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Forfatter(e) | Author(s): Silchmüller, Johann Christoph.; entworfen von Johann Christoph Silchmüller.

Titel | Title: Das grosse Versöhnungs-Fest Altes

Testaments als ein Vorbild der durch Jesum Christum geschehenen Versöhnung Neues Testaments in einem kurzen Abriss, nach...

Alternativ titel | Alternative title: Erbauliche Predigten, von göttlichen

Rührungen und sorgfältiger Bewahrung der Gnade &c.

Udgivet år og sted | Publication time and place: Bayreuth : im Verlag des Waysenhauses, 1740 Fysiske størrelse | Physical extent: 20 s.

DK

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UK

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(2)
(3)
(4)

D as grosse

der durcb

M 8 V U L 8 K I 8 ^ V N

geschehenen

l l l t n g cstammts

in einem kurzen Ubritz,

riach welchem die offentlichen

rbaum g tm i- m in dem hiesigen Weysenhautz

wahrend der bevorstebendeir

astmAett

dieses 174vsien Jahrs-

»ia<h Anleiruna des Laptrels årrs dem drikken Birch Mdlrs/

so der H E R R wil, sollen gehalten werden,

enrworffen

von

Johann Lhristoph SilchmLllek/

Hochfurstlich-Brandenburg-CulmbachischenConsistorial-Rath,Hof-PredigernundBeicht-Vatern.

B ayrem h / im Verlag des W aOnhauses/ 174a ^

(5)

I n JEsu dem Gecreutzigten geneigter und geliebter Leser^

^ ^ s sind nun einige Jahr her etliche der wichtigstenVorbilderMesTcstamentsinden M t offentlichen Erbauungs-Stunden, rvelche in dem hiesigenWaysenhautzSonntags nach dem Nachmittagigen ojfenNichen Gsttesdienst pfiegcn gehalten zu werdelh an den fo genannten Fasten-Sonntagen in erbauliche Betrachtung gezogen worben. Jm ietztabgewichenen i?Z9sten Jahr wurde der E rgvarer Joseph nach skiner Erniedri- gung und E rhohung als ein V o rb ild Lhristr betrachtet. Viele Zuhvrer wunsch- ten, datz der daruber gemachte kurhe Entwurff mochte gedruckt werdcn/ damit sie die Ordnung des Vortrags besser behalten, und eine desto mehrcre Erbauung daraus schopfen konnte. Jch willfahrete diesem Verlangen, und machre die verfatz-e Einchei- jung durch offentlichen Druck jedermann gemein. D ie Erfahrung hat gelchret, datz solches nicht allein hier seinen gesegneten Nuhen gehabt; sondern datz man stch auch an einigen andern Orten diescs kurtzen Abrisses zur Erbauung der Zuhvrer bedienet hat.

D a ich nun mit denen/ welche am Merck des H E R R N allhier meine Gchulffcn stnd, -en Entfchlutz gefasset, in diesem Jahr das vortreffMe V o rb ild des grosien V ers sohnungs- Fests Alres Testamenrs nach z Buch Mose i6. abzuhandeln, diescs aber rroch wichtiger und weitlauffiger ist/ als das Vorbild Josephs: so håbe mich um der gemeinen Erbauung willen entschlossen, auch hiervon gegenwartigen kurhen Abritz dru­

kken zu kassen. D er H E R R wolle auch auf diese Arbeit seinen Seegen legen. Bay- ,euth, den LL. Febik. 1740.

(6)

I m Namen J E S U !

dem M di- llird 2Mos.zo,iQ. ferner 4 B-Mos. 29,7-12. verordnet hatte, emes von den wichtigsten Vsrbilderirgewesen, durch welches die grvsse Versohnunrr/

die durch IL s u m Lyristum den versprocheneiE-v/E an dem Taae tei­

ner Creuhigung zwistvenGOtt und dem gantzen mensthlichen Geschlecht geschehen sollte abgebildetworden; solches hat G O tt nicht nur durch den Propheten bereits anzeigen lassen, durch welchen er Zach. z, 9. verheissen, dast er durch seinen Rnechr Zemach/ (durch welchen der verstanden wird) die Sunde des Landes Wel­

le wegnehmen kassen auf Eineu T a g : sondern es bezeugets auch insonderheit der Apostel Paullus in der Epistel an die Hebraer an gar vielen Stelien, deren dievornehm- sten sind: Hcbr. 1, z. Cap. 6,19.22. Cap.7,25.27. sonderlich aber Cap.9, 6-ie.

24-28. Cap.ro, 1-14. 19-25. C a p .iz ,ii. 12.

Dieses Vorbild mit dem Gegcnbild in seine Klarheit zu sehen, sind sechs StScke in besondere Betrachtung zu ziehen:

I. Die Benennung dieses Festes, an welchem die allgemeine Vcrsohnung des gantzen Volcks Israel geschahe.

II. Die Zeit, wenn und wic offt sie geschahe.

III. Die Mittels-Person, durch welche ste geschahe.

IV. Die Sache, womit und wodurch ste geschahe.

V. Die Versshnung selbst welche geschahe, und

VI. D«s Vcrhalten derjenigen, die dieser Versthnung theilhaff- tig werdcn wolten.

A 2 l.Die

(7)

4

Das groffe Verfohnungs Fest

I.

^ A ie Benennung des Fests, an welchem die allgemeine Ver- sohnung des gantzen Volcks Israel geschahe.

Wobey zn

merckcn .

i- Die Benennung an.sich selbst.

Es heitzt folches

1) Der Tag der Versohnung/ z B.M os. r6, go. oder der Versvhne-Tag, Cap. 2z, 27. 28. weil an demftlben die solenne und allgemeine Versohnung dergaiitzen Gemeinde Israel zugleich und auf einmalgeschahe, zMos.16,17.

2) D er groste Gabbarh. Nach dem Hebraischen derSabbcuh derSabbacher.

D a s ist: D er Ruhe-Tag aller Ruhe-Tage, zMos.i6, zi. Cap. 2z, z2.

weil nicht nur die Israelitcu selbst, sondern auch alle Fremde, die unter ihnen waren, an diesem Fest bey Bedrohung der Vcrtilgung aus dem Vvlck nicht

die grringste Arbeit thun durfften, Cap. 16,29. Cap.2z,zo.

z) D er herlige Tag/ zMos.2Z,27. und das Allerhelligste/2 Mos Zo,iO.weil er dem HErrn vor allen andern Fcsttagen gantz besorrders geheiliget war,und hellig gefeyert werden sollte; auch der Hohepriester nur aliein an diesem Tag

in das Allerheiligste gehen dursste,

4) Der grosie Fast-und Bust-Tag/ weil die Jsraeliten gantzcr vier und zwan- zig Stunden fasten und nicht das geringste wcder von Speise noch Tranck, beh Bedrohung derAusrottung,zusichnehmendurfften,zMos.16,29. Cap.

2z, 29.32. sich auch in grosser Butzfertigkeit vor dem H C R R N demuthigen musten, Cap. 16, z 1.

n. Die gehennen Absichten GOTTes unter dieser Benennung.

Welche dahin giengen, datz diefer Tag

1) Als ein V erfohnungs-T ag den Lharfreyrag abbilden solte, an welchem Christus sein theures Verjohnungs-Blut fur §ie Sunden der gantzen W elt vergossen, und sie mit der beleidigten Gerechtigkeit GOttes versohnet hat,

i Joh. 2,7.2. Col. i , 19.20.

2) Als der groste Gabbarh oder Ruhe-Tag muste er theils ein Vorbild der Ruhe styn, zu welche derWeltHeyland.nachvollendetem Erlosungs-Werck bey seincmBegrabnistgebracht wurde; theils derRuhe unsers Gewistens/

welche wir in der Versohnung JEsu zu suchen habcn; theils auch der Nu he von denGunden. derenwiruns bey der glaubigen Zu-crgnung seiner Versohnung befleitzigen sollen.

z) Als der hellige und allerhelligste Tag sollte er theils den Emgang Christi mit feinem allerheiligsten Verfohnungs - B lut in das Allerheiligste, nemlich in den Himmel selbst, Hcbr. 9, 24. theils auch die Heiligkeit und LVurdlg- keir solcher seiner Versohnung vorbiloen.

4 ) Als

(8)

47 Als em grsster Fast-und B usi-Tag aber sollte dieses Fest ML Jstaelitcn wwohl, als uns alle aus die nothige Heyls - GrdmtnA der wahren Buste fuhren, in welcher wir zur glaubigcn Zueignung dieser versohnung gelangen

tonnen. Davon unten im viren lLtuck cm mehrers.

