BILAG 1
Bernhard Schlinks forfatterskab:
skønlitteratur
1987 Selbs Justiz (koautor Walter Popp) 1988 Die gordische Schleife
1992 Selbs Betrug 1995 Der Vorlser 2000 Liebesfluchten 2001 Selbs Mord fagbøger
1976 Schlink, Bernhard: Abwägung im Verfassungsrecht - Berlin : Duncker und Humblot,(Schriften zum öffentlichen Recht ; Bd. 299) Auch: Heidelberg, Univ., Jur. Fak., Diss., 1975.
1982 Die Amtshilfe: ein Beitrag zu einer Lehre von der Gewaltenteilung in der Verwaltung - Berlin : Duncker und Humblot (Schriften zum öffentlichen Recht ; Bd. 424) Auch: Freiburg (Breisgau), Univ., Habil.- Schr., 1981
1996 Schlink, Bernhard: Rechtsstaat und revolutionäre Gerechtigkeit: Antrittsvorlesung, 14. April 1994. - Berlin: Humboldt-Univ. Verfügbar als PDF-Dokument http://dochost.rz.hu-berlin.de/humboldt-vl/schlink- bernhard/PDF/Schlink.pdf
1999 Schlink, Bernhard: Evaluierte Freiheit? : zu den Bemühungen um eine Verbesserung der
wissenschaftlichen Lehre ; Vortrag anläßlich der Verabschiedung des Kanzlers Rainer Neumann, 28. Juni.
[Humboldt-Universität zu Berlin. Hrsg.: Der Präsident der Humboldt-Universität zu Berlin]. - Berlin : Humboldt-Univ.
2000 Schlink, Bernhard: Heimat als Utopie : [überarbeitete und erweitere Fassung eines Vortrags am 16.
Dezember 1999 in der American Academy in Berlin] - Frankfurt am Main : Suhrkamp, 2000
2000 Schlink, Bernhard: Der Verfassungskompromiß zum Religionsunterricht : Art. 7 Abs. 3 und Art. 141 GG im Kampf des Parlamentarischen Rates um die "Lebensordnungen" / Bernhard Schlink ; Ralf Poscher. - Baden-Baden : Nomos-Verl.-Ges.
Ærespriser og litteraturpriser kilde: Diogenes Verlag
1989 Autorenpreis deutschsprachige Kriminalliteratur "Der GLAUSER" für Die gordische Schleife 1993 Deutscher Krimi Preis des Bochumer Krimi Archivs für Selbs Betrug
1995 Stern des Jahres der Abendzeitung (München) für Der Vorleser 1997 Grinzane-Cavour-Preis (Italien) für Der Vorleser
1997 Hans-Fallada-Preis der Stadt Neumünster für Der Vorleser
1997 Prix Laure Bataillon (Frankreich) für Der Vorleser (Auszeichnung für den Autor sowie für den Übersetzer Bernard Lortholary)
1999 Für sein literarisches Werk erhält Bernhard Schlink den (erstmals verliehenen) Literaturpreis der Tageszeitung Die Welt
2000 Bernhard Schlink erhält am 17.2.2000 die Ehrengabe der Heinrich-Heine-Gesellschaft in Düsseldorf.
Im Juni erhält Bernhard Schlink den Evangelischen Buchpreis des Deutschen Verbandes Evangelischer Büchereien für Der Vorleser
2000 Bernhard Schlink erhält für sein Buch Der Vorleser den Sonderkulturpreis der japanischen Tageszeitung Mainichi Shinbun, der jedes Jahr an einen japanischen Buchbestseller vergeben wird.
Filmatisering: Der Tod kam als Freund (ZDF 1991) Regie: Nico Hofmann.
