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ANMERKUNGEN ZUR SELBSTBIOGRAPHIE, 1784

In document SLÆGTSFORSKERNES BIBLIOTEK (Sider 34-120)

Diese früheste und vorhin nicht veröffentlichte Selbstbiographie Münters ist im Konzept vorhanden im Freimaurerarchiv in Kopenhagen (Dendanske store Lands­

loges Archiv) (FMA); diedaselbst befindlichen Münterschen Freimaurersachen sind im Mai 1935 dem Herausgebergütigst zur Benutzung überlassen. Wie aus der Bio­ graphie selbst ersichtlich, verglichen mit dem Tagebuch (Gotha ^/e u. Vî 84), ist jene für die hochwürdigen Oberen der Loge »zum Rautenkranze« (seit Dezember 1784 »zum Kompass« benannt) in Gotha geschrieben, als sich M. auf der Durchreise nach Wien dort aufhielt Durch die eingehende Erwähnung der Kindheit u. ersten Jugend M/s ermöglicht sie, diese grösstenteils im gedruckten Tagebuche nicht be-berücksichtigte Periode im Leben M.’s zu erhellen, und als Urkunde aus dem Jahre 1784, als M. eben seine grosse Reise angetreten hatte» welche den grösstenTeil des gedruckten Tagebuchs umfasst, wird sie zugleich als die best geeignete Einleitung zu den Anmerkungen hier mitgeteilt.

1. Bernh. Dragun: II 1 u. 3. — 2. Telemaque: LesAventures de T., fils d’Ulysse, par Fr. de Salignac de la Mothe Fénelon(1699) LaHaye 1701*. Damm: Einleitung in die Götter-Lere u. Fabel-Geschichte der ältesten griech. u. röm. Welt durch Ghr. Tobias D. (1763) Berlin 1765. Hederich: M. Benjamin Hederichs Gründliches Lexicon Mythologicum, Lpz. 1724. — 3. dachte... die Schlachten: über diese von Klopstock beliebte Redeweise vgl.Grimm: Deutsches Wb.II 927. Rollin: Histoire ancienne des Egyptiens, des Carthaginois, des Assyriens, desBabyloniens, des Mèdes et des Perses, des Macédoniens, des Grecs.Par M. Rollin (1730 ff.) Amst. 1733—39 *.

Schwester: dieältere Schwester Friederike, 1765 in Gräfentonna geb.; über ihre Kind­ heit u. erste Jugend im Pfarrhause bei der Petri Kirche in Kph. berichtet sie selbst in »Wahrheit aus Morgenträumen«, Aarau1824; dän. Übers, (mitAnmerkungen)von L. Bobé,Kbh. 1917. —4. Kanzler Cramer: I. A. Cramer verliessim Sept. 1771 Kopen­ hagen u. wurde Superintendent in Lübeck, 1774 Prof,in Kiel u. Jan. 1784 Kanzler der Univ, daselbst. Von seinen 10 Kindern war Andreas Wilh., 1760 geb., Münters Altersgenosse,kaltes Blut: M. schwebte wohl ein eben in Gotha erlebtes Ereignis vor, als er unvorbereitet den todten Baumeister Weidner erblickte; Tgb. We 84 u. Brief an den Vater (2% 84): Wie mir dabey ward als ich ihn erblikte, weissich nicht...

ich stand eiskalt dabey, undhabe mich genug darüber geärgert.— 5. Tanzmeister:

Tgb. 2/h 72: 9—10 war der Tanzmeister da. Dragun war 2/io 71 zum Inspector an der neu zu errichtenden Petri Realschule ernannt worden; vgl. Cancelliets Brevbog 1773, Nr.97 (3/4 1773) RA. Fontenelle: BernardLe Bouyer de Fontenelle; Entretiens sur la pluralité des mondes (1686)Amst. 1701♦; Tgb. 8/i 72 (Vorschrift des Vaters) Von 3—5 sollst du anfangen Fontenellens Buch, das ich dir geben werde, zu über­ setzen, und dich dabey bemühen gut zu schreiben.Garten: Gartenmit Gartenhaus der Familie M., das sie seit 1767 des Sommers bezog, lagausserhalb desOstertores u. wurde von den Dänen bei der englischen Belagerung 1807 zerstört (Tgb. ®°/8 1807); vgl. Historiske Meddelelser om Kbh. 4, 1913—15, S. 500 (Bobé) u. WaM 101.