I I .

Zert / wann und wie offt diese Versohnung geschahe.

l^ A D a v o n zu mercken

I. W a n n ste gelchehen. Nemlich amzehurenTag des stebeuren Monde«

von dem Andischen Neuen ^ irc d e n O ^ l-r angerechnet, we l c h e r g e n a n n t wurde. Nach dem burgerlichen und der Patriarcden Neuen -Jahr aber war H r der ersie Monat im Jahr, und stel in die Zeit linsers Septembers, z Mos.

16,29. Cap. 2Z,27. 4Mos.29,7. Wobey zu mercken ist:

1) D a§ es ein von G O rr stlbst bestimmrer und geordneter Tag war,gleichwie der Tag des Leidens und Todes Christi in dem ewigen Raths^luH GOttes ziir Versohnung des gantzen menschlichen Geschlechts bestimmet war.

Zachz,9.

2) Diestr Fasttag muste schon vom vorhergehenden Abend und also vom neun- tcn Tag an angefangen/ und wieder bitz zum Abend des zehnten Tages gefeyert werden, z Mos 23, z 2. Gleichwie Christus sein lehtes schweres Lei- deri allbereits Abends vor dem Charfreytag antrat, und mit seinem blutigerr Schweitz, den Er am Oelberg geschwihet, den Anfang machte, sein Verfoh- nungs-Blut zu vergiesen, Matth. 26,20. verglichen mit Luc. 22,44.

g) Nicht der erste, sondern der stebeme Monat war bestimmet, in welchem das Verjohnungs-Fest gefeyert wurde, gleichwie auch die siebente Zah! bey dem Besprengen mit dem Versohnungs-Blut bestimmet war. Sonder Zweiffel in der geheimen Absrcht, das sich die Krajst der Versohnung Christi wie uber- haupt durch die steoen Apocalpptische Zeit-^c-^'o^o- oder Zerrlaustren erstre- E ^ '^ ^ ^ ^ lv n d e r s in der sicbenten und lehten Uberwindungs-Zeitandem

^udischen Volck, wenn die Fulle der Heyden wurde eingegangen styn, am.och besvnders krafftig erweisen werde, Rom. n , 2;. 26.

Anmerckungen.

* D er Versohnungs-Tag Alten Testaments traf zwar der Zeic naci) mit dem Char-

... " " ... >

(9)

Das grosse VeOhnuiigs-Fest

Zeik gewesen,weil dieBaume imGarten Eden gleichmitFruchtenerfullet waren,und dis

werden kan: sojuhretunsdochbilligdiestrVersohnungs-TagaufdieSchwehreunseres Falles zuruck, welcher niche anders, als durch das B lu t des Eohnes GOttes versohnet werden konnen.

ll.

Wie osst

ste

geschehen.

Nemlich nur emmal im ganhen Jahr, z Mos. l6 ,

2 .Z 4 . 2MostZO,io. Wobey zu mercken:

i ) Gleichwie dieses grosse Sund-undVerjohn-Opfer nur einmalim Jahr gescha- he : Also hatsich auch Christus nur einmal fur unfere Sonden opfern soklen, Hebr. 9,25.26.

s) Gleichwie diese einmalige Versohnung auf das ganhe Jahr kraffrig genug war: Also ist auch der Tod Christi, ober schon nur einmal geschehen, auf alle Zeiten krafsrig und gultig genug gewescn, Himmel und Erde m L einander zu versohnen, Hebr. 9, 26.

z) Gleichwie sich die Krafft dieses einzigen Versohn-Opfers auf das gange V olck Israel erstreckete: Alsy erstrecket sich auch die Krafft der einmal geschehenen Versohnung Christi auf das gange mensthliche Geschlechr/ Hebr. 9,27.

1 Joh. 2,2, Col. i, 20. 2Lor.e, 19.

4) Gleichwie aber durch die jahrliche W iederholung dieser allgemeinen V e r- sbhnung die Ulwollksmmenheir der alten Levitischen Opfer und des ganhen Gottesdienstes Alten Testaments angedeutekwurde, Hebr.iO, 1.2. Cap^,?-' io. Also wird die unendliche Vollkommenheit der Versohnung Christi damit deftattiget, datzEreineinzig L>pferfur die Sunde ge-pferr/welches erptZlich Zilr, Hebr. io , n . i2. Cap. 9, n . r r .

I I I .

s'e Haupt-Person / durch deren Vermirtelung die grosse Versohnung geschahe.

Diest war der Hohepriester Alten Testaments zum Vorbild wie Lhristus der Hohepriester Neuen Testaments der M irrlerzwisthen G D T T und M e n - D e n styn sollte, durch welchen eine Versohnung gestrfftetwurde, iT im .2 ,s ^ . Diesen Hohenpriester haben wir zu betrachten:

l. Nach semer Person.

V o n welcher zu mercken:

r )

Er war

em Mensch

aus

der Zahl der Menschen. Ein solcher

war auch

C hw

(10)

stus, und muste allerdings ein Mensch und mcnschlicher Natur styn, folte er anders die Menschen versohnen,Hebr. 5,1. Cap 2,14.17.

2) Er war ein gebohrner Jsraclir. Derglcichen war aiich Christus, Rom.9, s.

Hcbr. 2 ,1 6 .1 7 .18.

z) Er muste ein Mann styn der nichrgebrechlicd war nvch einen Leibes-Fehl undMangelan fichhalte, z M o s tri, 17-23. GleichwiewiranChristoe»nen solchen Hshcnpricstcr haben der da ist heiiig/ untchuldm/ unbefleckr/

u.s. w. Hebr. 7, 26.

u.

3

stack) femem Amt.

Nach demstlben war diestnige Mittels-Person, durch welche d-e jahrliche allgemeine Verfohnung des Jstaelttisthrn Volcks geschahe r ) kein gememer Priestcr, sondern der Hohepncster, der in allcn Stucksn von

den andern Prieftern Alten Testaments gantz besondcrs distinguiret,und Ger alle andere erhohet war. Ein solcher war auch Christus ein Prrester nach der Ordnnttg Melchifedeck / Hebr. 5, 6. der mit besondermVorzug als der grosje Hohepriester beschrieben lvird, Hcbr. 4, 14.

2) D e r Hohepriester, der unmirrelbar zu diestm Versohnungs-Merck von G O rr bestimmer war, 3 Mose 16,32. Gleichwie Christus von G O T T selbst in diest Wurde cingesetzet worden, Hcbr. 5, 4.5.

3) D er Hohepriester, welcher besonders zu dcmHohenpriester-Amtgeweyhec/

und gesalber styn muste, z Mose 16,32. Cap. 8,2.6-12. Gleichwie Chri- stus rufeinemHohenpriester-Amt mit einem unendlicben Maass des Heili- gcn Gerstes der menschlichen Natur nach gesalber worden , Psalm 4s, 8.

Hebr. i, 8. wovon Er auch den Namen Christus und Metzias, das ist, ein Gesalbter fsthret, Joh. 1, 41.

4) Der Hohepriester, welcher alleine unter allen Menschen auf Erden dieErlaub-

nitz hatte mit dem Versohnungs-Blut in das ?lllerhe,ligste zu M en, und au^ser welchem sonst kein Mensch noch ander Pricster auch nicht einmal inder Hutte styn durffte, wann er in das Allerhelligste gieng, 3 Mose 16,17. Hebr.

9 ,7 . zum Vorbild wie keine Creatur im Himmel und auf Erden wurdia erfunden worden mit dem Blute derVerjohnung fur der W e lt Sirnde vor G O tt zu erscheinen, als alleine J E S U S Christus, Hebr. 9, 12.

s )D e rHohepriester,welcher an diesemVerlohnungs-Fest,alleAmrs-Geschaffre, soviel dieHaupt-Handlungen betrifft, gann alleine ausrichten muste, ohne datz ihm ein anderPriester hatte helffen durffen, z Mose 16,17. anzudeuten wie Christus als der eimge Mittler zwischen GOttundMenschen,iTim.2,e.

das Werck unser Erlosung und Versohnung ohne GehulKen ausrichten.

und die Kelter des Zorns alleine treten wurde, Es. 63, 3. ^

in. Nach seinen AmtS.Verrichtungen, di- -- an d-m gr°ss-»V-«nnngs-

F e jt zu beobachten hatte. Hrerbey sind zu m ercken;

r) Die

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i ) D ie Zubereitmigen zu solchen Hohenpriesterlichen Amts - Verrichtungen, welche in folgcnden Skucken beftunden :

s- Er muste fthon Abends vor her anfangen/ sichzudiesenAmts-Verrichtungen zu schicken.und daher die ganhe Nachshindurch mitWachen, Beten und den nothigen Zubrreitungen gcsthafftig styn, weil sich das Fest schon mit dem Abend des vorhergehenden Tages anfieng, zMose 25,52. MitGebet und Flehen rustete sich auch Christus schon Abends vorher zu feinem schwehren Leiden, und muste die gantze Nacht Sck-laflost hindringen/Matth. 26,56-44.

verglichen mit Hebr. 5, 7-

Er muste sich an setnem ganhen Lejde waschennndbaden/ehe er die Amts-Ver- richtungen selber antrat, z Mose 16,4. und wenn er solche verrichtet hatte/

muste er dergleichen wieder thun, v. 24. damit abzubilden, wie rein, heilig und unbefleckt J E S U S der Hvhepriester Neuen Testaments seyn wurde,

26.