En filmatisering af „Der Vorleser“ er planlagt i Hollywood Oversættelser
1996 Schlink, Bernhard: De voorlezer Vertaald door Gerda Meijerink. - Baarn : Ambo, 1996
1996 Schlink, Bernhard: Le liseur : roman Trad. de l'allemand par Bernard Lortholary. - [Paris] : Gallimard, 1996 Schlink, Bernhard: A voce alta : [romanzo] Trad. e nota di Rolando Zorzi. - [Milano] : Garzanti, 1996
BILAG 1 a
1997 Schlink, Bernhard: Ho gordios phionkos . Metaphrase Nikos Deleborias. - Athena : Kritike, 1997 Schlink, Bernhard: Ctec : roman Per. B. Chlebnikova. - Moskva : Medium
1997 Schlink, Bernhard: Høytleseren : roman . Overs. av Torodd Lien. - Oslo : Gyldendal
1997 Schlink, Bernhard: The reader Transl. from the German by Carol Brown Janeway. - New York :
Pantheon Books
1997 Schlink, Bernhard: El lector. Trad. de Joan Parra Contreras. - Barcelona : Ed. Anagrama 1997 Schlink, Bernhard: Högläsaren Övers. av Lars Hansson. - [Stockholm] : Bonnier 1997 Schlink, Bernhard: El lector . Trad. de Carme Gala. - Barcelona : Columna,
1997 Schlink, Bernhard: The reader Transl. from the German by Carol Brown Janeway. - London : Phoenix House
1997 Schlink, Bernhard: Diabazontas ste Channa. Metaphrase Iakobos Koperti. - Athena : Kritike
1997 Schlink, Bernhard: Brouillard sur Mannheim / Bernhard Schlink ; Walter Popp. Trad. de l'allemand par Martin Ziegler et rev. par Olivier Mannoni. - [Paris] : Gallimard,
1998 Schlink, Bernhard: Een web van leugens . Vertaald door Gerda Meijerink. - [Amsterdam] : Anthos, 1999
1998 Schlink, Bernhard: Predcítac . [Z nemeckého orig. prel. Tomás Kafka]. - Praha : Prostor,
1998 Schlink, Bernhard: Lesarinn / Bernhard Schlink. Arthúr Björgvin Bollason þyddi. - Reykjavík : Mál og Menning
1998 Schlink, Bernhard: O leitor. Trad. do alemão por Fátima Freire de Andrade. - Porto : ASA Literatura, 1998
1998 Schlink, Bernhard: Naar qerî'a / Bernhârd Slînq. Mig-germanît: Rônî Lûbyânîqer. - Tel-Avîv : Zemôra- Bîtan
1998 Schlink, Bernhard: Gordiyon fiyongu = Die gordische Schleife . Çeviren Atilla Dirim. - Cagaloglu, Istanbul : Iletisim
1998 Schlink, Bernhard: Zena kojoj sam citao [Prevela s njemackoga Renata Farkas]. - Zagreb : Algoritam, 1998
1998 Schlink, Bernhard: Apodose dikaiosynes / Bernhard Schlink ; Walter Popp. Metaphrase Iakobos Koperti. - Athena : Kritike
1998 Schlink, Bernhard: O leitor . Trad. de Pedro Süssekind. - Rio de Janeiro, RJ : Ed. Nova Fronteira, 1998 1998 Schlink, Bernhard: Lukija Suomentanut Oili Suominen. - Porvoo : Söderström
1999 Schlink, Bernhard: The reader : complete and unabridged - Leicester : Ulverscroft,
1999 Schlink, Bernhard: I conti del passato Bernhard Schlink und Walter Popp. [Trad. di Umberto Gandini].
- [Milano]: Garzanti
1999 Schlink, Bernhard: Le liseur : roman Trad. de l'allemand par Bernard Lortholary. - [Paris] :Gallimard, 1999 Schlink, Bernhard: Ch'aek ilgo chunun namja : Perunharut'u Syullingk'u changp'yon sosol / Kim Chae-hyok omgim. - Soul : Segyesa, 2000 Schlink, Bernhard: The reader . Transl. from the German by Carol Brown Janeway. - Hamburg : Petersen
Freie Universität Berlin: Bibliotekets link samling til boganmeldelser, skoleprojekter, mm.:
http://www.ub.fu-berlin.de/internetquellen/fachinformation/germanistik/autoren/multi_pqrs/schlink.html o http://www.christoph-schmidt.de/vorleser - Schülerprojekt zu "Der Vorleser".
