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Herkunftszeugnisse

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Vom 3. Bande liegt bis jetzt ein Heft vor. Diese „Ubersicht“ ist auch als

XXV. In Lübeck besitzt das Staatsarchiv ein Verzeichnis aller Kb., hat es aber bisher nicht veröffentlicht

9. Herkunftszeugnisse

Eisenacher Familiengeschichte beschäftigen will, ein ganz einzigartiges Material

in vorzüglicher Ordnung vor.

8. Zunftmeisterverzeichnisse.

Jede Zunft (Innung, Handwerk, Amt) hat ihre eigenen Akten geführt und vor allem meist in einem Buche, das oft Jahrhunderte lang benutzt worden ist, die Namen ihrer Mitglieder verzeichnet; wertvoll für den Genealogen sind

sie deshalb, weil in der Regel die Söhne von Mitgliedern ein geringeres Ein¬

trittsgeld zahlten als Fremde, so daß an der Art der Zahlung zu erkennen ist,

ob der Neuaufgenommene zur ersteren oder letzteren Gattung gehört. So zahl¬

reich die Akten der einzelnen Zünfte sind, von ihrer Ausbeute ist doch nicht ent¬

fernt die Rede, und selbst für die einzelnen Städte sind die Bestände an solchen Mitgliederlisten nur selten verzeichnet. Eine seltene Ausnahme ist es aber, daß eine solche Liste gedruckt vorliegt; dies ist z. B. der Fall bei den Mitgliedern der Leipziger Kramerinnung für die von 1477—1548 neueingetretenen, die

Moltke in „Die Leipziger Kramerinnung im 15. und 16. Jahrhundert“

(Leipzig 1901), S. 112—131, verbffentlicht hat. Ein ganz ähnliches Ver¬

zeichnis allerdings nicht von Innungsmitgliedern, sondern ein solches der An¬

gehörigen eines Handlungsgehilfenvereins, der Zwölfer=Gesellschaft, 1737—1811

hat derselbe in den „Urkunden zur Entstehungsgeschichte der ersten Leipziger

Großhandelsvertretung. Der erste Leipziger Handlungsgehilfenverein“ (Leipzig

1904), S. 73—108, herausgegeben und die in dem Verzeichnis enthaltenen

biographischen Angaben überdies noch nach anderen Quellen ergänzt. Noch etwas weiter gegangen in der Bearbeitung der Meisterliste der Frankfurter

Zinngießer ist Dietz in der Arbeit „Das Frankfurter Zinngießergewerbe und seine Blütezeit im 18. Jahrhundert“ (=Festschrift zur Feier des 25jährigen Bestehens des Städtischen Historischen Museums in Frankfurt a. M., 1903,

S. 175—179). Dort sind die 188 Meister vom 14.—19. Jahrhundert auf¬

geführt unter Angabe, wann sie Meister geworden und wann sie gestorben sind.

(I. Dez. 1905), S. 85, veröffentlicht. Darin bezeugen am 12. Nov. 1745 Schultheiß und Schöffen des Kirchspiels Altenbruch im Lande Hadeln, daß

David Hermann Stender, verwaist, geboren sei als Sohn des Diakonus Henricus Stender und seiner Gemahlin Anna Magdalene, Tochter des Ulrich Johann Voigt. Der Großvater väterlicherseits hieß Justus Stender, seine

Frau Margaretha. Der Großvater mütterlicherseits war Ulrich Johann Voigt,

seine Frau, Anna Sophie, eine geborene Würffel.

Im Besitze der Zentralstelle befindet sich als Geschenk des Herrn Dr. med.

