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Einige noch nicht mit Sicherheit hestinimte Alterthfnner, die in die vorhergehenden Ahtheilnngen niclit anfgenonnnen werden konnten

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Thier-zeichnung wahrnimmt, die eine Hirschkuh darzustellen scheint (Taf. XV Fig. 258, 259). Dass diese Erdbacken der Zeit und dem Volke, welches die Ganggråber baute, angehqrten, ist noch niclit erwiésen ; ebensowenig, dass sie zum eigentlichén Ackerbau gebraucht wurden. Bestand aber die

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Bodencultur anfånglich darin, dass man eine Holzung durch Feuer ver- nichtete und in die Asche Ruben und andere Friichte såete, so diirften diése Hacken zu solehen Erdarbeiten sehr zweckmassig gewesen sein.

Auch diese Frage wird erst durch vermehrte Funde entschieden werden konnen.

Taf. IX Fig. 186 zeigt uns ein Gerath von basaltartigem Steine, welches der Erdhacke ahnlich aber oline Stielloch ist. Vielleicht wurde es wie die Queraxt der Wilden an einen Hakenschaft gebunden (vgl. Taf.

VII Fig. 150) und konnte dann trotz dem fehlenden Schaftloche sehr wohl als Erdhacke dienen.

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aussen der Lange nacli mit einfachem oder doppeltem Grat versehen. Sie sind augeqscheinlich durcli einen einzigen Selilag mit einem liarten Steine von einem Kieselknollen abgescldagen, gleichsam abgeschålt und diese Kernsteine werdén in der That nicht selten gefunden. Wir sehen Taf. II Fig. 23 einen solehen abgebildet. • Dies erklart auch warum kaum zwei Feuersteinspåne einander gleich sind. Man findet sie bisweilen von an- selmlicher Lange und dies sind die altesten und einfachsten Steinwerkzeuge, die als Messer gedient zu liaben scheinen.

Man hat diese Splitter auch zu anderen Waften- verarbeitet. Die Pfeilspitze Taf. II Fig. 38 ist ein soleher Kieselsplitter, an dem man nur eine Schaftzunge gepickt hat. Bei Fig. 39 sind auch die Seiten behauen.

Die quergesehårften Pfeile (Taf. II Fig. 36, 37) sind aus solehen Spånen gemacht, die man erst quer durchschnitt und dann die eiuzelnen Stiieke an den Kanten absehårfte.

3) S c h a b s t e i n . Taf. IX Fig. 188. Dieses Kieselinstrument kornrat in verschiedener Form vor, docli ist es immer an dem einen Ende abge- rundet, an dem anderen zu einem Handgriff abgeschmalt; die eine Lang- seite ist bogenformig gerundet, die andere, an welcher sich die Schneide befin det, concav. Es ist nåmlich ein Kieselspan, der mit einem einzigen Schlage von dem Kernstein abgelost wurde, Man hat diese Steine unter den Werkzeugen der Grdnlander und anderer Volkerschaften gefunden.

Sie dienen dazu die Ilaare von den Håuten zu schaben, nachdem diese in einer Fliissigkeit geweicht worden, bis die Haare sich losten. Im Copen-

hagener Museum liegt ein soleher Stein aus dem hochnordlichen Amerika, mit holzernem Griff, in dem sich Vertiefungen fur dieFingerspitzen befinden.

4) S c h a b m e s s e r o d e r L e d er m e s s e r . Taf. IX Fig. 185 steht dem vorhergehenden in der Nutzanwendung am nåchsten. Das

breitere Ende, welches der Schneide entspricht, ist durch Reibung gegen einen anderen Gegenstand (Leder?) abgerundet. Ein saehverståndiger Mann, welcher lange als Handwerker in Gronlaud gelebt, fand grosse Aehnlichkeit zwischen diesem Steine und einem knochernen Werkzeuge mit Stiel, welches dort noch jetzt benutzt wird zum Streichen der Haute um diesen, nachdem sie geweicht worden, die erforderliche Geschmeidigkeit zu verleihen. Ein diesem nicht unåhnliches eisernes Instrument, also ein wirkliches Schabei s en braucht man noch jetzt in Schonen in Gegenden, wo die Leute Schafpelze zu ihrer Kleidung verwenden.