o http://www.scheffel.og.bw.schule.de/faecher/deutsch/vorleser/ - Schulprojekt zu "Der Vorleser".
o http://www.school-scout.de/Bange_Schlink.cfm - Erläuterungen zu Bernhard Schlinks "Der Vorleser" von Magret Möckel.
o http://home.t-online.de/home/vorleser.pgu/ - 'Der Vorlseser' - Interpretationsergebnisse eines Leistungskurses Deutsch.
o http://www.lernforum.uni-bonn.de/schlink.html - Bernhard Schlink, Der Vorleser / interpretiert von Juliane Köster, Oldenbourg Schulbuchverlag, München 2000. (Buchbesprechung)
Boganmeldelser, radio og avistekster:
o http://www.lettern.de/reschl.htm - Rezension von: "Liebesfluchten". Autor: Till Weingärtner.
o http://www.crime-corner.de/selbsmord.html - Ekkehard Knörer bespricht "Selbs Mord".
o http://www.lyrikwelt.de/rezensionen/selbsmord-r.htm - Drei Rezensionen zu "Selbs Mord"
o
BILAG 1 b
o http://www.die-leselust.de/buch/schlink_bernhard_liebesfluchten.htm - Daniela Ecker schreibt über Schlinks "Liebesfluchten".
o http://www.literaturkritik.de/public/rezension.php?rez_id=964 - Monika Papenfuß bespricht Schlinks "Liebesfluchten".
o http://www.die-leselust.de/buch/schli003.htm - Daniela Ecker bespricht Schlinks "Der Vorleser".
o http://home.t-online.de/home/dr.d.wilke/rezensionschlinkdervorleser.html - Dietrich V. Wilke bespricht Schlinks "Der Vorleser".
o http://www.zum.de/psm/pdf/serkan.pdf - Rezension von "Der Vorleser". Autor: Serkan Büyükacar.
o http://www.pauker.at/deutsch/Diplomarbeiten/Bernhard+Schlink.html - Innsbrucker Diplomarbeit über "Der Vorleser" von Dagmar Erne.
2
o http://perso.wanadoo.fr/mondalire/Schlink.htm - Französische Seite über "Der Vorleser" und
"Liebesfluchten".
o http://www.hirzel.de/universitas/archiv/schlink.pdf - Reinhard Mehring bespricht Schlinks Buch
"Vergangenheitsschuld und gegenwärtiges Recht".
o http://www.hainholz.de/wortlaut/schlink.htm - Gregor Schlosser schreibt über "Der Vorleser".
Fagdidaktiske bøger til B. Schlinks ”Der Vorleser”:
Bernhard Schlink: Der Vorleser (1995) - Eine Interpretation für die Schule. In: Der Deutschunterricht (Klett- Velber) 51/1999, H. 4, S. 70-81.
Bernhard Schlink: Der Vorleser. Interpretation. München 2000. 124 S. Oldenbourg. Oldenbourg- Interpretationen, Bd. 98. ISBN: 3486887459
Bernhard Schlink: Der Vorleser (Interpretiert von Juliane Köster). München 2000 (=Oldenbourg Interpretationen), in: Literatur-Unterricht, Heft 1 (2001), S. 86-88.
Bernhard Schlink. Der Vorleser. Deutsch – Sekundarstufe II: Stundenblätter und Materialien für den Unterricht. Landsberg am Lech: mvg-verlag. Loseblatt-Ausgabe 17: 1998.
Bernhard Schlink, Der Vorleser. Lehrerhandbuch mit Schülerarbeitsheft von Dr. Gesine Heddrich. Krapp &
Gutknecht 2001. 92 Seiten, DM 32,80.
BLICKPUNKT 521 - TEXT IM UNTERRICHT: Der Vorleser von Cerstin Urban. 68 Seiten. DM 9,80 ISBN 3- 88805-521-0
Schritte aus der Unmündigkeit. Bernhard Schlink, Der Vorleser. In: Deutschunterricht (Berlin) 50/1997, H.
6, S. 328-330.
Interaktive Lesung mit Bernhard Schlink. In: Deutschunterricht (Berlin) 51/1998, H. 1, S. 46-49.