Geistl.Lieder:Kph.1772(Vorrede11/i 1772); 2.Sammlung, Lpz. 1774. Physik:die Ex­ perimentalphysik; II 6; WaM 46 90. — 6. Naturalien: Tgb. »/u73: rangierte ich m.

Muscheln; 7/i 76: brachte ich meineNaturalien in Ordnung. Carsten Niebuhr kehrte 1767 als einzig überlebender der dän. Expeditionnach Arabienzurück;1772 erschien in Kph.seine Beschreibung von Arabien, 4t0 u. 1774—78 ebenda seine Reisebeschrei­ bung nach Arabien,2 voll. 4t0. Die ersten Erwähnungen Niebuhrs im Tgb.25/io 72 u.

Sept. 73 (anlässlich der Heirat mit Fräulein Blumenberg); später wiederholt, bis Niebuhr im Sommer 1778nach Meldorf ging.Ar vieux: Mémoires du Chevalier d’A., Envoyé extraordinaire du Roy à laPorte... contenant ses voyages àConstantinople, dans l’Asie... Par Labat, Paris 1735. Dän.Übers, von Nicolaj Jonge, Kbh. 1759—64;

2. Auflage ebenda1775—78. — 7.Student: Wolf; s. unten.dieschweizerischenSchrif­ ten:u. a.Joh. Jak. Hess: Die3 letzten Lebensjahre Jesu,Lpz.1768—71 *; vgl.Balthasar Münter: Bekehrungsgesch. des Grafen Struensee (1772) 1773, S. 58 u. 279 u. Lærde Efterretn. 1773,S. 737 ff. (2B/ii 73).Confirmanten: Tgb. Vu 74:12—1 fiengen wirunsre Stunde im Christenthum an. nemlich Cramers Catechismus. wir waren Ich,Friede­

rike. 3 Jungfer Becker. Frl: Wegener. J[ungfer] Tutein. »WoZ/<: Jacob Andres W., Student, cand, theol. 1782, gleichzeitig mit M.Prof, (der Mathematik) an derUniv.Kph.

1788. Geometrie u. Trigonometrie: Tgb. 27/i0 73: fiengich die Trigonometria plana an; ^/s 74: fieng ich die Geometria solida an; V4 74: dachte ich an die Quadratur des Cirkels; 8/e 74:fieng ich die Astronomia Sphärica an. — 8. Algebra: s. doch Tgb.

l9/io 78: bey Lieutn. Snedorf Algebra angefangen. — 9. Messias: noch im selben Jahre erschien bei Hemmerde in Halle der vierte u.letzte Band von Klopstocks Messias (Gesänge XVI—XX; im XIX. Gesang die Schilderung des Weltgerichts).

Zachariä : DasverlohrneParadies aus dem Englischen Johann Miltons inreimfreye Verse übersetzt... von Fr. Wilh. Z. (1760) Altona1762.4to. episches Gedicht: Tgb. 18/h 73: 3—4 schrieb ich mein Gedicht rein; d. 19.: 8—10 schrieb ich einen Brief an Klopstok. — Das Gedicht, in einer etwas jüngeren Abfassung, ist noch im Ms. vor­

handen (Ny kgl.S. 4to. 2732): Das Juengste Gericht/ein Gedicht/in deutschen Hexa­

metern abgefasst / von/ F. C.C. H.Münter. / Erster Gesang/Kph. im November 1775.

(443 Verse). Am Schluss: »Verzeichniss derer Stellen in diesem ersten Gesang die ich nachgeahmt oder übersetzet habe.«. — Zweiter Gesang/ Kopenhagen im Julius 1776. »Vollbracht den 14. August 1776«. (372 Verse). — Spätere Zuschrift voran: d.

