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8M Zlssßtsfo^lcemes öibliotek - 6liv Sponsor3om

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(1)

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3l3S8i8foi'8l<ei'e. v e i ei" ei pi^iv3i 8peci3l-didlioiel< mec! v3Si'I<ei', ciei' ei' e^> c!el 3f voi^e8 f3slle8 o m f3 t te ^ e 8>3Sßi8-, I0K3I- o § pei^8o^3l^i8ioi'ie.

8M Zlssßtsfo^lcemes öibliotek - 6liv Sponsor

3om 8po>i8 0i' i didlioiekei opnäi' en ^3sI<I<e foi^ciele. I.3S8 iTiei'e om f o ^ e le oZ 8po^>8oi'3i I^ei^: ^ttv8://www.c!88>ioi3.cll</8vo^80i'3t

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kidlioiekei m^ebol^es v3Si'I<ei' däc!e mec! o § u^en opli3V8i'ei. l^oi' v3Si'I<ei', 8om ei' om f3ttei 3f op^>3V8i'ei, mä ?v^-filei"> I<ui^ d e ^ M e 8 iil p e ^ o n liß i bi'uß. Vielehe publicei'iliß oZ cÜ8ii'id^iioli u^en foi'

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(2)
(3)

L«h«m> DG,

D n m p r o p s t i n O n ä e r s k e b e n .

Bon

Prof.

K h r . J e s s e n .

(4)

stist in Hadersleben, J o h a n n W u l f f , w ar ein M a n n , der im A n fänge des 16. Jahrhunderts im Dienste der Fürsten, seit 1513 in den Streitigkeiten zwischen K ö n ig und Herzog, und beim Uebergang des K ön igth u m s an Friedrich I. politisch thätig war. dann aber wieder bei der E in fü h ru n g der R e fo r­

mation zu den wenigen G egnern derselben in unserem Lande gehörte und m it E ife r und Beharrlichkeit fü r die alte Kirche eintrat. D a er keine entscheidende S te llu n g einnahm, so w ird er freilich von den Geschichtschreibern der dam aligen lind nächst­

folgenden Zeit kaum genannt, in Urkunden aber, besonders im D ip lo m a ta r des Eollegiatstifts in Hadersleben (Aktstycker til O p ly s n in g oin Kannikecollegiet i Haderslev for R e fo rm a­

tionen T am lede af L. M . H. Matthiessen in „Aarsberet- ninger fra det Kongelige Geheimarchiv. B d . 2. Kjobenhavn 1 8 5 6 - 6 0 " - kommt sein R ain e so oft vor, daß es m it Herzu­

ziehung anderer Urkunden und einiger beiläufigen E rw ä h n u n ­ gen möglich ist, seine Thätigkeit eine Reihe von Jah ren hin­

durch zu verfolgen, wenn auch keine vollständige Lebensge­

schichte zu liefern.

Joh an n W u lff w ar nach einer weiter unten zu erwäh­

nenden Urkunde vom 4. Febr. 1 5 2 3 '), in welcher es heißt,

3 Westphalen monum. incäilL IV. 3144. Diplom, klevsdurxense Bv. 2 Nr. 331. S . 150 sg.

(5)

102

Johann Wulfs, Dompropst in Hadersleben.

daß er d am als 53 J a h r alt sei und 3 0 J a h r im Dienste der Bischöfe von S c h le sw ig gestanden habe, 14 7 0 geboren. Ueber seine H eim ath und seine A bstam m ung wissen w ir nichts, da er aber in Urkunden von 1507 und 1514 a ls L Ie i-ic u s 6ioe- c e s is L r e m e n s is bezeichnet w ird , so ist anzunehmen, daß er a u s dem unm ittelbar unter dem Erzbischof von B re m e n stehen­

deil westlichen Holstein herstammte, und darum in Brem en in den geistlichen S t a n d trat und die W eihen em pfing; da dieses aber vor dem 20sten Jah re nicht gestattet w a r, so m u ß er bald nach S c h le sw ig gezogen sein, wo er nach obiger Angabe schon seit seinem 23sten J a h r im Dienste der Kirche war. V o n vornehmer Herkunft w ar er schwerlich, sondern verdankte sei­

nen S tu d ie n , besonders seiner B e fä h ig u n g fü r juristische oder vielmehr fü r politische und diplomatische Angelegenheiten, B e ­ förderung und S te llu n g . Sch o n 1507 w ar er Notar. D a s N o ta ria t wurde bekanntlich im M itte la lte r voin Papst, Kaiser, auch w ol iil dessen N am en vom Pfalzgrafen verliehen an gelehrte und zuverlässige Persönlichkeiten, gewöhnlich geist­

lichen S t a n d e s , zum B e h u fs der urkundlichen Sicherstellung von Rechtsverhältnissen. A l s er in den D ienst des Bischofes in S c h le sw ig trat, erhielt er ohne Zw eifel auch sofort eine V ic a rie am D o m . I n den drei genannten Eigenschaften fin­

den w ir ihn zum ersten M a l in dem N o ta ria ts-In stru m e n t über die W a h l des Dom propsten O r. Gottschalk von Ahlefeld zum Bischof von S c h le sw ig (26. J a n . 1507).-) I n der U n ter­

schrift folgen nach den D om herren: )o 5 a n n e s W u lst IW em en- sis clioecesis cle ric u s, sace a a p o s t o lic a au toritäre n ota riu s zugleich m it lVlaZister ) o k a n n e s ? e r p e r , cle ric u s U u b e c e n sis, a p o s to lic a et im p e ria l! a u to rita tib u s n o ta riu s a ls rechtliche Bestätiger des ganzen solennen Acts, im Context aber werden lVIarc^uarclus Lwerttetzer, U e c to r c lio r i sa n c ti I^aurentii und s o lra n n e s W upi, a lia s W ultst p e rp e tu u s v ic a riu s in L c c le s ia Z Ie s v ic e n s i a ls Zeugen fü r die vollzogene W ah lh an d lu n g ge-

-) Mitgetheilt in Jciisen: Schleswig-Holsteinische Uirchcngc schichte, heransgegeben von Michelsen. Bd. 2, S . 352 fgg.