Er muste seine prachrige und Majestatische HohepriesterlicheAmrs-Rleider vvrher ablegen/ eheerin dasAllerheiligfte gieng, zMose 16,4. 25. 24. zum Vorbild, wie sich J E S U S am Tage seiner Versohnung seiner Gottlichen Majestat und Hcrrlichkcit wurde enraussern muffen, Philip. 2, 6. 7. 8.

Er muste an derselben S ta tt blosse weisse ternene Aleider/ G urrel und ^,ueh anlegen, welche die herligen h e rd e r genennet wurden, und in denenftlben das sBerfthnungs-Amt verrichten, z BuchMose 16,4.25. zumZeichen der remen und vollkommenen Unftbuld J E S U unsers Verfohncrs vor G O t t , welche sonderlich unter seincn grosten Leiden verschiedentlich an den Taggeleget wurde/M atth.27/4.19. 24. Luc. 25, 47. Joh. 18, z8.

- > Er muste solche leinene Kleider mit seinen ordentlichen prachtigen Amts-Kleidcrn an diesem Tag etlichemal wechstln und veranderir. W om it zweyerley

vorgebildet wurde . .

Em m a! / wie es Christo bey seinem Leiden ergehen wurde. Bald zog rhm Herodes ein wejffes Kleid an, bald liest ers Jhm wieder ausziehen und cinen alten Purpur-Mantel anlegen; bald zog man Jhm seine eigene Kleider wieder an, bald zog man sie Jhm wieder aus / und hieng Jhn

nackend ans Creuh. ^ -

2;,,ur andern/ wie Christus bey der grosten Erniedrigung und Cntausserung seiner Gottlichen Majestat gleichwol manche Strahlen seiner Herr ichkeit wsirde blicken, und sich gleichsam in den prachtigsten Kleidern ftiner Gottlichen Majestat sehen lasten. D ie Munder, welche bey seiner Creu

hiaung am Himmel und aufErden geschahen, gcben davon ein Zeichnip K a tth .27/ 45. s i - 52.

r ) Die Amts < Verrichtungen ftlbst.

Diese beftunden

(12)

L. Ittsonderhcir aber, datz er diest grosse Versohnung in allen Stilcken nach der

diestm Tag sowol die vvrgeschriebenen Brand- und anders -Opfer, ( zMost i 6 , 24. 4 Most 29, 8 -n .) als auch die eigentlich zu der grossen Versohnung bestimmten Sundovfer, nemlich einen Farren und einen Ziegenbockschluchren und opfern / einen andern Bock aber, aufwelchen die Sunden des Volcks bekennet wurden, in die Wusten fuhrcn kassen muste. Zum Vorbtld , wie unser grosser Hohepriester JEsus sich stlbst fur uns zum Sundopfer dargeben werde, iT im . 2, 6.

ie zweyre besondere Am rs-Verrichrrlng des Hohenpriesters war diest, dast er am grossen Versohnungs-Tag wenigstens dreymal in das Allerhelligste gehen muste.

,m it wel- chem er vor dem Gnadenstuhl rauchern muste, z Most 16,12. i z. Diests

Rauchern war ein B ild des zuGOtt aufsteigenden Geders, Offenb. s, 8.

W ie denn auch der Hohepriester nach demZeugnitz derRabbinen bey dem Eingang indas Allerhelligste mit starcker Skimme ein Gebet soll ausgespro- chen haben, zum Vorbild unsers Grossen Hohenpriesters JEsu Christi, der in den Tagen seines Fleisches Gebet und Flehen mit starkem Geschrey und Thranen geopfert, und damit in das Allerhelligste zu G O « seinem Vater eingegangen ist, Hebr. 5 ,7 .

Dieses Vorbild wird noch deutlicher vor Augen gestellet, wenn man erweget:

Datz kein fremdesFeuer/ sondern G lut vom Alrar des H E R R N dazu durffte genommen werden, z Mose 16 , 12. Gleichwie Christus nicht mit fremder/ svndern seiner eigenen Furbirre und Gebet,das in demHeilig- thum seiner GOttheit entzundet war, vor G O tt erschienen.

Datz von der Glur/oder durch und durch entzundeten und gluenden Kohlen genommen wurde, /. c. die Brunstigkeir und feurige Andacht unsers Furbitters JEsu Christi damit anzudeuten, Luc. 22,44.

sc) Datz nicht etwan nur ein wenig, fondern eine gantze Handvoll Rauch-- werck dazu gebraucht wurde,. damit der aufsteigende Nebel vom Rauchern desto starcker war; die volle R ra ffr des Gebets JEsu damit abzubiiden.

f Die eeste besondereAmrsMerrtchttmg des Hohenpriesters darinn, datz er an Diestr Gottlichen Vorschrifft zu Folge bestande

B

sH Datz

(13)

10 Das grosse Versohmmgs Fest

D a s zerstossenes Rauchwerck dazu verordnet war, das demkichige, zer- schlagene undgebeugteHertz, aus welchemChristiGebetundRingensvn- derlich imOelgartenfios, und so hefftig war, das Er blmigen Schweis daruber sckwitzte, vorzuiiellen, Luca 22, 44.

D as der Nebel oder Rauch von diesem Raucbern so dick und starck auf- steigenmuste, das derG-radcn-Srrchluber derBundes-Lade, in welcher dieGeseh-Tafeln aufbchalten waren, bcdecker wurde; damit der Hohe- priestcr vor derGegenwart dLsheillgenundgere6)tcnGOttes,deraufdcm Gnadenstuhl wohnete, gleichsam bedecket,und von dem AnschaucnGDt- tes nrchtgetodtet wurde, zMvse 16,iz, damitthrils dieUnvollkommen- heir des Levinschen Priesterthmns angedeutet, theils die versohncnde . krasse der Furbirre JEsu abgebiidet wurde, welche uns vor dem Fluch

des Geseyes und dem gerechlen Zorn GOttes dedecker und in Sicher-

heit stellet. ^ , . .

(is) D a s mit diesem Raucbern der Anfang der Versohnung in dem Allerhei- ligsten gemacht wurde; gleichwie Chrijtus mit seinem heffkigcn und brun­

stigen Gebet sein schwchres Leiden antrat, March. 26, z? u.f.

5^ D a s der Hohepricster das guldene Rauchfatz mit dem aufsieigendcn Rauchwerck in dem Allerhelligste!, bis an den Abend stehen licst/ da das gantze Verchhn-Opfer vollendet war. Zum Vorbild, wie Christus sein Leiden mit Gebet nicht nur anfangen , sondern auch darinn beharren, ja

vor G O tt immerdar leben und fur uns bitten werde, Hebr. 7, 25.

L. §nm zweyrenmal muste der Hohepriester mit dem B lu r des Farren/ welchen ev fur seine, und seines Hauses, oder des ganhen Priesteriichen Geschleebts Sunde an dem Versohnungs-Fest opferte, in das Allerhelligste gehcn,z B . Mose 16, 14. Wobey zu bemercken ist

das dieses B lu r in das Allerhelligste gebracht wurde.

Das damit vor dem Gnadenstuhl gesprenger wurde.

D a s solchcs Sprengen einmal in die Hvhe, gegen den Gnadenstuhl, und stebenmal herunterwarts nach der Erden vor dern Gnadenstuhl gcjchahe.

-i- D as dadurch derHohepriester sich selbst und sein ganhes Hanst verfoh- nen muste.

-- D a s dreje Versohnung zu erst / und vor der Versohnung des Volcks geschahe.

Anmerckungen.