(Zusammen mit Rolf Schmidt), Archive der Zukunft. Der Beitrag des Literaturunterrichts zur
Auseinandersetzung mit Auschwitz. Augsburger Studien zur Deutschdidaktik Band 3. Augsburg: Wißner 2001.
Diekhans, J. (editor). Bernhard Schlink: Der Vorleser (Unterrichtsmodell). 1998.
Möckel, M. Bernhard Schlink: Der Vorleser (Königs Erläuterungen und Materialien). 2000.
Moers, H. Bernhard Schlink: Der Vorleser (Interpretationshilfe Deutsch). 2000.
RAAbits Deutsch/Literatur, 30. Ergänzungslieferung: "Bernhard Schlink: Der Vorleser". Mai 2000 Schäfer, D. Bernhard Schlink: Der Vorleser (Mentor Lektüre), 2000.
BILAG 1 c
Bilag A 1
Wir finden dass die beschreibungen der Häuser(Bahnhofstrasse und Blumenstrasse) sind wichtig weil sie auch die karakteren des Michael und der Hanna beschreiben.
!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!
Wir bekommen eine beschreibung von dem neuen Haus (/oder Frau??).
Zum Beispiel wissen wir schon aus dem ersten teil kap. zwei; dass das Haus im Bahnhofstrasse nicht mehr da ist. !!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!
Wir bekommen auch eine bescheibung wie eine Frau aus dem anderen aussieht.
Michael hat als kleiner Junge das Haus wargenommen. ..„Es dominierte die Häuserzeile. „...wenn es sich noch schwerer und breiter machen würde, mussten die angrenzenden Häuser zur Seite rücken und Platz machen.“ (seite 9)
Warum das Wohnzimmer nie benutzt werden wurde konnte vielleicht sein das das Fenster gegen den Bahnhof wendetet. Und man fürht ein neuen Gerichts- und Behördengebäude auf.
Bilag A 2
4
Analphabetismus
Analphabetismus in Deutschland: Bücher und Briefe sind ihnen fremd. Fahrpläne und Speisekarten machen sie ratlos. Denn sie können nicht lesen und schreiben.
Ich möchte gern über Analphabetismus arbeiten, weil ich meine dass es sehr wichtig etwas über Analphabetismus wissen. Wir können leider nicht Hanna verstehen, wenn wir überhaupt gar nicht wissen über Analphabetismus.
Hanna kann leider nicht lesen und schreiben, weil sie ist Analphabetismus!
Gibt es heute in Deutschland Erwachsene, die nicht lesen und schreiben können?
Ja ungefähr 5 milione Einwohner in Deutschland sind Analphabetismus das bedeute sie können gar nicht lesen und schreiben.
Früher war es normal, dass viele Leute nicht könnte schreiben und lesen. Heute ist es nicht normal, wenn man nicht könne lesen und schreiben, weil es gibt schupplicht.
Ist es doch egal ob man kann oder nicht kann lesen und schreiben?
Nein ich meine nicht dass es egal ist ob man kann oder nicht kann lesen und schreiben, weil man kann nicht die ganze Freiheit bekommen wenn man nicht kann lesen und schreiben. Zum Beispiel.
Man kann nicht Briefe & Bücher lesen, mit Freunde Brief schreiben. Wenn Analphabetismus bekommt Briefe von z. Bs. Arts, Arbeitsplatz, die Stadt u. zw. was soll sie machen? Es ist doch sehr peinlich, wenn sie soll einen freund besuchen und fragen ihm ob was da steht.
Wenn man möchte mit Freunde ausgehe und natürlich auch essen, dann können sie leider nicht die Speisenfolge lesen.
Heute gibt es etwas neues mit Mobiltelefon, Mann ruft nicht zu viel, weil es ist teuer. Mann schicke SMS Text für seine Freunde
.
Es ist schwer für erwachende Leute lesen und schreiben lernen.
Bilag A 3
Mein lieber Michael
Du wunderst dich bestimmt über vieles und du hast Recht, ich hätte vieles anders machen können.
Das Leben ist nicht immer leicht.
Ich möchte mit diesem Brief versuchen dich zu erklären warum ich so gewählt und gehandelt habe.