(6)

nannt. Ebenso unterschreibt er 1514 eine Urkunde C le r ic u s ö r e m e n s is ckioecesis, p u b lic a s a c r a a p o s t o lic a a u to r ita t c X o ta r iu s . — Nachdem J o h an n W u lf f einige Jahre im Dienste des Bischofs gestanden, trat er zugleich in die Dienste der Landesfürsten, lim diplomatische Verhandlungen zu führen, und wahrscheinlich gleichzeitig erhielt er ein K anonicat am S t i f t in Hadersleben, wodurch ihm fü r seine politische Thätigkeit eine höhere Ehrenstellung zu T h eil wurde. Zunächst finden w ir ihn a ls Königlichen Sekretär bei dem K ö n ig Johann. V o n zwei undatirten B rie fe n , aber ohne Zw eifel beide a u s dem Jah re 1512, ist der eine von Herzog Friedrich gerichtet an „ E r J o ­ hann W n lf f, T hum herrn zu Hadersleve." D e r andere von K ö n ig Joh an n nennt ihn n o s tru m secretarium . A l s solcher wurde er nun im A n fa n g des J a h re s 1512 m it zwei ihm beigeordneten Geistlichen a ls Gesandter nach R o m geschickt?) D ie europäischen Fürsten hatten freilich in der R egel unter den K ardin älen einen a ls Protector, der ihre Interessen am päpstlichen S t u h l vertrat, allein fü r besondere F älle wurden doch auch eigene Gesandten dahin geschickt. P a p st J u li u s II.

lag dam als iin Kriege m it Frankreich und beabsichtigte ein allgemeines C oncil zu halten. W u lff sollte nun fü r eine V e r ­ söhnung m it L u d w ig X I I . wirken, sowie verlangen, daß das C oncil in Deutschland, in einer rheinischen S t a d t abgehalten würde. D a z u kamen aber noch eine ganze Reihe besonderer Commissionen. D e r P r in z Christian w ar wegen G ew altthätig- keiten gegen norwegische Bischöfe in den B a n n gethan, davon sollte Lösung erwirkt werden. I m Jah re 1501 w ar von dem A bt und On. der Theol. Johann es S g a y li n im N am en des Legaten, C a rd in a ls R a im u n d ein V e rtra g abgeschlossen mit den, Herzog Friedrichs über die V e rkün digu ng eines Jubeljahres und Ablasses in dem herzoglichen A n th eil von Schlesw ig-H olstein, von dessen E r t r a g dem Herzog der dritte

Hvitfeld, varuiiark R.i§es Krönte. 66. 2. 8. 1086.

Allen, cie tre Qordeske 1^§ers HjZtorie. Lä. 1. 8. 616. L6. 2, 8. 361.

') Vertrag mitgetheilt in Jensen's Kirchengesch. Th. 3. 8. 325.

(7)

104

Johan n W ulff, Dompropst in Hadersleben.

T h e il zufallen sollte. D ie A u sfü h ru n g w ar später von dem Legaten Jd zard u s sistirt. I n dieser Veranlassung schreibt nun Herzog Friedrich air „ Joh an n W o lfs T hum hern zu H aders- le v e "') und ersucht ih n , ein Schreiben an den K ö n ig mitzu­

nehmen m it der B it te , auch von S e ite n des Herzogs A b la ß und Jubeljahr zu fördern, fa lls aber der K ö n ig die B itte ab­

lehnen sollte, m it dem Herzog selbst über die Sache zu be- rathen. A u s dem iin „Registrand Friedrich's I . " erhaltenen B r ie f theilt der Herausgeber der „Aktstykker" E in ig e s init:

O e r vvircli§e d e r jo k a rm W ollt', tk u m k e r e ru O a c le rsle ve , O . Ir. w. Z e s k ic te r n a c k k .o m e , b a t u n s in seiner a b c unncl vviOer re isre v o n R^ome be rie irte t, w o er v o n e. lr.

w. in clenernarclren uncl u n s a u s u n r c r c a p e lle n ru § o t - torlt' uncl sanclt § e o r § e n 6 ar lu r ein s u b e l 0 6 er §ulclen j a r b e / b e p stlic k e n k e / IiA lr e it — erbolcten uncl a u s ? § e - rickt, w e lc k e clock a lle r erste n ü b e r k u n ll^ L r (a n ^ e s e k e n n v ille ic k t clas sein k e / IiA lr e it alb e reit in clie re ic k e ru 6 e n e m a r § lr uncl cliesre lanclt ein 6 e r§ Ie ic k e n /V b la s ? §e - sc k ic lre tt) a n § e k c n srolcle. — Nach diesen W orten scheint die Reise schon eine zweite zu sein. — E in Schreiben des K ö n ig s J o h a n n , ohne Jahrzahl aber, clatum lla lln ia e 2 a seria p r o x ir n a p o s t p a lm a r u in "), natürlich 1512, welches W u lf f nach R o m zu überbringen hatte, ersucht den C a rd in a l von S i n i g a g l i a dem Kanzler O ve B ild e zu gestatten, zwei P rä la tu re n inne zu haben, sowie dafür thätig zu sein, daß die Propstei in Roeskilde seinem Sekretär Lau re n tiu s M ichaelis, den er vorgeschlagen, bestätigt werde. E in anderes Schreiben an den Pröpsten vom 6. A p r il 1512 beauftragt denselben, Beschwerde zu führen über den Bischof J e n s Andersen in Odensee?) Ueber die E rfolge der M issio n des Jo h a n n W u lff wissen w ir nichts, P a p st J u li u s II. starb schon im A n fa n g des

-') >VI<L5l^c1<er Ul ( Iplvbiiinb oni I<.iniii1<ecoIIe^ic.t i Ilrrderklev.