* ) D as derHohepriester Alten Testaments vor allen Dingen zurVersohnung fem stlbst M d ftmes Hanses Sunde mit dem B lu t seines Sundopfers in das Allerhelligste gehen muste, zeiget die Unvollkommenheit und Schwachheit des Levitischen Priesterthurns an.

Unserm Hohenpriefter JEsu Christo aber w a r mchr lTlorh zu erst fu r scm jeibst/ und damach sur des V - O o Sunde zuopfem/ werl E r »hne Snndewar/Hebr.7,26.27.

D a s

(14)

**) Datz aberder Hohepriester zu ersi sich selbft und feinHautz,hernach aber dasgantze Volck vcrso!>nete, zeiget denDorzug an, welchen dieJunger Christi als feine lieden Hautz- genossen an seinerVerfohnung haben wiirden. Gleichwie auch Christus in feinemHohen- priestcrlichen Gebet zuerst fur ferne treben Junger, darnach fur die, fo durch ihr W o rt an

ihn glauben wurden, gebetet hat, Joh. 17, 9.20. ^

.Die ubrigen geheimen Absichten GOttes bey diefen Ceremonien wollen wrr bey dem drittcn Eingang in das Allerheiligste anmercken.

n drrrrenmal muste der Hohepriester auH zum Sundopfer fur des gantzen Volcks Allerheiligste eingehen, z Mofe 16, is . 16.

s) Datz okne Tod und Blurvergresung diefer Opferthiere keine Versth- mrng des Volcks statt hatte,Hebr.9,22. Gleichwie unfere Verfohnung mit G O tt nicht anders als durch den Tvd und durch das vergoffene theure B lu t Christi gefchehen konnte, Rom. z, 2s. iJ o h .i,7 . i P c trii, 18.19.

L- Datz der Hohepriester mit dem Blue diefer Sundopfer m das Allerhel­

ligste gehen muste, gleichwie Christus mit feinem eigenen B lu t in das Hellige (den Himmel) eingegangen ist, und eine ewige Erlofung erfun­

den hat, Hebr. 9, 12. ^ ^

c) Datz er mit dem B lut diefes Bocks gleichwie mit dem B lu t des Farren vor dem Gnadenstuhl in dem Allerhelligste« st>renge,r muste, zum V o r- bild, wie wir mit dem Blute JEfu befprenget und mit G O tt verfohnek,

zur Beruhigung unfers Gewissens gelangen folien, Hebr. io , 22.

-i- Diefe Sprengung acfchahe gleichfals ernmal in die Hohegegen den Gna­

denstuhl und siebenmal gegen die Erde vor denfelben, damit abzubilden, wie die verfshnende Krafft des Blutes Christi ein fur allemal v o n G O rr in der Hohe als volikommen gullig angenommen, hernach aber auch seiner Rrrche arst Lrdcn zu ihrer Reinigung und Verfohnung applicirek und zugeeignet werden wurde.

-) Datz aber diefes Sprengen srebenmal gefchehen muste, zeigeke an,wie stch die Krasse des Verfohnungs-Blutes Christi durch die sieben oder

Zeitlaussten der Kirche Christi hindurch erstrecken wurde.

Datz sonsten kein ander B lu r der Ovferthiere, sondern nur alleine das B lu t diefer Sllndopfer in das Allerheiligste gebracht werden dursste, zei- gete an, datz wir durch kein ander B lu t, als durch das B lu t des Svhnes

GOttes verfshnet werden konnen.

Ob der Hohepriester Alten Testaments gegen Abend, und wenn alles, was an diesem Verfohnungstag gefchehen muste, vollbracht war, zum vierren und letztenmal wieder in das Allerheiligste gegangen, und das darinnen stehen gebliebene gstldene Rauchfatz alsdann crst wieder herausgeholet,

B s (wie

(15)

(wie die Rabbinen versichern) istzwar in der heiligen Schrifft nichtdeut- lich ausgedruckt, jedoch ziemlich wahrscheiniich.

sZH Die drirre ^lmrovekricheung dcsHohenj'r-esters bestunde darinn, datz er,wenn er mit dem Blut des Farren und des Bocks aus dem Alierheiligsten heraus gegangen war, mitdcmselben B im auch im Heiiigen, und sonderlichaufdem Rauch-Alcar besprengen muste, zMole i 6, i 8 . 19. Und zwar

i ) Muste er semen Finger in dieses B lut tuncksn , und solches an den vier Hornern des Alcars abtreuffeln lasten. D am it abzubiiden, wie die Kirche Christi alle ihre Krafft, Erhaltung und Beschirmung (so durch die Homer, in welchem die Thicre ihre groste Krasst zu ihrer Beschutzung haben, vorgestellet wird) dem Versohnungs- B lu t Christi werde zu dancken haben.

Kirchen-^el-ro^r/ oder Zeitlaufften als ein liebliches Rauchwerck zuG D lt aufsteigen wurde, durch das Versvhnungs-Blut Christi werde geheiliget und G O tt angenehm gemacht werden.

z) Muste er alles ubrige B llrr glcich aliem andern Opferblut, an dem B o ­ den des Brandopfer Altars vollig ausgiesem Welches auf die voltige Ausschuttung nnd Vergiesung des Bluts Christi zielete.

^ D ie vierre Amrsverrichrung des Hohenpriesters war, daH er nach dieser voll- brachten Versohnung einen andern B o c k / der lebendig blieben war, in die XVuste zuruck muste fsthren und lauffen lassen,z Mose 16,21.22. Wobey der Hohepriester folgende mrrckwurdige Ceremonien beobachten muste:

Gleich Anfangs, und ehe er insAllerheiligste gieng, muste er uber die zwey Bocke das Loos wersten/ welcher solte geschlachtet, und geopfert, und welcher solte lebendig in die Wusten gelassen werden.

H Dieses Lovs geschahe also: Er stellets beyde Bocke mit ihren Angesichtern ge^en die W vhnung, und sich zwischen dieselben, nahm eine hvltzerne Buchse, in welcher zwey Bleche waren, auf dercn einem die Worte stunden : Dem H E rrn / aufdem andern aber: D em Azazel/dasist:

Dem Hinwegzulassenden. Nachdem er die Buchse in ekwas geruttelt, so grief er mit beyden Hånden in dieselbe, nahm mit der Rechten ein Blech, und legte es auf den Bock zur Rechten. M it der Lineten das anders,

Ulid legte es auf den zur Lincken. Auf welchem Blech nun stunde: Dem H E rrn der wurde geschlachtet und geopfert, auf welchem aber stunde:

Dem Azazel/ der wurde lebendig in die Wuste gelassen.

e) Nachdem nun derHohepi iestcr aus dem Allerheiligsten gegangen war,auch

den Mak besprenget hatte; sofA M er diesen lebendigen Bockherbcy, legre

(16)

legre ihm beyde Hande a u f fein Haupt bekennere auf ihn alle S u n ­ den des Vvlcks, und legre solche gleichfam auf denstlben.

Unter diefer Handlung sol! nach dem Zeugnisi der Rabbinen die gantze Gemeine niedergefallen styn, und G O tt gepriefen, der Hvhepriester aber ein dreyfaches Bekenntnisi der Sunden gethan und mit etwas verander- ten Morten gcfprochen haben: Ach H E r r / ich håbe mrch verfehen/

ich bin wiederfpenstig gewestn/ und håbe vo r dir gesundiger/ ich und meiu Hauff. Zum andern mal foll er hinzugefetzt haben : Und die Sohne Aarons das Volck deiner Heiiigkeir. Und zum dritten- mal: Ach H E rr/d e in Volck/das Haust Israel/ har sich verfundi- ger/ u. s. f.

vici. Langens MosaifchesLichtundRecht, p. 679. §. V in . 1.

W orauf er folchen Bock durch einen dazu bestellten Mann in die w usten fuhren/ und ihn frey lauffen tiest.

W ohin alle diefe Handlungen in dem Gegenbild gezielet haben, wird unten im IVten Theil gezeiget werden.

Diefunssre?lmrsverrichrungdesHohenpriefterswar, dasi er nach der Hin- weglassung des lebendigen Bocks und vollendeten Sundopfers, die heiligen weissen leinen ^leider wieder ausziehen/ feinen ganzen Leib mit Masser ba­

den,und dann feineMlajestansche Hohepriesterliche Amrs-Rleider wieder anlegen muste, z Mofe 16,2z. 24. W om it angezeiget wurde, wie JEfus Christus, nachdem Er sich am Tage feines Leidens in die groste Erniedrigung wurde begeben, und sich feiner Gottlichen Ma/estat entaussert haben, den vol­

tigen Gebrauch feiner Herrlichkeit nach vollbrachker blutigen Verfohnung wie­

der annehmen wurde, Phil. 2,9. io. 11.