Apollo Meißner (Leipzig) ein anderes vom fürstlich schwarzburgischen Amt¬

mann zu Schernberg 17. Sept. 1725 ausgestelltes Zeugnis, aus dem sich folgendes ergibt, wobei ausdrücklich auf das vom Pfarrer zu Rockstett=Gun¬

dersleben ausgestellte Zeugnis Bezug genommen wird. Hans Andreas Heim¬

bürge ist der Sohn des verstorbenen Hans Anton Heimbürge; seine Mutter Anna Sophie, geb. Lönig, ist noch am Leben. Die Eltern wurden am 15. Jan. 1702 in der Kirche zu Gundersleben getraut, der Sohn am 28. Okt.

1707 geboren und am 30. Okt. getauft.

Im Stadtarchiv zu Grimma finden sich z. B. Geburtsbriefe für Hans Kaspar Hecker, Sohn des fürstlich sächsischen Leibkutschers zu Weimar, aus¬

gestellt 29. April 1667; für Philipp Günther von der Lage, ausgestellt 16. Juli 1687; für Heinrich Fleck, Sohn des gleichnamigen Barbiers, aus¬

gestellt 14. Sept. 1688; für den Büchsenmacher Johann Ludwig Vogt, aus¬

gestellt 18. August 1758; für Johann Friedrich Zeißler, ausgestellt I. Dez.

1773. Lehrbriefe finden sich ebenda für den Posamentierer Philipp Georg

Bolens der 1690—1695 in Kassel gelernt hat, und für den Nagelschmied

Johann Karl Hora aus Sizeroda im Amte Torgau, der zu Markt Weiltingen

in Württemberg gelernt hat, ausgestellt 15. Okt. 1766.

Diese Proben mögen genügen, um die Notwendigkeit zu erweisen, daß die Herkunftszeugnisse und Lehrbriefe der Archive systematisch verarbeitet

werden müssen.

10. Militärische Rang- und Stammlisten.

Die modernen Ranglisten befriedigen bekanntlich die praktischen an sie zu

stellenden Anforderungen nur in sehr geringem Maße, weil die Identifizierung der Persönlichkeiten, die etwa in der Liste von 1880 und von 1906 stehen, außerordentlich erschwert ist und sich mit Sicherheit niemals herbeiführen läßt,

denn bedauerlicherweise fehlen die Vornamen der Offiziere und das Geburts¬

datum. Wäre beides angegeben*), so würde auch für genealogische Zwecke ein außerordentlich reicher Schatz darin enthalten sein, und der praktische Wert

*) Die „Rangliste der Königlich Sächsischen Armee“' gibt dankenswerterweise die Vor¬

namen jedes Offiziers an, und es wäre bei deren Einrichtung nur die Einschaltung einer Rubrik nötig, für die der Platz ganz gut vorhanden wäre, um auch das Geburtsdatum zu verzeichnen.

würde sich noch erhöhen, wenn jedem Bande eine Liste derjenigen Personen,

die im letzten Jahre verstorben sind, unter Angabe von Ort und Datum des Todes beigefügt würde.

Alte Ranglisten vermeiden vielfach diesen Fehler und sind deshalb für den Genealogen recht wertvoll. Es sei z. B. auf die von Neubauer in den

„Mitteilungen des Vereins für anhaltische Geschichte und Altertumskunde“

7. Bd. (Dessau 1898), S. 546—548, verbffentlichte Rangliste des kgl. preußi¬

schen Alt=Anhaltischen Regiments von 1752 hingewiesen, in der für jeden

Offizier das genaue Alter, das Datum des Patents und das Vaterland an¬

gegeben ist. „Personalauszüge“ aus der in Halle 1767—1772 erschienenen

„Vollständigen Geschichte aller Königlich Preußischen Regimenter“ hat H. v. Voß

in der Vierteljahrsschrift für Heraldik, Sphragistik und Genealogie“ 15. Jahrg.

(1887), S. 223—233 und 16. Jahrg. (1888), S. 421—453, mitgeteilt.