Nr. 47. 8. 48.

") ^..irsderetiiiii§er. Dcl. 1. 8. 49.

7) Uvitlelcl. 1. 8. 1086.

(8)

nächsten J a h re s ; möglich ist es, daß ein B r ie f des P a p st Leo X . vom 10. M ä r z 1513^), durch welchen dem Dietrich S la g h e rk D ispen sation wegen seiner unehelichen G e b u rt, sowie Exspec­

tanz au f das Erzbisthum L u n v ertheilt w ird , schon durch J o ­ hann W u lf fs S e n d u n g vorbereitet oder erwirkt ist.

Diese S e n d u n g nach R o m fand statt nicht lange vor dem am 20. Febr. 1513 erfolgten T o d des K ö n ig s J o h a n n ; das Vertrauen seines Nachfolgers scheint W u lf f nicht genossen zu haben, denn in den Jah ren 1514— 1517 wurden die K ö n ig ­ lichen Angelegenheiten in R o m von H a n s H an se n , P ro p st in Asiens und Toste, besorgt. Doch w ar es ohne Zw eifel eine B e lo h n u n g fü r diese Thätigkeit im Dienste des K ö n ig s , daß dem Joh an n W u lf f auch eine Vikarie am A poste l-A ltar in S t . Peter in Kopenhagen zu T h e il wurde (A u gu st 1513), wenn er dieselbe auch nicht durch Schenkung, sondern zunächst durch Tausch oder K a u f von M a t t h is Pedersen, 1510 Rector der Universität, erhielt?)

D ie Gegensätze zwischen K ö n ig und Herzog schärften sich, seitdem die Krone an C hristian II. übergegangen war. D a trat nun W u lff entschieden auf die S e ite des Herzogs. D e r ­ selbe scheint sich schon früher um ein gutes Einvernehmen m it dein Collegiatstift bemüht zu haben. E r bestätigte im Jahre 1500 alle P riv ile gie n des S t i f t e s ^ ') und der C an to r und das ganze C apitel der Domkirche in Hadersleben machen den H e r­

zog Friedrich aller seiner W ohlthaten m it theilhaftig, verpflichten sich zu M em orien und V ig ilie n dafür, daß er alle ihre Rechte

") Mitgetheilt in: /Xlleu, cle Ue v. K.-11)81. i;d. 2. 8. .')81.

-') Xöldam, 1<)obenIiuvn5 Ivirker Xloslre 8. Id 7 II. ddlluo^

8. Id3. .,^eLs IIan3 luiclie^seli, conic i Xoeskilde, villlierli^ti olle, al Höre veri^cllul) o§ villi^del, 8oni jiel1ieidi§K mund meisllier IVlu11Iii8 1^r8- co11e§jutu3 i X^ölrenliLvn, dudXver de^vi8l oc leed isiva modln.', al liLii me§ 1i1 vil^e 5ore 1)öii8c1iild resi^neret 1ietlierli§ inund, Iier I^Lvs >^Iff Eunic i llader^Ioss, 8^1 vicariam Id uposloloruni ullaie i XjodeQliavn, liass>ver je§ depdclilel rne§ u. 8. ^v.

^1U8l, 7<r. d3. 8. dd.

(9)

106

Johann W ulff, Dompropst in Hadersleben.

und Freiheiten bestätigt und 50 M a rk , damit sie ihm verpflichtet waren, nachgelassen hat (16.— 20. J u l i 1 5 0 9 ) " ) ; 1511 aber sorgt er fü r die Wiederherstellung der Lectur, die eilte Z e itlan g nicht besetzt w a r . " ') S o w ar ohne Zw eifel der bedeutendste M a n n au s dem C apitel wieder im Dienste des Herzogs thätig.

E r begleitete die Gesandschaft, welche im Jah re 1514 nach Kopenhagen ging, u m von S e ite n des Herzogs die Belehnung m it seinem Antheil am Herzogthum S c h le sw ig nachzusuchen, und a ls diese fü r jetzt von Christian II. abgelehnt wurde, weil er erst zu kurze Zeit die Herrschaft angetreten und erst vor acht T a g e n gekrönt sei, da wurde die Urkunde über diesen A ct von W u lf f ausgestellt (21. J u n i 1 5 1 4 ) 'Z . E r unterzeich­

net sich C le ric u s L r e m e n s is clioecesis, p u b lic u s s a c r a a p o s to lic a au cto ritate n otariu s, vielleicht nicht C a n o n . H a d e rs!, um kein unterthänliches V e rh ä ltn iß zu Christian II. anzudeuten, denn die geistlichen S t if t e r w aren gemeinsam. S o m ag er manchmal von Hadersleben abwesend gewesen sein, m it diplo­

matischen S e n d u n ge n fü r den Herzog beschäftigt. 1517 stellte das ganze C apitel unter dem Vorsitz des Bischofs Gottschalk von Ahlefeld, warscheinlich nach vorgenommener Revision, denn m an fühlte das Nahen einer neuen Zeit, eine Urkunde au s über die Pflichten und Rechte der M itglied er, und diese so erneueten S ta tu te n werden von dein Bischof bestätigt (12.

Febru ar 1 5 1 7 ) " ) . Unter den urkundenden M itglie d e rn findet sich der N am e W u lf f's nicht, im Context w ird derselbe aber genannt in einer Bestim m u ng über die c u ria q u a m n u n c in k a b it a t m a x is te r ) o k a n n e s W u lf f , c a n o n ic u s H a d e rs- le v e n sis, p ra e p o situ s in U a rctisu se ll, L le s w ic e n sis clioecesis.

Vielleicht w ar er d a m a ls gerade abwesend; es konnte aber auch einen anderen G ru n d haben. E r w ar nämlich, wie w ir

") Nr. 44. 8. 45.