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5) E i s m e i s s e l (Taf. VI Fig.. .141). Dieses Werkzeug, welches wegen einer gewissen Aehnlichkeit mit dem. gronlåndischen Eismeissel vorlåufig so benannt ist, gehort zu den sogenannten Kiistenfundén und vvird auf Lindormabacke am Ostseestrande unterhalb des Edelhofes Vid-skofle in grosser Anzahl gefunden. ' Vielleicht sind sie als Aexte benutzt;

doch sind die meisten noch schlechter gehauen als diese und von Formen, aus denen man die Nutzanwendung nicht errathen kann.

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6) . P f e i l e mi t q u e r 1 i e g e n d e r S e h n e i d e (Taf, II Fig: 36, 37). Diese kleinen Kiesel werden bei Lindormabacke in grosser Menge

gefunden. Sie sind der Form nach den vorletztgeiiannten Gerathen am ahnlichsten, aber viel kleiner und kommen an anderen Orten.selten vor.

Man ist lange iiber.ihre Bedeutung unklar gewesen, bis man endlich in eiuem dånischen Moor einen solehen Kiesel mit scbmalem Holzschaft fand und diesen als Pfeil erkannte.

Es verdient mit Bezug hierauf beachtet zu werden, dass in der ågyp- tischen Abtheilung des Britisk Museums eine Menge Pfeile stehen, die mit einem Metallstift mit breit auslaufender quer liegender Schneide versehen sind. Die Schåfte sind von^HoIz, sehr lang und haben unten am Ende eine Kerbe flir die Bogensehne. Einer von diesen Pfeilen ist mit einem querliegenden Kieselsplitter bewehrt. — In Rosellinis Monumenti etc.

Taf. XV sieht man einen Mann, welcher solche Pfeile wie die oben

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beschriebenen von seinern Bogen abschiesst und Taf. CXVII mehre Krieger, die mit Bogen und ebensolchen Pfeilen mit querliegender Schneide

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waffnet sind.

7) B o h r e r (Taf. II Fig. 25). Wir finden unter den Alterthiimern

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der eigentlichen Steinperiode manche, die zur Aufnahme eines Schaftes durchbohrt sind. Der Wilde verstand also diese Kunst; doch sind die durchbohrten Geråthe niemals aus Feuerstein, am håufigsten von Basalt und Trapp, bisweilen von Gneis, Topfstein oder Hirschhorn. Den Kiesel verstand der Wilde nicht zu bohren. Wir finden freilich in verschiedenen Sammlungen éinzelne Kieselinstrumente mit Schaftloch; doch sieht man bei naherer Beobachtung Ieicht, dass die Locher nicht von Menschenhand

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gebohrt sind, sondern von einem Petrificat herruhren, das von dem Kiesel- knollen eingehiillt wurde als dieser noch weich war, und dass dieser Kiesel zur Axt verwandt wurde. Der Wilde hat also das Loch nicht gebohrt,

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sondern nur die Kander ausgepickt um den Sc-haft hineinbringen zu konnen- Ich håbe melire soiclie Aexte gesehen. •

Wie der Wilde seine Aexte bohrte, wissen wir freilich nitr nnithmass- lich, doch wird diese Vermuthung, anf Erfahrnng gestiitzt, fast zur Walir- heit erhobeu.

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Bei einera Besudl der Lootsenstation Ord in den ostgothischen

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Scheeren, sah ich vor einigen Jahren einen Fischer beschåftigt schiefer- artige Rollsteine zu durchboliren um sie als Xetzsenker zu branchen. Der Griff des Instrumentes war wie beim gewohnlichen Stangenbohrer, der

Bohrer selbst von Eisen, aber nicht etwaspitz, sondern mit breiter Schneide und wie ein Schmalmeissel oder Stemmeisen geformt. Das Loch, welches dadurch in demSteine hervorgebracht wurde, war aber nicht flach, sondern rund gehohlt, grade wie man es an Steingerathen findet, bei welchen nur die Oberflache mehr oder weniger tief angebohrt is t, oder ahnlich wie die Vertiefungen fur die Fingerspitzen, die wir an einigen Behausteinen be­

rner k ten.