Die fechste Amrsvecrichrung war, da§ der Hohepriester hierauf in diesen fei­

nen prachtigen Hohenpnesterlichen Amts-Kleidern feineund des Volcks B rand- opfer bringen, das Ferr vom Sundvpfer auf dem Altar anzunden, und also mit allen feinen Amts-Verrichtungen bisi an den Abend gefchafftig styn muste, an welchem er zuletzt noch das ordentliche Abendopfer und Tranckopfer brachte, z Mofe 16,24.25. Durch welche vielerlcy Opfer abgebildet wurde, wie JEfus unser rechtcr Hoherpriester nichr aufhoren wmde, bisi an den Abend diestr w e lc / ja bisi in alle Ewigkeiten hin, die Krafft feines Opfers uns geniefen zu kassen. Daher auch von diefem Hohenpriester gefaget wird, dasier cine tw ig t Erlofung erfunden håbe/ Hcbr. 9, 12. und dasier ein twist und UNvergstNstlich priesierrhum håbe/ daher auch selig machen konne

immerdar,

die dlirch chn zu <VOrr kommen, lind lebe

immer-

und birre fu r sie/ Hebr. 7, 24.25.

B z ^ Die

(17)

ander arena. Nach 4 Mose 6,25 - 28- Vielmehr wirds an dresem grossen Festtag gefchchen styn. Eben also hat L h rttiu s/ da Er alles vollendet, uns den Geegen erworbcn, und machet alle, welche denselben in der Ordnung der Busse'und des Glaubens suchen, Krafft seiner Versohnung wahrhafftlg theilhafftig, Apvstelg. z, 26. G al.z, 13.14.

Anmerckung.

Bev allen solchen Amtsverrichtungen ist noch besonders zu mercken, datz dem Hohen- vrietter seine Amtsaeschaffte an kernen. Tag so muhsam und beschwehrUcd gewesen/

als an di fem, weN erohne zn essen/zurrinckenv zuschlaffen und auszurrchen in stem S rbeit war. W om it besonders sehr schon vorgebildet worden, wre saver und beschwehr- lich unserm lieden Hepland der ^a g seiner Creutzigung und Versvhnung seyu wurde, ivre uns dessen die Patzionsgeschichte genugsam bUehren.

lie Sachett/ womit/ und wodurch die allgemeine Versohnung geschahe.

S ie geschahe nemlich

!. Uderhaupt dadurch datz die von GOkt selbst verordneten Sundopfer fu r das Volck aeicchlachrer/gerodrer/ geopferr/und ihr B lu t vergossen wurde: so- dann, datz ihr vergossenes B lu r in das Alleryell.gsteFebrachc/vordemGna- denstuhl damit gesprenger; hernach mit eben solcher BesprenMng der Altar und die aantze Stijstshutte gereiniget; die Sunde des gantzen V M s aufden nr die WSsten gelassenen Bock geleger/ und dietz alles der gantzen Genierne Frael

^uaerechner wurde. Und eben drtzist die Sachs wodurch dasgantze menschlrche Geschlecht mit der beleidigten Gerechtigkeit G O T T e s ausgesohnet wordcn, datz o rE S U S Christus am Stamm des Creuhes fur unsers Sunden geschlachtek, und aetodret, sein theures B lu t in den Himmel selbst als das rechte Allerhellrgste vor G O T T gebracht, und Jhm alle unsere Sunden zugerechnet worden stnd, 2Cor. 5,14.18.19.21. Hebr. 9/ n . 12. iz . 14.24.26.28.

und seines Hauses / das ist / des gantzen Prresterlichen Geschlechts S ilnde

opfern muste. _

Anmerckungen. ^ ^ .

awarum der Hohepriester Alten Testaments fur seine und fernes Geschlechts elgene S u n S o p U ^ mussen, ist im MtenTheil schonangezergetworden.

(18)

M it welchen Ceremonien dieser Faere und der eine Bock geopfert worden sey,davon aeben uns die Rabbinen svigende Nachricht: der Hohepriester steiiet den Farven in den innern Vorhoss zwischen den Altar und die W ohnung, richtetr dessen Angestcht gegen diese, legte ihm beyde Hande auf den Kopff, that ein Bekenntni^ seiner und ftines Ge­

nets auf sie mit aufgelegten Hånden die Sunden des gantzen Volcks, unter gieichem Niederfallen und Anbeten desselben, gieng wieder zum Farren, schlachtete ihn, zapftte sein N lu t in ein Becken , und gieng hernach zuerst mit dem Rauchfatz und also zum erftenmal in das Allerhelligste, raucherte daselbst, und lietz solches stehen; holete darauf das Becken mit dem B lu t des Farren, qieng damit ;abermals in das Allerhelligste, sprengete mit desscn B lu t und sehte das Becken in demselben nieder; so bald er herausgekommen, Machtete er den eincn Bock, auf welchem dasLvos dem H E rrn Mallen war, zapffte sein B lu t in ein ander Becken , und gieng damit eben so, und also zum drittenmal in das Allerhelligste. S o bald er wieder heraus kam , nahm er beyderley B lut, und sprengete damit auch im Heiligen und auf dem Rauchaltar, und das ubrige gvst er endlich an den Boden des Brandoxfcr-Altars aus, lietz den lebendigen Bock in die Wuste bringen, und rundete unterdessen das Fett vom Farven und Widder auf dem Brandopfcr-Altar an,das ubrige Fleisch aber des Farren und des Bocks liesi er hinaus vor das Lager kragen und verbrennen. Woraufditz alles gezielet, ist schon im Ulken Theil angezeiget worden.

Und also geschahe auch die Versohnung ^ ^

2) durch zwey Ziegenbocke. Davon der erne, wle schon erwehnet, auch geschlachtet und'geopfert, der andere aber lebendig in die freye Wuste Massen wurde. Bey diesen zwey Bocken ist merckwurdig:

w a s mir allen beyden zugleich geschehen. Nemlich:

( r ) Beyde wurden von ver Gememe der Rinder Israel genommen, z B . Mose i6 ,5 . Gleichwie auch Christus von diesen Vatern hergekommen nach dem Fleisch, Rom. 9,

(2) Beyde wurden vor den H E rrn gesteller/ z Mose 1 6 ,7 . S o stellets sich Christus seinem Himmlischen Vater willig zu seinem Leiden dav.

(z ) Uber beyde wurde das L o o s gew srften/ und also dadurch dem R arh- schlnsi GOrces uberlaffen, welcher dem H E R R N sollte geopfert, und

welchcr lebendig in die Wuste sollte Massen werden, z M o s e 8- Gleich­

wie Christus nach dem Raryichmsi GOrres zum Opfer fur unsers S u n ­ de von Ewigkeit her bestimmet w a r, Apvstelg. 2 , 23. Es ist aber auch merckwurdig:

/ L - w a s m ir einem jcden Bock besonders geschehen. Und zwar

( i) mir dem Bock / auf welchen das L o o s H E R R N siel. V o n welchem zu mercken ist

. . .. «> dasi

(19)

Das grosse Versdhnungs Fest

4) dasi ihm der Tod zuerkannr wurde, gleichwie es auch Christo geschahe

^ dasi er wurcklich gefchlachrer und gerodrer wurde, gleichwie auch Christus.

Dasi solches offentlich vor den Augen alles versammleten Volcks geschahe. Gleichwie Christus vor den Augen alles Volcks offentlich

gecreuhiget wurde.

Dasi sein Tod vor dem HErrn nicht anders angesthen wurde, als hatte ihn die gange Gemeine gelirren. Gleichwie der Tod Christi vor G O T T angesthen ist, dasi da dieser Eine fur alle gestorben, als waren sie alle gestorben, 2 Cor. 5,14.

Dasi sein B lu t zurVerfohnung des gangen Volcks Sunde in das Allerhelligste gebracht wurde. Gleichwie das B lu t CHristi in das Allerhelligste, nemlich in den Himmel selbst, zur Verchhnung fu r der gangen W e lr Sunde/ i Joh. 2,2.

/ ) Dasi sein wie auch des Farren Fell und Fleisch M ir Feuer verbranne wurde, z Mose 16,27. Gleichwie Christus das Feuer des Zorns

GOttes empfinden muste.

L) Dasi ditz Verbrennen nicht im Heiligthum, sondern ausser dem Lager und nachgehends ausser der S tadt Jerusalem, wohin das Fleisch durch vier Personen aufzwey Stangen getragen wurde, geschahe, z Mose r6, 27. Gleichwie Christus gelitten hat aussen vor dem Thor, H ebr.iz,i2.