" ) ^lUst. Nr. 45. 46. 8. 46.

") Michelsen. zweite polemische Erörterung S . 116. Nordalbing.

Studien Bd. 4 S . 231.

") Nr. 48. 8. 49— 53.

(10)

sehen, zum Pröpsten in B a rm ith oder Borchsyssel ernannt, welches A m t m it dem Collegiatstift in keinem nothwendigen Zu sam m en hang stand; vielmehr bestimmen die ältesten S ta tu te n des S t if t e s von 1300 ausdrücklich: p ra e p o situ s in ö o r c li- s ^ s s e l surisckictionem lia b e a t in c a n o n ic o s n e c lo c u m in c a p itu lo ratio n e p ia e p o situ ra e . Z u dem A m te wurde ge­

wöhnlich ein S c h le s w ig s D o m h e rr ernannt, doch konnte es auch, wie es 1474 der F a ll war, ein M itg lie d des H aders- lebener S t if t e s sein. M ö glich ist es nun, daß W u lff, nachdem er zum Pröpsten ernannt ivar, v o rlä u fig an den Berathungen des C apitels nicht T h e il nahm. E in e engere V e rb in d u n g mochte aber nun zum Zweck einer strafferen D is c ip lin wünschenswerth erscheinen, und wie schon nach einem E r la ß des Bischofs vom Jahre 1 3 1 8 ' I das C apitel dem Pröpsten untergestellt sein sollte, ohne daß dem Folge gegeben wurde, indem fortwährend das A m t des C an to r die einzige P r ä la t u r blieb, so wurden nun die Verhältnisse neu geordnet und durch ein Schreiben des päpstlichen Legaten Johann es A n g e lu s Arcem boldns (Kopen­

hagen 16. M ä r z 1 5 1 7 ) bestätigt. Durch dieses Schreiben w ird dem Pröpsten in Borchsyssel Johann es W u lff auf sein Ansuchen auch die Dom propstei a ls zweite P r ä la t u r nach dem Cantorat übertragen, die Ein nahm en der Propstei und die Em olum ente des C anon icats auf ewige Zeiten verbunden unter der Bed in gu n g, dag der P ro p st später vom Bischof ernannt werden und ihm ein Ehre nvoran g (p e rso im tu s ) in der S c h le s­

w ig s! Kirche verbleiben solle. Ueber die Thätigkeit W u lff's a ls Propst ist u ns allerdings nicht viel bekannt, vielleicht n u r das Z e u g n iß des G e o rg B o e tiu s in dem 1564 abgefaßten Bericht über die kirchlichen Verhältnisse in Hadersleben ^ ) : ckis5e ?ro v e sti(. -— is oclr n o c li t>x unsern Zeckenlcen ckurcb liern s o lia n n IV u lff , c lo m p ro v e st liir tb o H ackersclileve, u p

' ) Westphalen >lon. III. S. 147.

>«) .^litsl. Xr. 49. 5. ZI.

'0 Ost abgcdruckt z. B. Jahrbücher für Landeskunde Bd. 4 S . 94, zuletzt in Ny kirkehistor. Samt. Bd. 2 S, 261 sg.

(11)

108

Johann Wulff, Dompropst in Haddersleben.

? 2 p i8ti8c k e vvme vorAe3tLN unck re Z e rt ^evvorckcnn, unck 3v ve le cke Zucker d e lan Z e t, alle3 in 8urnrnc> tlore erliolcken.

V o n politischer T hätigkeit au s dieser Z e it wissen w ir nichts Bestimmtes, daß er aber a ls A n hän ger des Herzogs Friedrich oder a ls Vertreter der Rechte und Interessen seines Landes gewirkt habe, geht daraus hervor, daß er sich in den folgenden Zähren die Feindschaft und V e rfo lgu n g C h ristian 's

II.

zuzog.

G r u n d und V e rla u f der Verwickelung liegt freilich nicht klar vor. Unter dem 18. A u gu st 1521 stellt der N o ta r T h o m a s Koppen ein von Joh ann es W u lf f ratificirtes Notariatsinstrum ent au s " ) , wonach letzterer sich gegen Herzog Friedrich verpflichtet, daß er auf S . K. H. Gebot K ö n ig Christian vor P rälaten , Ritterschaft und M annschaft zu Rechte stehen nnd antworten wolle auf alle Zusprache, die K ö n ig Christian an Leib und G u t wider ihn zu haben vermeine. A u s diese Angelegenheit bezieht sich ebenfalls ein Schreiben des Bischofs Gotisch, v. Ahlefeld vom 19. Oct. 1521 >"), in E rw id e ru n g eines Erlasses des K ö n ig s vom 4. Oct. über den Arrest, der au f die G ü te r des J o h a n n W u lff gelegt, und m it einer V o rla d u n g des Bischofs nach Kopen­

hagen. D e r Bischof entschuldigt sich m it Krankheit und W interkälte und sendet einen Priester, Joachim O d e n , zur V e rh an d lu n g über die Beschwerden des K ön igs. Nach A lle n -") w ar diese V e rfo lgu n g des W u lf f einer der Beschwerdepunkte des Herzog Friedrich und der S tä n d e , die bald darauf in dem Bordesholm er V e rtra g ausgetragen wurden. D e r K ö n ig sei. nach einem Aufsatz von Lambert Andersen in C h ristian 's

II.

ausländ. Archiv, über verschiedene Aeußerungen in Briefen u n w illig gewesen und habe durch seinen A m tm a n n in A p e n ­ rade, Benedict von der Wisch, sich des Pröpsten in des H e r­

zogs S t a d t Hadersleben bemächtigen wollen, dieser aber sei von den B ü rg e r n befreit worden. D a ß W u lf f zu den ent­

schiedenen G egnern des K ö n ig s gehörte, ist um so natürlicher,

>°) Falck Sammlungen, Bd. 5 S . 215. tlr. 51. 8. 56.

"') Xr. 52. 8. 58.