Meine Mutter ist bei meiner Geburt gestorben. Die ersten Jahre meines Lebens war mein Vater mit mir allein. Obwohl ich noch so klein war erinnere ich mich an weniges. Mein Vater ist Pfarrer gewesen und er hat immer viel gelesen. Er hat auch oft für mich vorgelesen aber als ich ungefähr fünf Jahre alt war hat er wieder geheiratet und unsere gemeinsamen Stunden waren vorbei. Seine neue Frau war eifersüchtig und konnte es nicht ertragen das ich meinen Vater so viel bedeutete. Um die Geschichte kurz zu machen, war mein Vater von dieser Frau verblendet und wurde von ihr dazu überzeugt dass es das beste für uns allen währe wenn ich in ein Heim gebracht wurde.
Nachdem ich ins Heim gezogen war ging ich ein paar Jahre zur Schule. Ich hatte in der Schule viele Schwierigkeiten. Wenn ich jetzt zurückdenke glaube ich dass es damit zu tun hatte dass ich keinen Platz fürs Lernen hatte. (Ich wurde anfangs von meinem Vater ins Heim besucht aber es wurde weniger und weniger. Er hat sich damit entschuldigt das sie zuhause so viel zu tun hatten, sie erwarteten ein neues Kind. Letztlich haben die besuche ganz aufgehört). Wir waren in der Schule dabei die Buchstaben zu lernen. Aber weil ich die Buchstaben und das Lesen so dicht mit meinem Vater verbunden habe konnte ich mich nicht darin vertiefen. Ich wurde immer an ihm erinnert und es hat wahrscheinlich zu weh getan. Mein Lehrer und die Leiterin des Heimes wurden sich einig das es Zeitverschwendung war mich in die Schule zu schicken, ich war dafür nicht geeignet, das ich mich genau so gut ins Heim nützlich machen konnte. So kam es das ich nur zwei Jahre zur Schule ging.
In das Heim habe ich mit dem Praktischen geholfen, und auf die kleinsten aufgepasst. So ging es viele Jahre. Ich wurde wie eine kleine Pflegemutter, wenn zeit dafür war hat einer der Kinder mir vorgelesen.
Mit achtzehn wurde ich ins Heim angestellt, ich hatte ja nichts und nirgends wo ich sonst hin gehen konnte.
Eine Bekanntin hat mich mal mit zu einer Feier genommen _ du kommst ja sonnst nie raus- hat sie gesagt. Da lernte ich einen jungen Mann kennen, es wurde zu einer jahrelangen Bekanntschaft. Ihm konnte ich auch verdanken dass ich in Siemens angestellt wurde.
Als ich bei Siemens Befördert wurde war der Krieg schon ausgebrochen. Man hat überall nach Aufseherinnen gesucht. Ich wusste nicht worauf ich zuging, aber es war eine gute Möglichkeit mir das Angebot bei Siemens zu entziehen und meine lebenslange Lüge, dass ich nicht lesen konnte, zu bewahren.
Die Jahre als Aufseherin waren furchtbar. Die Lagern waren Teufelswerk, und ich wurde mehr und mehr reingezogen. Man hat einfach aufgehört zu Fühlen, man hat schon daran gedacht zu flüchten aber ich war bange selbst ermordet zu werden oder in Gefangenschaft zu kommen. Obwohl das vielleicht besser gewesen währe...
Ich habe viel furchtbares verursacht, und es kann nicht verziehen werden aber ich hoffe das dieser Brief vielleicht ein Bisschen erklärt.
BILAG A 3 a
Ich erinnere mich noch an der Nacht als die Kirche gebrannt hat, ich höre noch die Todesschreie als wäre es gestern gewesen, und ich erinnere mich noch an den Gedanken die mir durch den Kopf geflogen sind. Ich sah der Kirchenturm brennen, ich sah meinen Vater, der Priester vor mir. Er hatte schon mehrere Kinder mit der neuen Frau gekriegt. Er hatte mich in dem Stich gelassen. Ich fühlte
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nur Hass. Als der Turm eingestürzt ist habe ich mit ihm Abschied genommen, die Kirche dem Rücken gewendet, und bin ins Pfarrhaus zurück gegangen. Ich habe überhaupt nicht die Panik bemerkt zwischen den Aufseherinnen. Es wurde mir erst recht klar was an vergangener Nacht geschehen war als ich am Morgen al den Trümmern sah.