Dasi der, so es verbrennete dadurch unxein wurde, seine E^leider und Fleisth waschen muste, und sodann erst gegen Abend wieder unter die Gemeine in das Lager kommen durffre/ zMoser6,28. ZurB e- deutung, wie die Inden, die Christum zum Tod brachten, sich vcrunrei- nigen, und nicht ehe zur Gemeine der Glaubigen kommen wurden, bisi sie sich am Abend derWelt durch eine Bekehrung werden gereiniget und ihre Kleider im B lu t des Lammes helle gemacht haben. W ie fchon im Illten Theil erjnnert worden.

(2) M i r demSock aber/welcher lebendig in die w u ste gelasten wurde/

gieng svigendes vor:

4- Es wurden alle Gstnden des Volcks mitAuflegung derHande a u fih u bekannr/ und gleichsam a u f ihn geleger/ z Mose 16, 21. Gleichwie es von Christo heitzt: Er trug unsers Kranckheit, die Straffe liegt auf Ih m , und der H Err warf unser allcr Sllnde auf Ih n , Es. e z, 4.5.6.

-- Es wurden also ihm alle Sunden des Volcks von G O tt und in Gstt- lichem Gericht dergestallt zugerechner/ als ob er sie wurcklich begangen hatte, da Er doch von keiner Sunde wuste, zum allerschvnsten und eigeatlichsten B ild , wie G O rr den, der von kelner Stinde wuste/

fu r uns zur Sunde, das ist, zum Sundopfergemachr, s Cor. 5, 21.

und unsere Stinde Christo zugerechner hat. c- Er

(20)

c) Er wurde, nachdem Zeugnitz derRabbinen, sofort als ein verfluchkes Thier von dem anweftnden Volck tractiret, und angespyen. Gleich­

wie Christo bey seinemLeiden ins Angesicht gespyen, (Matth.26,67.) und Er als ein Verfluchter tractiret wurde, Gal. z, rz.

Er wurde, wenn er in die Wuste solte hinweggesuhret werden, gestl)la- grn/ gestossen/ mit Fussen getreten, und mit spiyigen Gracheln von dem Heiligthum rrnd aus ben Augen des Volcks hinweg getrieben.

Gleichwie Christus geschlagen, mit spitzigen Dornen gccronet, und aus den Augen der Lebendige« durch den Tod hinweggeschaffet wurde.

Er muste solchergestalt alle Misserhar des Volcks auf srch hinweg in eine Wildnitz kragen, z Mose 16,22. Gleichwie Christus unsere S u n ­ den auf sich und hinweggenommen hat, Joh. i, 29. Es. sz, s. u.f.

/ ) Es blieb aber gleichwol dieser Bock lebendig, ob er schon vo rG O tta ls em Sundopfer angeschen wurde, und erlangte in der freyen Wuste seine vollige Freyheit. Zum Vorbild, wie Christus, ob er schon als einOpfer fur unsere Sunden wurde getodtet werden, gleichwol wieder zum Leben kommen, und durch seine Auferstehung zu der ewigen und volligen

Freyheit gelangen wurde.

F) D er Mann, welchcr ihn wegfuhrete, war unrein/ und durffte nicht ehe wieder ins Lager kommen, bitz er seine Kleider gewaschen, gleichwie dersenige, welcher den Farren und getodteten Bock verbrennt hatte.

Dessen Bedeutung bey senem bereits angezeiget worden.

Anmerckung.

Dast man Christum und diese beyden Bocke mit einander inVergleichung sehet,dem mag nicht entgegen stehen, datz sonst die Gorrlosen unter dem B ild derBocke vorgestellet werden. Denn ausser dem, datz Christus auch mit einem Lowen verglichen wird, obschon der Teuffel auch ein grimmiger Lvwe heisset: so wurde Christus im Gottlichem Gericht, und in dem gantzen Versohnungswerck nicht anders als ein Gottloser tractiret, und unrer

die Ubelrharer gerechner / Marci 15,28.

V.

Versthnung selbst welche geschehett.

Von welcher zu mercken ist

I.

Zwischen wem sie geschehen.

Nemlich zwifchen G O T T / und der gantzen Genierne Israel. Gleichwie Christus zwischen

GOTT

und dem gantzen menschlichen Geschlecht eine Versohnung gestifftet, 2C or.5,19.22.21. Denn

i)

W ie

GOTT

durch die Sunde und Unreinigkeit des Jsraelitischen Volcks auss hvchste beleidiget, und dieses senes Feinde worden:

Also ists auch

durch die

S

6

nde des gantzen menschlichen Geschlechts geschehen.

C 2

)Wis

(21)

2) W ie die Gottliche Gerechtigkeit ohne blurige O pfer und Genugthuung nicht konnte bcfriediger werden: Alfo auch nicht mit dem menschlichen Geschlecht.

z) W ie aber die Fe-ndschaffr durch die Sundopfer weggenommen/ und der beleidigte G O tt versohnet wurde: Also ist durch das Sundopfer Christi die Feindschafft zwischen G O T T und Mcnschen aus dem Weg geraumet und Friede gestifftet worden, Ephes.2, r 6 .17.18.

4) W ie aber an diesem Versohnungs-Fest nicht alle Jstaeliten verbunden waren nach Jerusalem personlich zu kommen, wie bey den andern drey hohen Festen geschehen muste, und dre Abweftnde gleichwol der Verfohnung eben so glw rherlbaffrlg wurden, als die, so wurcklich am Fest gegenwarrig waren:

Also ist damit angezeiget worden, datz sich die Verfohnung Christi auch uber die, so ausser der Burgcrschafft Jsraelis waren, das ist, uber Judsn und Heyden, erstrecken wstrde , Ephes.2,12-18. und datz also eine jede Seele sich

derfelben solle zu erfreuen haben.

H. Wo die Versthnung geschehen.

Nemlich

1) »m2Merhelllgsten/wLlches denOrt derSeilgkeit im Himmel der gantzcn rrium- phirenden Rirche vorstellet.

2) I m -Aeiligen/ welches die ftreirende Airche årrs Erden vorstellet. Denn durch "Lhristum ist alles versohner worden zu ihm ftlb si/ es ft?

auf Erden,

oder

im Himmel/

damir dasi E r Friede machre dmch das B luc an ftinem Lreug durcl) sich ftlbst/ Col. i, 20.

III. Was fur eine Krafft und Wurckung diese Verfohnung gehabt håbe.

Jhre Krafft bestunde darinn:

1) Datz der Jstaeliten Ssinde und Unreinigkeit aufdie Sundopfer transferiret oder geleget wurde.

2) Datz solche Sunden als von ihnen nicht geschehen im Gotckchen Gericht angese- hen wurden.

z ) D a s ihnen in Absicht des Gegenbilds, des Metzia eine fremde Gerechtigkeit zugerechnet wurde, die sie selbst nicht hatten.

4) Datz Schuld und Straffe ihrer Sunden weggenommen und aufgchoben wurde.

5) Datz sie als ein Vvlckder Gnaden und des Eigenthums angenommen wurden.

6) Datz sie aller Vaterlichen Huld, Gnade und Liebe fahig wurden.

7', Datz ihnen ein Recht zur kunfftigen Seligkeit zuerkannt wurde. Und endlich / 8) datz sie, wo sie anders im Glauben an den vcrheissenen Metziam und Versohner

der W elt bitz ans Ende beharreten, solcher Seligkeit wurcklich theilhafftig wurden.

Und eben dieses sind die Stucke, in welchen die Krafft der Verfohnung J E S U Christi bestehet.

(22)

wahrhafftig theilhafftig werden wolten.

Dirses bestande darmn

zuzeigcn, datz wir uns nicht ohne, sondern nach Gottlicher O rdnung, nemlich in der Ordnung der Busse und desGlaubens derKrafft der Versohnung Christi an- zumassen haben, Luca24,47. Apostgesch. z, 26.

. Jnsonderheit aber gieng diese Vorschrifft und Ordnung GOttes dahin,

O datz sich die Jsraeliten schon vom vorhergehenden Abend an mit Fasten und Beten zu dem grossen Versohntag znberelcen musten. Zum Zeugnitz, datz wir mit ungewaschenen Hånden oder unbereitetem Hertzen an der Versohnung Christi

nicht Theil haben tonnen.

den lebendigen Bvck bekennen. Cben diefes fo rd e rtG O T T auch von uns, Jerem .z,iz. Spruchw. 28, iz . Psalm 32, z.

z) S ie musten Fasten und ihren Leib casteyen bey angedroheter Straffe der Aus- rottung aus dem Vo!ck,z Mose2z, 27.29. Cap. 16,29. Anzudeuten, wie wir ohne Cveutzigung unsers Fleisches, und ohneTodtung unser sundlichenLust- begierden Christo nicht angehoren, noch an seiner Versohnung Theil nehmen tonnen, Gal.5,24. Rom.6,6. n . 12.13. Tit.2,11.12. iP e tris ,8 .