2") Allen cle tre norä. Ki§. Mistor. II. 8. 312.

(12)

wenn er dam als schon M itg lie d des C ap ite ls in Lübeck ge­

worden oder wenigstens damit in Beziehungen getreten wa r ; mit Lübeck aber w ar der K rie g unausbleiblich. I n dieses, spätestens in das folgende J a h r , fällt nämlich ein ihm zur Entscheidung übertragener R e c h tsh an d e l.-I D e r Bürgermeister in Flen sbu rg, M a r q u a r t Holst, w ar wegen mehrerer schon seit 1509 verübter Gewaltthätigkeiten, namentlich wegen Beschlag­

nahme von durchgeführten Pferden von einer F r a u in Lübeck, Grethe Köbke, beiin Papste verklagt. D ieser beauftragte den Joh an n W ulff, „ckeZenn" in Lübeck, m it der Untersuchung.

E in N o ta r legte dem Bürgerm eister eine C itation auf den Tisch m it den W orte n : IVle5ter s o d a n n VVuck sencker etüer clette dreck". D e r N o ta r w ird freilich nachher fü r einen Fälscher erklärt, doch wurde der B a n n an den Kirchthüren in F le n sb u rg und Hadersleben angeschlagen. D e r Bürgerm eister wendet ein, daß der Handel nicht ihn persönlich, sondern die S t a d t angehe, beruft sich auf Christian II. a ls seinen Richter u. s w.

W ie die Sache abgelaufen, wissen mir nicht, jedenfalls haben w ir darin ein merkwürdiges Beispiel von d e r, Vermischung geistlicher und weltlicher Gerichtsbarkeit. E s scheint also, daß W u lff schon vor 1521 oder nachdem er vor den Verfolgu n gen C hristian 's II. au s Hadersleben entwichen war, Dekan des dem Lübecker C apitel annectirten Collegiatstifts in E u tin geworden ist. A l s es nun zum A b fa ll und Aufstande gegen Christian II.

kam, w ar W u lff wieder fü r Friedrich thätig. I m J a n u a r 1523 traf der Jütische Edelm ann M a g n u s M u n k den Herzog in H usum . J u r Februar schloß der Herzog einen K riegsbund m it Lübeck, und beide sandten dem K önige Fehdebriefe. Herzog Christian w ar im A p r il bereit, nach Fühnen zu gehen, aber seine Leute forderten G e ld ; er schrieb seinem Vater, wenn er nicht G eld erhalte, so müßte er M euterei unter seinen Leuten befürchten. Lübeck hatte schon früher 4 0 0 M a r k geschenkt, vielleicht auf Antreiben W u lff's. N u n w ar derselbe wieder in dieser Beziehung thätig. E in Schreiben der Herzoglichen R äthe

Diplom. I^ensl). II Kr. 324 152.

(13)

110

Johann Wulff, Dompropst in Hadersleben.

(G ottorp, 6. M a i 1 5 2 3 )2 -) berichtet, daß P ro p st W u lf f nach Hadersleben, T ö n n in g , F le n sb u rg und T onde rn gereist sei, um G e ld zu schaffen, und davon zurttckgekehrt wieder nach Kiel, Preetz und Lübeck in derselben Absicht.

S o dürfen w ir den P ro p st W u lf f in mannichfacher T h ä - tigkeit fü r die G r ü n d u n g der neuen Herrschaft denken, bald aber gestalteten sich die D in g e fü r ihn in weniger erfreulicher Weise. M i t Friedrich und seinem S o h n e Herzog C hristian gewann die R eform ation bald allgemeine Verbreitung und A n e r­

kennung; da gingen die W ege auseinander, W u lf f hielt fest an der alten Kirche. I m A n fa n g des J a h re s 1523 ließ der Bischof G . v. Ahlefeldt wahrscheinlich in der Voraussicht, daß die Existenz der Katholischen Kirche und ihre M ach t bedroht sei, und u m wenigstens an äußeren G ü te r zu retten, w as zu retten sei, eine M a trik e l über alle bischöflichen Rechte und Einkünfte anfertigen (Lübeck 4. Febr. 1523 -'). D a r in w ird unter Andern:

bestimmt, daß dem Bischof die E rn e n n u n g zu den 4 kleineren Präbenden sowie der Vorschlag zu den größeren und die B e ­ stätigung des Lectors und C a n to rs in Hadersleben zustehen soll. Größere Einheit durch U nterordnung unter den Bischof w ar offenbar der Zweck, diese Urkunde haben unterzeichnet )o k u n n IVu Ibl, p ra e p o situ s H uckerslevensis, 5-m ctae seckis a p o s to lic a p ro to n o ta riu s , Z Ie s v ic . ckioecesis, )o ü . Dtieockorici, uetutis c u ju slib e t n o stru m c)uinc)ua§inta t n u m a n n o r u m in se rvitio e p is c o p o ru m 51e5vicensium u t n Z in t L u nn is ci tra; U eter Luclc, p e rp e tu u s v ic a riu s in Schwabstedt. W ir können a ls sicher annehmen, daß diese M ä n n e r, die alle a ls eifrig katholisch bekannt sind, :md besonders der erste an S t e llu n g und Bedeutung hervorragend nicht bloß U rku nds­

zeugen gewesen sind, sondern an der Zusam m enstellung des M a t e r ia ls im Interesse der Kirche mitgearbeitet haben. A ls er nach diesem A ct fü r Friedrich thätig gewesen war, kehrte

2') Westphalen lVloo. IV 8. 3144. Diplom. k'lensdurA. IV Kr.

131 8. 159 tz.

22) Diplom. I^lenäl). II. Kr. 337 8. 178.

(14)

er ohne Zweifel, da er von der V e rfo lgu n g C h ristian 's ll. nichts mehr zu fürchten hatte, nach Hadersleben zurück H ie r aber wurde, nachdem Friedrich I. in D än em ark gekrönt w ar (10. A u g.

