werde M a lle r*

leyGottesFsille.c.)/1?.

H. i7- Jsi nun der Mensch so weit gebracht