4) S ie musten rnhen von alier ihrer Arbeit, und durfften bey Bedrohung der V e r- tilgung aus ihrem Volck nicht die geringsten Geschaffte ausrichten,z Mos.2z, 28. 39.31. Cap. 16, 29. anzuzeigen, wie wir aushoren mussen, dem Teuffel

und der Sunde den Frohndienft zn erweisen, Rom. 6, 6.16.17.

5) S ie musten sich im M anden an ditz von G O tt seibst ihnen vorgeschriebeneVer- fohnungs-Mittel, und dessen Gnaden-Verheissungen halten, vornemlich aber dabey aus den verheissenen Metziam sehen, sich seine kunfftige Versohnung zuversichllich zueignen, und gewitz glauben, datz G O tt im Himmel versohnet sey. Gleichwie auch wir die durch Christum geshehene Versohnung uns im Glauben zuversichtlich zueignen muffen,Rom.3,24.25. Cap.4,5. Apostelge- schjcht iO, 43.

6) S ie musten die Begehung dieses Versohnungs-Fests als em ewiges Rechr und Weise ansehen, und durfften nicht das mindeste darinn andern, 3 Mole 16,29.

34. Cap 23, 3 1. Anzudeuten, wie uns tein ander W eg noch M ittel ubrig sey, mit G O T T ausgesohnet zu werden, als alleine in der blutigen Versoh-

I. Uberhaupt/

datz dk Jsraeliten ditz Versohnungs-Fest nicht nach elgener W ill- kuhr, sondern nach <Kocrlrcher Vsrschriffr und Grdnnng begehen musten. An-

nung dcssen, der eine ewige Erlosung erfunden, Apostelgeschrchtz,i2.

(23)

2o Das grosse Versohnungs, Fest Altes Teftaments.

7) Endlicb muste auch die vor dem H E R R N versammleke Gemeine unter Gebet und Anruffung GOttes in dem Vorhoff so lange warren / brst der Hohe- priester rvieder auo dem Allerderlrgsten kam / und abes vollendet tvår.

Zlnzureiaen, wie der glaubigen Christen ganhes Leben nichts anders sey als ein alaubiges Warten auf die Wiedererscheinung ihres Allerheiligsten Hohenprre- sters, wenn er dereinst aus dem Allerheiligsten wieder kommen, und sie rn ferne Herrlichkeit einfuhren w ird /T it. 2, iz . 14. .. . .

D ie nShere Zueignung zur besondern Erbauung wrrd unter dem Vortrag dreses schonm Vorbildes setbst bey einem reden Stuck befonders hmzugethan

werden.

(24)

ermantt chraders,

Zhr. Kbnigl. Majeff. zu Dcinnemarck, Norwkgcn, rc.re.re.

Raths, Probsts der Aemter Tondern und LUMtN-Kloster, wie auch

t'r im s r :

zu Tondern,

Von gottlichm Ruhrungm und

sorgfaltiger Bewahrung der Gnade rc.

Wie auch

Von hohen geistlichen Anfechtungen,

M t Dessen Genehmhaltung auf Derlangen ausgefertiget, und

bey dieftr andern Au flage genau vur chgesehen,

Und mit zween vorhin eintzeln gedruckten Predigten,

Von der Herrlichkeit des grossen

GOttes, und, von der Ordnung des Heils,

vermehret.

LrrLlLLLLLLLLLLrLLLrr!LLL!LLLMLLL2LLLrLrLrrSrLrrcLL2!LLrLL.

Franckftn t und Leipzig,

Verlegts Joh. Christian Rudieger. r 7 z 6.

(25)

» » »

^ V M H

8 8

M I M .

li'e Herausgabe gegenwartiger predigtm hat man einem lelevrten Reisenden zu dancken, welcher durch des Herrn Provsts erbaulichen Vortrag bewogen worden, einen Thetl des leht-verwichnen Winters inTondern zuzubringen, undnach aus- gebetner Abschrift der Loncepte und erhaltener Erlaubnifi sie druks ken zu laffen, solches auch bey fortgesetzter Neise nochinTeutschland veranstaltet hat. Die Predigt von doden geistlichen Anfech-

tungen ist bey gleicher Gelegenheit noch dazu gekommen. W ir zweiften nicht, GOtt werde auch diesen ausgestreuten lebendigen

Saamen des lautern Evangelii Herhen finden kassen, wo er Fruchte bringen ksnne auf die selige Ewigkeit.

* * »

(26)

Evangelium, Matth.

2

, v . i . b t s i

2

.

A JEsus gebohren war zu Bethlehem im Isidischen Lande, zur Zeit des Keniges Herodes; siehe, da kamen die Weisen vom Morgenlande gen Jerusalem, und sprachen:

2. Ws ift der neugebohrne Konig der Inden? W ir haben sei- nenStern gesehen im Morgenlande, und sind kommen, ihn anzu--

beten.

z. Da das der Konig Herodes horete, erschracker, und mit Lhm das gantze Jerusalem.

4

. Und liesi versamlen alle Hohepriefter und Schriftgelehrten rrnter dem Volck, und erforschete von ihnen, wo Chriftus solte ge- bohren werden?

5. Und sie sagten ihm: Zu Bethlehem im Iudischen Lande.

Denn also ftehet geschrieben durch den Propheten:

6

. und du Bethlehem im Iudischen Lande bist mit nichten die.

Kleinesteunter den Furften Iuda, denn aus dir sollmir kommen der HerHog, der sider mein Dolck Israel ein HErr sey.

7

. Da berieff Herodes die Weisen heimlich,und erlernete mit Fleisi von lhnen, wenn der Stem erschienen ware ?

8

. Und weisete sie gen Bethlehem, und sprach: Ziehet hin, und ferschet fleisiig nach dem Kindlein ; Und wenn ihrs sindet, so

sagt mws wieder, dasi ich auch komme, und rs asibete.

ar . 9. M

(27)

9. Als sie nun den KSnig gehoret hatten, zoaen sie hin. Und fiehe, der Stern, den sie im Morgenlande gesehen hatten, gieng vor chnen hin, bis da§ er kam, und stund oben uber, da dasKindlein war.

io. Da sie den Stern sahen, wurden sie hoch erfreuet;

ii. Und giengen in das Haus, und funden das Kindlein mit Maria seiner Mutter; und fielen meder, und btteten es an, und thaten ihre Schatze auf, und schenckten ihm Told, Weyrauch und solten wieder zu Herodes lencken; und zogen durch eineu andern

tine bettubteWahrheit, dast wtr von Natur todt in S u n ­ den, und von dem Leden,das ausGOtt tst,entfremdet And,

Sph.2. v .r.

Cap.4,

18. Dast »vir keinGefuhl von G O tt haben, uns um ihn nicht bekummern, und nach ihm nicht framn; RSm. z. r i . Und also uns felbst zu G O tt nicht bekehren, und aus elgenen Kraften nicht zu Christo kommen, an ihn glauden, und see, werden tonnen, wo uns G O tt nicht IM S das Hertz ruhrct, ziehet

und beweget; Joh.

6

, 44. Es kan memand zu mir kommen, es sev dann,dass ihn ziehe der Vater, der mich gesandt hat.

Nun thut G O tt darin alles, was er thun kan, er arbeitet durch seinen Sohn und Geist an aller Menschen Hertzen dahin, dast er ihnen hie Augen aufthue, dast fle flch bekehren. Er rufft der W elt vom Auf.

gang brs zum N'edergang, die Stimme des HErrn nahet flch zu aller daru, durch tvelche er die Stimme dcs Sohnes, der in ihnen iK,und die

K raft stines Geist eS-der durch fle redet, an die Hertzen und Gewiffen der Menschen bringet, fle beweget und ruhret, wie es Hag. 2,28 vorher aew-iffaget iK , von den Zeiten dcS neuen T.stomttttS, da eS heisstr

E s lit noch em Rleines dahin, das ich Himmel und Erde, das Meer und Trocken bewegen werde. J a , alle Heyden rvill ich bewegen, da soll dann kommen aller Heyden oder

Eingang.