1524) uild Herzog Christian zur V e rw a ltu n g der Herzogthümer in Hadersleben seine Residenz genommen hatte, die R e fo rm a ­ tion der Kirche von demselben ernstlicher in die H an d genommen.

I n dein Verfahren gegen Personen geschah dies freilich in den mildesten Formen, die In h a b e r der Präbenden blieben im ruhigen G e n u ß derselben auf Lebenszeit. - I E in reges geistiges Leben w ar im Haderslebener S t i f t nie hervorgetreten, vor 1511 ließen die Canoniker die Lectur unbesetzt und vertheilten die Einkünfte derselben unter sich, und 1517 wurden die S t r a f e n fü r Versäumnisse im D ienst in Eckernförder B ie r bestim m t; — so mögen auch die meisten M itglie d e r des C o lle g ia t-S tifts sich die Veränderung in aller G einüthsruhe haben gefallen lassen und im G e n u ß der Präbenden ohne den entsprechenden Kirchen­

dienst bis zu ihrem Tode weiter vegetirt haben. V o n dem Lector Jo h an n Albert indeß wissen w ir, daß er sich entschieden für die R eform ation erklärt und auch später in kirchlichen Angelegenheiten beschäftigt gewesen ist. - I D e r alten Kirche blieben treu J o h an n Theodorici, der auch später in Untersuchung kam wegen Correspondenz mit den Feinden des K ö n ig s, und der Propst W ulff, daß derselbe der V e rw a ltu n g der kirchlichen Geschäfte a ls Propst enthoben wurde, ist natürlich, wahrscheinlich schon 1524 oder 25, m it Genauigkeit läßt sich die Z e it nicht angeben, sein Nachfolger Eberhard Weidensee trat sein A m t 1526 an ; nach B o e th iu s Bericht m u ß einige Zeit bis dahin verflossen sein: ,,/VlL NU cle lere ckes L v a n Z e lii LNHULIN, is ckem W u lb l ckat K e r k e n R e g im e n t ben-unen. Ilnck sinck ckarna cke K e r k e n ^ u t e r ü v e l be w e rt, cken ickt b e b b e n cke karckeslo^ecke ein ticktlan§ cke K e rk e n re Z e rt etc. uncl

" ) C/praei ^.nnales 292. — X. 55 64 erwähnt noch 1562. Lin leiin, so der ^olian VVulkt §etiadt.

^') Notizen über denselben in Kördam, kirkekistor. äurnl. Lcl.

2 Ü. 290— 298.

(15)

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Johann Wulff, Dompropst in Hadersleben.

§incl< alle s u n o rd e n tlic h e n tlio b et o p d e s s E h r w ü r d ig e n H e r n O o c t o r is k lv e rh a rd i W e id e n s e e tolcum pst. — F ern von amtlichen Geschäften blieb W n lf f vo rläu fig in Hadersleben doch nicht ohne Interesse fü r die Entw icklung der staatlichen und kirchlichen Angelegenheiten; wenigstens correspondirte er darüber mit seinen Collegen in Lübeck. Ein e Aufzeichnung au s den -V ctu s c a p itu la re s des Joh. B ra n d t von 1523— 30 lautet: „ O e c e m h . 6. h lo d e m die a c c e p i lite ra s ^o. I^upi, p ra e p o siti H a d e r s le v ie n s is de re d e llio n e lu to ru m , c^uodc^ue c^uia n on p o s s e n t consec^ui ^usticiarn se d o p p rim e re n tu r" for­

derten sie Christian II. a ls K ö n ig zurück, der e p is c o p u s L u r g la - n e n sis und M a g n u s H iö r seien fast getödtet; die W ib u rg e r hätten ihren Bischof vertrieben, cjuia su n t l^utterani. Verstim ­ m u n g m it den Verhältnissen, wie sie sich in den letzten Jahren gestaltet, tritt deutlich h e rv o r; natürlich verband sich damit die H offn u n g auf die Wiederherstellung der alten Kirche, aber a ls die H offnungen mehr und inehr schwanden, vielleicht nachdem 1527 die D om in ikan e r a u s der S t a d t vertrieben, entfernte sich auch W u lf f und begab sich nach Lübeck, doch w ar er auch später noch m ehrm als in Hadersleben anwesend. I n Lübeck, wo dam als noch die Katholische Kirche und das D o m cap ite l ungefährdet waren, trat er nun in die ihm schon früher verliehene S te llu n g ein. D a er nämlich schon 1521, wie oben gezeigt, als D ekan bezeichnet wird, er aber am Lübecker D o m diese W ürde nicht einnehmen konnte, da ein anderer dieselbe inne hatte, so m u ß er schon dam als zum D ekan in E u tin ernannt sein, diese P r ä ­ latur aber zugleich die S t e llu n g eines D o m h e rrn in Lübeck verliehen haben. I n Lübeck brachen aber seit 1529 die demo­

kratischen B ew egun gen gegen den alten R a th aus, die im A p r il 1531 zur Absetzung desselben und E rw ä h lu n g eines neuen führten, in welchem J ü rg e n W ullenw ever, sich stützend auf den Bürgerausschuß der 164, die H auptrolle spielte; damit gingen

Waitz, Urkunden und Aktenstücke zur Geschichte der Herzog thümer. Heft I, S . >13