Mit dem Kriegsende war ich wieder auf mich alleine hingewiesen, ich war alleine mit al meine Sünden. Ich konnte nicht fühlen, ich konnte mich nicht in andere Menschen vertiefen, ich habe einfach überlebt.
Dann kamst in meinen Leben Jungchen, ich war einsam und anfangs war es reine Sucht nach Körperlichkeit, aber es wurde mehr. Ich habe angefangen dich zu Lieben. Du hast mich wieder das Fühlen beigebracht. Es war schwierig, du warst Jung, es war nicht erlaubt und ich hatte immer die Angst dass wir entdeckt werden und dass du meine Vergangenheit heraus finden würdest.
Ich habe dich nie in den Jahren wo wir keinen Kontakt hatten vergessen. Ich habe keine Wörter dafür was es für mich bedeutet hat dass du angefangen hast mich Kassetten zu schicken aber ohne sie währe ich heute nicht dazu fähig gewesen diesen Brief zu Schreiben. Danke...
Ich weis nicht wie und wann du heraus gefunden hast dass ich nicht lesen und schreiben konnte.
Falz du es schon beim Gerichtsverfahren wusstest hast du dich vielleicht gefragt warum ich es da nicht einfach gesagt habe. Hätte ich auch können, ich hätte dann bestimmt auch einen kürzeren Straff wie die anderen gekriegt aber eins war das ich nicht genau wusste wie die Anzeigen lauteten, das andere war dass ich mich schuldig gemacht hatte, ich bin im Waffendienst gewesen, ich wusste dass ich nie meine Sünden verziehen konnte aber dass eine Straffe vielleicht die Last erleichtern würde.
Als man mir erzählt hat dass ich entlassen werden würde wusste ich nicht ob ich lachen oder weinen sollte.
Dass Gefängnis ist für mich Geborgenheit. Ich hatte einen Traum davon dass wir wieder vereinigt werden könnten. Ich habe mich sehr auf deinen Besuch gefreut, ich hatte aber auch angst davor.
Was würdest du von mir denken nach al den Jahren, vielleicht wärst du Verheiratet, hättest auch Kinder, vielleicht währe keinen Platz in deinem Leben.
Nach deinem Besuch ist mir Klar geworden, dass nichts von dies was ich befürchtet hatte eine Barriere werden würde, aber ich habe in deine Augen gelesen dass du dieser Besuch genau wie ich befürchtet hast, du wurdest von mir erschrocken, vielleicht mein Aussehen, ich bin Älter geworden, vielleicht hast du auch einfach Angst vor meinen Rückkehr?
Ich kenne die Welt außerhalb dem Gefängnis nicht mehr, ich würde ganz von vorne Anfangen müssen und ich habe Angst davor. Hier ins Gefängnis habe ich mein zuhause, ich habe die Jahre benutzt um die Vergangenheit zu verstehen, ich hatte damals nicht anders handeln können, es soll keine Entschuldigung sein, aber ich habe viel gedacht und bearbeitet was ich gemacht habe. Ich habe hier meine Ruhe gefunden, ich bin von der Vergangenheit klüger geworden, habe von meine Fehler gelernt und hoffe dass andere auch davon lernen werden.
Michael ich danke dir für alles.
Hanna
BILAG A3 b
Bilag A 4
Todesanzeige/-aufruf
H A N N A !
Letzten Monat ist uns eine starke stolze Frau weggenommen worden. Sie hat sich das leben nicht mehr erwünscht, und hat sich mit einem Strick das Leben entnommen.
Sie hat die letzten achtzehn Jahre ihres Lebens im Gefängnis verbracht, weil wir sie dazu verurteilt hatten. Wir haben sie verurteilt, obwohl wir nicht genug über sie gewusst haben, und deshalb sind wir für ihren Tod die Verantwortlichen! Wir sind die Schuldigen; wir müssen um Verge- bung bitten. Sie hat unsere Schuld auf sich genommen- genau wie...