Ich schliesse hieraus, dass der Wilde sich eines ahnlichen Instru­

mentes bedient hat, vielleicht auch eines Drillbohrers und dass dieser

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Bohrer aus Feuerstein dieselbe Form gehabt, wie derjenige des Oroer Fischers, namlich die eines Schmaluieissels. Wenn der Stein Taf. II Fig. 25 als Bohrer gedient hat, wie ich vermuthe, so wird das schmale Ende in dem Griff gesteckt haben und mit dem breiten gebohrt sein.

Man findet dami und wann Steinaxte von Basalt oder Diorit, die mit einein Centrumbohrer gebohrt sind und bei denen, wenn sie nicht vollendet worden, immer ein Zapfen in dem Bohrioehe stehen geblieben ist. Weil nun aber diese Steinwerkzeuge nie in Ganggrabern oder alten Mooren gefunden sind, so glaube ich, dass sie einer Zeit angehoren, wo man schon den Gebrauch der Metalle kannte; vielleicht gar dem Eisenalter*).

8) Am b o s s (Taf. X Fig. 187). Dies Gerath ist aus hartem Quarzsandstein und von grober Arbeit. Der untere Tlieil ist schmaler,

beinahe viereckig mit zwei breiteren und zwei schmaleren Seiten; der obere llieit ist dicker, rundlich und endigt in eine ebene Flaclie. Man hat es, freilich olme Sicherheit, fur einen Amboss gehalten. Auch das Zeitalter dem es angehort lasst sich nicht bestimmen.

*) Man hat die Ansicht ausgesprochen , dass diese Locher mit Hiilfe eines Stockes und nassen Sandes gemaeht seien ; doch luilte ich dies fur unmoglich.

9) Taf. IX Fig. 204 zeigt uns einen aus einer Hirschhornzinke ge- machten Pfriem; derselbe wurde im Moor gefunden.

10) S a g e (Taf. V Fig. 93). Dies Instrument hat die grosste Aehnlichkeit mit einer geschårften und zum Einsetzen in den Schaft unten abgeschårften Lanzenspitze; doch lassen die oftmals langen, regelmåssigen und getrennt stehenden Zåhne auf eine Anwendung als Såge scliliessen.

11) Taf. XI Fig. 214 scheint uns eine Jagdpfeife darzustellen. Sie ist aus einer Hirschhornzinke gemacht und auf dem Boden eines Torf- moores in Schonen gefunden. Eine Pfeife ist es offenbar, und dass sie auf der Jagd benutzt wurde, glaubwiirdig, vveil der Hund als Hausthier in

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dem eigentlichen Steinalter nachgewiesen und wahrscheinlich auch zur Jagd abgerichtet worden ist.

12) Taf. X Fig. 205 zeigt uns ein Geråth, iiber dessen muthmass- liche Nutzanwendung ich mich hier nicht weiter åussern will. Es ist ein Kiesel, der ein Rechteck bildet, sehr dunn, an beiden Seiten behauen und an den Kanten geschårft ist. Kommt nicht håufig vor.

13) Taf. X Fig. 208. Ein Instrument aus hartem Sandstein, lång- licli rund mit sechs Långenfurchen, zwischen welchen gerundete Rippen hinlaufen. Moglicherweise ein Geråth (topp) um die Strahneu beim Bast- flechteu getrennt zu halten.

14) S t e i n s c h e i b e n . Gewdhulich von feinem losen Saudstein mit einem runden Loch in der Mitte, au Form und Grosse verschieden, von 1 — l 6 8 Zoll im Durchmesser. Sie sind bald flach und alsdann ge- wohnlich auf beiden Seiten glatt (Taf. IX Fig. 199) bald oben abgeschmalt und dann gewbhnlich horizontal geriefelt; bald an beiden Seiten g;erundet mit einem hoben Rande um das Loch (Taf. IX Fig. 192).

Die erstgenaunten sind am schlechtesten gearbeitet und scheinen mir die åltesten zu sein. Man findet sie in der Efde, in den Mooren und ge- meiniglich in grosser Anzalil bei einander. Ich halte sie fur Netzsenker, die wie jetzt die Bleikugeln an dem Rande des Netzes sassen. Andere bedeutend grossere Steinscheiben halte ich fur Wirtel.

15) Taf. XV Fig. 260. Ein låuglicher, rundlicher Kiesel, an einer Seite flach gesehliften, scheint mir ein Btigelstein zu sein um Nåhte aus- zupressen.

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