(16)

nun die reformatorischen Bew egungen H an d in Hand, die demokratische, zugleich die lutherische P a rte i erbot sich zu D i s ­ putationen über die W ahrheit der Lehre, w orauf sich aber die Katholiken nicht einlassen wollten. "0 V o r allein aber richteten die neuen Machthaber begierige Blicke auf die reichen Besitzun­

gen des Dom capitels. Dasselbe, unter seinem Dekan J o h a n n Rode, suchte sich dem Conflicte zu entziehen, und wenigstens fü r die Lebenszeit den jetzigen M itglie d e rn S t e llu n g und E i n ­ künfte zu bewahren und erst fü r die Zu ku n ft zu gewähren, w as R a th und Ausschuß verlangen mochten. D ie s führte zu Unterhandlungen, in denen bald W illst durch Einsicht und K lugheit hervorragte. E in dahin gehörender V e rtra g wurde am 10. November 1531 abgeschlossen und am letzten T a g e des J a h re s besiegelt.-I Diesen V e rtra g haben ausgestellt und unterzeichnet, zuerst der Dekan Joh. Rode, S e n io r, C an to r und 6 andere Dom herrn, dann folgen „ J oh a n n e s W u lff, Praw est tho Haderslevn unde Deken tho O e y t i n " und B e rn ard Klenewinkel. E s scheint also, daß W u lff, obgleich er Dekan in E u tin w ar und durch V e rw a ltu n g der S tis ts g ü t e r eine bevorzugte S te llu n g einnahm, im C apitel n u r nach dem A lte r rangirte.

I n Folge der revolutionären Bew egungen verließen die meisten Dom herren die S t a d t und gingen nach E u tin (En de 1532 oder A n fa n g 1533), und am 10. J u l i 1533 wurde der Beschluß gefaßt, daß die A u to rität des C ap ite ls bei den um den Dekan außerhalb Lübeck versammelten D om h errn sein sollte.-") A l s nun ini A n fa n g der Grafenfehde 1534 E u tin von den Lübeckern überrumpelt wurde, flüchteten Bischof und C apitel nach H a m ­ burg. D ie Bedrängnisse und Schwierigkeiten nahmen zu, den benachbarten Adel gelüstete nach den S tiftsg ü te rn , die Fürsten verlangten Ste u e rn und Abgaben, unter den S tiftsh e rrn aber

Waitz, Lübeck unter I - Wullenwever, Bd. I. S . 104 u. 302.

-") Mitgetheilt in Grautoff's historischen Schriften Bd. 1 S . 306

— 316, datirt vom Jahre 1532.

Jensen, Kirchengeschichte, Bd. 3 S - 77 fg.

8

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114

Johann Wulff, Dompropst in Hadersleben.

herrschte keine Einigkeit, '") da vertraute inan vor A lle m auf J o h a n n W u lff. Derselbe w ar schon im S o m m e r 1534 nach Hadersleben gegangen, uin init dem Herzog Christian zu unter­

handeln. A u f den A n fa n g des Ja h re s 1535 w ar ein Landtag in R e n d sb u rg angesetzt und auch das D om capite l in Lübeck eingeladen, denselben zu beschicken. D e r Dekan Joh. Parge r, schon in der Urkunde von 1507 m it W u lff zusammen thätig, welcher sich dam als m it einigen Dom herren in H am b u rg befand, schreibt an den S e n io r W arendorp und die übrigen D o m h e rrn in Lübeck: öickcke ckarum m e l. a. w. w ille n in itk racke ckes p r a v e s t 's tk o H ackersleve etc., cke ckes u n^etvviveltk I. a. w.

in alle s b e ric k te t u. s. w. das C apitel auf dem Landtag ver­

treten. S e n io r und Dom herren zu Lübeck antworten schon am 6. J a n . 1 535; W u lf f scheint b is dahin abwesend gewesen zu sein, denir sie schreiben, der P ro p st in Hadersleben (M a giste r J o h a n n W u lf f) der „ In s a k e n ckes l e s t a m e n t s H e n n in g s O s t k u s e n ?.eli^en" in Lübeck beschäftigt sei, habe ihnen ge- rathen, die In h a b e r der großen Präbenden und die a b se n te n Dom herren, also wahrscheinlich die in H ain b u rg verweilenden, zum Lan d tag zu senden; sie hätten zwar den Propst und B . Klenewinkel viel gebeteil, weiter m it den Fürsten zu verhan­

deln, diese hätten es aber abgelehnt. W u lff sagte: „Ke k e ilt b e ttk o kere ^earbeicktk von e^ n n w. L a p ., Ke ckeuketk nu ckes s e i n e n . " S o wurde der Landtag nicht beschickt.

D a rü b e r beklagt sich nun der Dekan höchlich: „ Ic k kackcke m>'

§ a n t ? tk o m p ra v e ste to H acke rsleve c o n lr a tre m verla- tkenn «, das sei nicht recht, daß er sich in der Noth geweigert, nachdem er öfters gelobt, w a s er der Kirche zum Besten thun könne, wolle er w illig übernehmen, „cke invickiosa e n ts c k u l- ckin^e ckockt so n ickts, cke^tk s ic k ie § e n k o r s e a m tollte unnck ecke v o r m e r k e n unnck is l e t k ; p a tie n tia neces- s a r ia k iis p e s s im is te m p o rib u s'". A l s nun unter dem D ra n g e

") Leverkus, einige Notizen über das Hochstift Lübeck in den drei letzten Monaten vor dem Tode des Bischofs Heinrich im Jahre t535 in : Archiv f. St. und Kirchengesch. Bd. 5 S. 2St— 278.