Deswegen sollten wir alle froh sein, dass es immer- noch Leute gibt die sich für die Verbrechen der Gemein- schaft opfern wollen ! ! ! Die Zeit ist reif dafür uns die Frage zu stellen, ob wir noch mehr Leute auf unserem Gewissen haben wollen, oder ob wir mit unserer Vergangenheit etwas konstruktives in der Zukunft anfangen! Vergisst nicht, wir sind schon von Gott verge- ben worden; lasst uns jetzt anfangen einander zu ver- geben! Hanna, wir geben dir deine Absolution- und hoffen, dass du im Himmel deinen Frieden findest ! Ich habe es mir so vorgestellt, als ich es geschrieben habe:
Michael hat nach dem Tod von Hanna die Schuldgefühle nicht länger aushalten können. Deswegen hat er sich mit Gott versöhnt und herausgefunden, dass er nicht allein die Schuld trägt, sondern das ganze Volk mit ihm. Er hat dann diesen Aufruf an das Volk geschrieben und an eine Zeitung geschickt. Er hofft damit Leute überzeugen zu können, wie wichtig es ist anderen vergeben zu können und seinen Nächsten liebe zu zeigen.
Das mag alles sehr poetisch klingen, aber es ist immerhin für die Gemeinschaft von großer Bedeutung wenn die Leute eine solche Lebensphilosophie haben und darauf Wert legen.
Claus
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Bilag A 5
Malika in der konferenz kann gedruckt werden
1922 1939/40 1943 1944/45 1958 58/59 1959 1966
H: wird im Okt.
21 Jahre alt Ende des II
Weltkrieges H:
wird 37 J. alt M:
wird 16 J. alt
H: 44 J. alt M: 23 J. alt
Hanna wird am 21. Oktober in Hermanstadt / Rumänien geboren
H. fängt in Berlin
bei Siemens an Hanna geht zur SS und wird Auf- seherin in Auschwitz
Aufseherin in Krakau.
Luftangriff auf die Kirche und Flucht der Häftlinge.
Febr. : Beginn der Beziehung
Frühjahr:
Fahrradtour Sommer:
Ende der Beziehung
Frühjahr:
Prozessbeginn Juni:
Gericht in Israel;
H‘s Verurteilung:
Lebenslänglich Sommer:
Michael wird geboren
Michael trifft Hanna das erste mal
Winter: Michael
hat Gelbsucht H. zieht nach Hamburg und verschwindet M. beendet die Schule und beginnt im Herbst das Jura- Studium
1967/68 1968 1969 1974 1978 1983 1984 1994
Beginn der Studenten- bewegung
H: 62 J. alt M: 41 J. alt
H. schreibt einen kurzen Brief an M.
Wiedersehen im Gefängnis. H.
wird begnadigt und begeht Selbstmord M. lernt Gertrud
im Winter kennen M’s Referendariat
beginnt M. heiratet
Gertrud, Julia wird geboren
Scheidung.
M. beginnt auf Kassetten vorzu- lesen
M. erfährt, da H.
nächstes Jahr entlassen wird.
Herbst:
M. reist nach New York
Epilog:
Der Vorleser schliet das Buch.
Bilag A 6
Bilag B1
Bilag B 2
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Bilag B 3
Bilag B 4
Hannas Traum:
Dieser Junge geht Hand in Hand mit mir die Straße entlang. Wir gehen aus der Stadt heraus – weg von all den anderen Menschen, Gesichtern, Fragen,
Schildern, Zeitungen, Briefe und was es sonnst noch Unbequemes gibt.
Wir kommen zum Meer und baden lange in der Brandung. Der Himmel ist blau.
Wir sind ganz allein. Wir lieben uns im hohen Gras.
Wir baden wieder – diesmal sind die Wellen beschriebene Blätter, ausgerissene Buchseiten. Rund um uns sind offene Münder. Lautlos rufen sie mir Fragen zu.
Wir laufen getrennt wieder zurück in die Stadt.
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BILAG 3 10 b
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