Wesentlich über solche Arbeiten hinaus gehen die geschichtlichen Darstellungen, die sich mit gewissen Truppenteilen befassen, namentlich die jetzt erfreulicher¬

weise in großer Zahl erscheinenden Regimentsgeschichten und Geschichten ganzer Kontingente. Bei Arbeiten beider Art ist die Zusammenstellung der Offiziere über ein Jahrhundert und längere Zeit hinweg eine der wesentlichsten Aufgaben der Verfasser, und in diesen Offiziersstammlisten ist ein höchst wert¬

volles genealogisches Material enthalten, namentlich wenn auch die späteren Schicksale jedes einzelnen nach Möglichkeit verfolgt werden. So enthält z. B.

die „Geschichte der stehenden Truppen im Herzogtum Braunschweig=Wolfen¬

büttel“ von Elster (Leipzig 1899—1901, 2 Bde.) eine bis 1806 reichende Offiziersliste, die 1700 Namen umfaßt*). In diesen Zusammenhang gehören

auch Arbeiten wie die von Blanckmeister, „Die sächsischen Feldprediger“

(Leipzig 1893), wo sich S. 40—51 ein Verzeichnis sämtlicher sächsischen Militär¬

geistlichen findet.

Besonders muß die Aufmerksamkeit auf die selbständigen Stammlisten

gelenkt werden, die einen hervorragenden genealogischen Wert besitzen, und als

Beispiel für derartige Werke mag hier genannt sein: „Offizier=Stammliste des

Grenadier=Regiments König Friedrich Wilhelm IV. (I. Pommerschen) Nr. 2“

auf Befehl des Regimentskommandeurs, Oberst Bock von Wülfingen, zusammen¬

gestellt von v. Priesdorff (Berlin, Mittler und Sohn 1906, 746 S. 8º).

Das Regiment besteht seit 1679 und erfuhr 1808 eine Neuformation; dem¬

gemäß zerfällt das Buch in zwei Teile, welche das Jahr 1808 trennt. In

jedem der beiden Teile sind nacheinander die Chefs, die Kommandeure und Offiziere in je einer Unterabteilung für sich aufgeführt, die letzteren in alpha¬

betischer Anordnung mit fortlaufender Zählung: es sind 547 und 836 ver¬

*) Vgl. dazu die kritischen Bemerkungen von Erben in den „Deutschen Geschichtsblättern“

5. Bd., S. 43, wo auch eine Reihe anderer Arbeiten zur Heeresgeschichte besprochen ist.

schiedene Personen. Die Lebensschicksale jedes einzelnen sind mit großem Fleiß zusammengestellt, und es finden sich demgemäß über Glieder sehr vieler ost¬

deutscher Adelsfamilien Mitteilungen. Hinsichtlich der Anordnung ist aller¬

dings zweifellos der Wunsch berechtigt, daß eine Aufzählung der Personen nach dem Diensteintritt oder einem ähnlichen Gesichtspunkte hätte gewählt werden sollen; dann hätte natürlich ein einziges alphabetisches Register über alle genannten Personen unter Hinweis auf die Seite oder Ordnungsnummer Aufschluß geben müssen. Indes ist das Nachschlagen bei der vorliegenden Gestalt nicht allzu schwierig, da im wesentlichen nur zwei alphabetische Reihen

in Frage kommen. Zu wünschen ist angesichts solcher Werke nur zweierlei,

erstens daß sie auch ausgiebig benußt werden, und zweitens, daß andere namentlich ältere Regimenter dem gegebenen Beispiel folgen, wobei natürlich die Bearbeiter im einzelnen immer im Auge behalten müssen, daß mit der

Ubersichtlichkeit und Leichtigkeit der Benutzung auch der praktische Wert der

Stammlisten erheblich wächst.

Der Genealoge ist in diesem Falle der Zusammenstellung des Materials

bereits überhoben, denn es liegt in der „Bibliographie der deutschen Regiments¬

und Bataillonsgeschichten“ von Paul Hirsch (Berlin, Mittler und Sohn

1906, 169 S.) bereits ein entsprechendes Werk vor, das nicht weniger als

869 solche Bücher aufzählt.

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