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der Grasenfehde vom Herzog die Forderungen a n s D om cap ite l gesteigert wurden, m ußte dasselbe doch wieder seine Zuflucht zu W u lff nehmen. D e r Bischof schickte seinen Sekretär Heinrich von Hagen nach Schlesw ig, um m it Herzog Christian oder seinem Bevollmächtigten zu verhandeln wegen seiner Landgüter und Pfennigbriefe in Holstein, so wie um T erm ine zum A b ­ trag der Zahlungen zu erlangen. M i t demselben aber sollten W u lff und Kienewinkel a ls Abgeordnete des C ap ite ls Zusammen­

t r ef f en" ) ; durch H ülfe des Propst Reventlow in Reinbeck kam ein Vergleich zu Stan de, über welchen, sowie die vorau sge­

gangenen Verhandlungen ein ausführlicher Bericht W u lf f's a u s K ie l vorliegt. A m 3. Februar wurde den beiden Abgeordneten auf ihr Verlangen ein neuer Vollm achtsbrief ausgestellt, allein über die weiteren Verhandlungeil m it den Fürsten und die ferneren Schritte zur W iedererlangung von E u tin findet sich keine S p u r . A l s aber D etlev von R eventlow bald darauf Bischof geworden, wurde E u tin dem D om capite l ohne En tgelt oder Bezahlung herausgegeben. V o n W u lff's T h ätigkeit in Lübecker Angelegenheiten ist aber auch nicht mehr die Rede, w ir dürfen annehmen, daß er die V e rw a ltu n g der Eutin'schen S tis ts g ü t e r übernommen, und wie er bei obigen Verhandlungen ausgesagt, daß er künftig seines eigenen Nutzen» gedenken würde, sich persönlich m it denselben oder einem T h e il derselben hat belehnen lassen. — E in ig e weitere Notizen über W u lf f sind au s der Vossischen S a m m lu n g von Ercerpten und Abschriften im Geheimeil Archiv mitgetheilt zu den Aktstykker S . 58, wonach er jedenfalls a ls ein begüterter M a n n erscheint. I m Jahre 1540 machte er Schenkungeil an vier holsteinische Klöster.

I n der Schenkungsurkunde Lübeck, 25. J a n u a r 1540 heißt e s :

V or alscvcme bokenne Ick )okannes Wulff, praxvest tko Hackersleve unck O om kere tkc» L übeck oblentlick in m ackt ckusses dreves, ckat ick den erlvercki^en unck rverckiZen Keren Erbten, pater unck prior cker vere veltklosteren alsr.e tkom keinevelcke, 3 e§kebar§ke, ^renckesboke unck Harckeskolrn,

Waitz, Quellen u. s. w. Heft 1 Seite IIS.

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116

Johann Wulff, Dompropst in Hadersleben.

im lande tko H olsten beleben, e^n ivvelick Closter votl- tick m arck lud. ^keAeven kovetslols, s^n sam pilick twe Kundert marck^ 6/ dem ersam en >ade tko Imbeclc up de kem erie boieckt up re n tk e

; er bedingt sich dafür V ig ilie n und Seelinessen. D ieses Verm ächtniß beweist, daß er noch im m er festgehalten habe an den Satzu ngen der alten Kirche;

die Herrenklöster waren d a m a ls fast die einzigen Punkte in Schlesw ig-Holstein, wo die Katholische Kirche noch im festen Bestand war. D a ß er auch den politischen Angelegenheiten nicht ferner gestanden, sondern im m er noch die Sache des Landes iin Herzen getragen hat, zeigt ein B r ie f C hristian's

III.

an Jo h a n n Rantzau vom 18. M ä r z 1541, w orin es heißt:

die ^e^ttunA en so L r )okann IVuIK, rves der L /sck o ts vorm Im nnden b in n e n Im beck Aetriebenn und Zepracti- ciret, ann euck A esckriebenn;

und es sollen in dieser V e r ­ anlassung Gesandte nach Lübeck und H am b u rg geschickt werden;

die näheren Verhältnisse, w orau f sich diese Nachrichten bezogen, sind indeß unbekannt. Jedenfalls behielt W u lff die Achtung C hristian 's

III.

und den Besitz seiner Präbenden, ja wurde noch weiter begabt. D e r H of

(curia)

des Pröpsten in Hadersleben wurde allerdings 15.84, wahrscheinlich nach W u lf f's letzter längerer Zjnwesenheit daselbst, erblich dem Kanzler W o lfg a n g von Uttenhoven überlassen, allein erst im Jah re 1540 ertheilt der K ö n ig seinem Sekretär G e o rg Corper Anwartschaft auf die Dom präbende in Hadersleben und eine Vikarie in P lö n , wen» der jetzige In h a b e r, der w ürdige M eister J o h an n W ulff, P ro p st und D o m h e rr zu Hadersleben, m it Tode abgegangen sein werde, und iin Jahre 1544 schreibt Christian

III.

an den A m tm a n n O tto Sehestedt in Segeberg, daß er seinem Sekretär J e ro n im u s Boldick auf Lebenszeit in Lehn gegeben „den Bischofs- zehnden von den B u rla n d e n au s der S t a d t Segeb erg und den 3 D ö rfe rn zu G roßen - Gladebrügge, Lütken - Gladebrügge und zu Stubbekesdorf, die M eister Jo h a n n W u lff, Propst zu Hadersleben in Verlehnung gehabt." E s ist kaum zu bezwei­

feln, daß dies frühere Ein nahm en des Collegiatstifts in E u tin waren, die nach der A u flö su n g desselben dem Vorsteher des S t i f ­

(20)

tes auf Lebenszeit gelassen sind. Zwischen 1541 und 1544 ist also W u lf f gestorben, genau steht das J a h r nicht fest, w ahr­

scheinlich ist indeß das letzte J a h r auch das Todesjahr, der T a g ist u n s bekannt au s dem N e c r o lo g iu m E is m a r ie n s e : 30. ^uni O b iit c1omnu3 / o a n n e s IV o Itil, p re p o situ s in Unerctegieve, q u i con tu lit 54 marca3, acl cuju5 m e m o ria m o b lig a m u r . E s ist anzunehmen, daß W u lff bei der ersten obenerwähnten Schenkung das Kloster in C is m a r vergessen oder au s einem anderen G run de übergangen, dies aber später nachgeholt hat, und darum a ls W ohlthäter in s N ecrologium ausgenommen ist E s folgt aber auch daraus, daß in diesem 1457 in der A n lage beendeten Necrologium E in tragu n gen nicht n ur bis 1513, wie der Herausgeber annimmt, sondern bis über 1540 hinau s gemacht sind.

Quellensammlung zur Schlesw.-Holst.-Lauenburg. Geschichte.

Bd. 4. S . 320.

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