S Lst / Geliebten Freunde in G O tt, lejder

SSlcker Tro si.

Aber

(28)

Aber die meisten Menschen liegen so tieff tn dem Schlaff der S i- cherheit, dasi sie solche gottlicheRuhrungen und Bcwegungen zur Buffe nicht rechl mercken. verstehen, noch zu Hertzen nehmen. Wachen sit gleich auS dem iieffen Schlaffe ein wenig auf, und sehen undfShlen wa-, das sie selbst nicht wiffen, was es ist, so schlummern fie doch bald wieder ein, sie geden sich keine M u h e , die Ursachen solcher Bcwegungen

recht

fennen zu lernen, und das gefchicht bey manchen fo ost, bis sie iu den ewigen TodeS-Schlaff unbekebrt dahin kadren. Das sagt G O tt selbst

i B . Mos. z. Die Menschen wolleir stch memen Geist mcht mehr straffen lasten, denn sie sind Aeisch. Das zeigt Chriftus an M . i 4 , 17. Die w e lt kan den Geist der wahrveit nicht empfaden, denn sie stedet ihn nicht, und kennet ihn nicht.

Darum rufft Paulus Eph. 5, -

4

. wache anf, der dn schlaffst, und siede anf von den Todten, so wird dich Ldristns er-

lenchten.

Und

i Cor.

-z, Z4.

wachet recht anf, und ftndiget nicht.

Andere haben und mercken starcke Ruhrungen uud Beweguogen, wenn das W ort GOtteS in der Kraft verkundiget, gehort oder gelesen wird, dasi sie es selbst sagen und bekennen, wie sie dadurch gerLhrt und beweget worden, aber sie wiffen doch nicht recht was es Ist, sie tonnen sich nicht darin finden, fle fehen wohl, dasi es nicht so mit ihnen ist, wie es seyn soll, aber fle wiffen flch nicht zu rathen. wie fle solche Bewegun- gen sich recht zu Nutze machen sollen, und bleiben also auch viele unter solchen geruhrtenSeelen in ihrem Verderben stecken, und kommen ent- weder gar nicht, oder doch nicht recht heraus.

Sehr weniae lassen sich dadurch ergreiffen und herum holen, dasi -e ihrsundliches Wesen und Leben bereuen, und Lhristum mit Ernst su- chen , und mit dem ger-brten Ephraim seufzen aus Jerem .gr.v.18.

Bekedre du mich, H E rr, so werde ich bekedret! Oder aus demHohen-Liede 1,14. Zmch mich nach dir, so lausten wrr.

Da nun an solchen gottlichen Ruhrungen, und deren rechten Er- kenntnisi und Gebrauch, unser ewigeSHeil hanget, und G O tt dadurch uns zu sich zu rocken suchet, fo hat mich solches beweget, weil mich von Hetzen verlanget, dasi ihr alle durch das gepredigte W ort recht gersih- ret und beweget werden mochtet zur wahren Busse, bey dem Heuligm Kest-Evangelio davon zu handeln, und also vorzustetten r

a ; Die

(29)

Die Bottlichm Ruhrungen und Bu§- Bewegungen in dm Hertzm

der Menschm;

Und zwar:

i. Diejenige, die Gdttliche Mhrungen bekommen,

s. Die Beschaffenheit solcher Ruhrungen.

z. Die verschiedeneFrucht undWirckung derselben.

Gebet.

barmhertziger GOtt, der du aller Menschen Seeligkeit ss herhlich und ernftttch sucheft, du kenneft unsere todte Herhen, du weisst wie unmoglich wir uns ohne deine Gnade zu dir wenden und bewegen konnen. Ach! erwecke, ergreisse, rsihre und bewege du selbft unsere hatte und unempfindliche Herhen, dasi der rohe Hausse nicht langer so fsihl-los dahin gehe, und die natsirliche und heuchlerische Ehrbarkeit und Frsmmigkeit nicht ferner so viele un- ter uns mit einer falschen Busse betriege, noch durch Bosheit oder Sorglosigkeit sich jemand ferner dir widersetze, und deine Gottliche Negung in sich dampfe, sondern schlage du heute und allezeit mit dem Stabe deines Worts so nachdrsicktich an unser Hertz, dasi wir deine Stimme und Kraft horen, mercken, fsihlen, und in eine red- liche und ernftliche Begierde fsir unsere Seeligkeit qesehet werden, um IEsu Chrifti willen durch den Heiligen Teist. Amen.

I . H W H T T bringet feine Ruhrungen und Bewegungen an aller Men.

schen Herhen, denn er w ill, dasi sie alle serlig werden, und zur Erkenntnisi ihrer Ssinden und seiner Gnade in Christo IE su kommen sollen, rT im .a , 4. und dazu kan er ste nicht vermogen, wo er nicht selbst das in Sunden todte und unempfindliche Hertz ergrciffet, rsihret,erwecket,ziehkt und beweget, dasi es in fich schlsigt.sein Eiend er, weget und fuhlet, und G O tt suchen lernet. Darin ist ihm keinMmsch zu hoch oder niedrig, klein oder grosi, er mag wohnen in welchem Theil der W elt er w ill r G O tt greifft fie alle an, und setzt ste in einc Bswe, gung,fle mbgen ftynHeyden, Inden, Turcken oder Christeu, wie wirs

' ^ auch

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auch im Cvangelio finden, dasi die Weiftn im Morgenlande, welches Heyden waren, von ihm erweckt und ergriffen, und der Koma Herodes sowohl, als gantz Jerusalem, und die Hohenpriester und Schrifrgelehr- ten, im Gemuth beweget worden, v. r. 2.9. wie denn in dem im Eingang ange zogenen O rt Hagg. 2,7.8. der von Paulo Hebr.i2,26. wiederho- let worden, deutlich stehet, dasi G O tt zu den Zetten des Neuen Testa- menis alle Heyden oder Volcker bewegen wolle, welches schon von der Gebmth Christi an, bis auf diese Stunde erfullet ist, da G O tt so man- ch nMenfchen aus allerley Volck mit seiner Kraft beruhret und bekehret Hat.welches aber noch in einemherrlichernMaasi bey dem Einbruch des Reichs Christi vor dem Ende der W elt wird erfullet werden, wenn die Fulle der Heyden eingehen , und das gantze Israel seelig werden wird, davon w ir an den Saltzburgifchen cin merckliches Vorsptek Haben, da so viele tausend von G O tt geruhrte Seelen aus ihrem Vater- lande ausgezogen, und Guter und alles verlaffen Haben, denHErrnJE- sum zu suchen.

Kein Menfch kan hierin die Hånd und Kraft GOttes hindern und zuruck halten, oder verwehren, dasi G O tt ihn nicht ruhre. Herodes war ihm nicht zu mschtig, und die Hohenpriester und Schriftgelehrten lkonnten m it ihrer Gelehrsamkeit diese Wabrheit nicht unterdrucken.

Der Aller-ruchkoscste wusi den S tra h l des gottlichen LicktS sehen, und daruberin Schreckengerathen.und das zuweilen gar starck und empstnd- tich, und mehr als tinmal. Das kan keine Bosheit, Widerspenstigkeit, oder dergleichen etwas verhindern. G O tt dringt wiver den Willen des SvnderS in sein Gewissen hinein, schlfigt ihm mit dem Stabe seines Mundesans Hertz, w irfft ihn,wieSaul,alS er am meisten widerGOtt eiferte, zu Boden, beschamt, beunruhiget und Lngstet ihn. Denn es ist G O tt ein grosser Ernst, aller Menschen Seelen zu erretten.

Ja, er nimmt die Bosheit des Sanders durch feine Ruhrunaen, wenigstenS auf einigeAugenblicke,soaetangen.dasi er flch vor G O tt beu- gen und demuthigen wusi, womit G O tt alleHinderniffe der Vekehrung aus demWege rfiumet,und niemanden eine Entschuldiguna ubrig rfifft, dasi G O tt feine Seele nicht håbe wollen seelig machen. Investen kan der Mensch dennoch GOttes Ruhrungen dfimpfen und erfitcken, dasi sie nicht zur Kraft bey ihm kommen, und das geschicht leider von den aller- meisten, we wirs hernach hSren werden.

Das M itte l. deffen sich GOTT ordentlich dazu bedienet. ist sein Helliges W o rt, dadurch er die Hertzen der Sunder in Beweguug setzet, und die todten Menfchen erwecket, und zwar sowohl dasG^etz als das Evangelium. Darum sagt GOtt Jer. 29,29. M mem w o r t m ch t

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