2. Dec.1 1776:... Meiner Mutter habichs zu danken dassich ihn(den Messias) damals (»im Sommer 1773«) kennen lernte... bald nachher fieng ich an Homer u. Virgil zu lesen, hierauf lernte ich Milton kennen und erst im Winter 1775 las ich den Ossian und Hesiodus. dann A° 1776 Horaz, diemir beyVerfert[igung](?) viel geholfen haben. Ich habe gleich im November 1773 Klopstoken meine zwei ersten Gesänge ge-schikt so wie ich sie fertig hatte mit einem Briefe dazu, er liess mirantworten ich sollte nur fortfahren. Meine Freunde die mir meine Fehler zum Theilgesagt haben sindHerr Busch (nach Tgb. 15/7—28/7 75 mit M. auf Tybjerggaard bei Etatsrat Rothe; sonst nicht erwähnt.), Preisler, Faust, mein Vater.1— 10. Karl Aug. Küttner: Homers Ilias,

1 Das kursivierte in Ziffern geschrieben.

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1771—73. 2 voll. (Goedeke IV,1, 185). Dacier: LTliade et l’Odyssée d’Homère trad, en françois avec des remarques par Mme Dacier (1711) Amst. 1731. 7 voll, Hesiodus:

Tgb. 4/io 75: 4—6 fieng ich Hesiodus Erga xai epepai an und kam bis25. Homer:Tgb.

25/s 74: 4-6 fieng ich Homeri Ilias an und kriegte das Argument und 5 Verse. Tacitus:

Tgb.6/i 74: 4—6 fieng ich Caji Cornelii Taciti annales an. TygeRothe,dän. Etatsrat u. historischer Verfasser, dessen ältester Sohn, Andreas Bjørn, Münters genauer Freund war. Besuche bei Rothes in der Stadt werden wiederholtim Tgb. erwähnt, u. ein paar Sommer (1775, 1779 u. 1780) verbringt M. die Ferien bei Rothes auf Tybjerggaard auf Seeland. Später übersetzte M. ins Deutsche Tyge Rothe: Under­

søgelse, om ikke Æresminder ... for Voltære. .. Kbh.1779(Tgb. 17/i u.6/2 79). Rollin a. Crevier: Histoire Romainedepuisla fondation deRome jusqu’ àlabataille d’Actium.

Commencéepar M. Rollin, & continuéepar M. Crévier. A Paris MDCCLII. 4t0. Tgb. 29/n 74: las im Crevier. Hermanns Schlacht: ein Bardiet für die Schaubühne. Von Fr.

Gotti. Klopstock, Hamb. 1769. confirmirt: 14/4 76. Psalmen: Ny kgl.S. 4to. 2730: Die Psalme / aus / dem ebræischenGrundtext übersetzt / von / F: C : C : H :Münter / mit No­ tenüber dieverschiedenen Lesearten, Uebersetzungen, und den/ Erklärungen schwe­ rer Stellen. / Erster Theil/ der die ersten XLI Psalme enthält. / Kopenhaven im December MDCCLXXIV. Am Schluss: 1. Aprill 1775. Geyer: Martinus Geier: Com-mentarius in Psalmos Davidis ... Dresden u. Frankf. 1709. Fol.Michaelis: Joh. David M.; wohlsein Crit.Colleg. über die drey wichtigsten Psalmen von Christo... Frankf.

1759. Schulz: Joh. Chrph.Fr. S.; wohl Die Psalmen aus dem hebr. Commentar er­

läutert, Lpz. 1772. Zachariä: Just Fr. Z.; wohl Freye u. erklärende Übers, der Psal­ men Davids, Gött. 1773. — 11. Bruder: der 12/5 1770 geb. einzige Bruder M.’s, Bal­ thasar, der 5/g 1786 als Kadett in der Garonne ertrank. Collegia: Tgb. 8/4 75: Kalls Kolleg, über Epicteti encheiridion, 15/io 75: Historie bei Schlegel; 25/i (— 29/2) 76;

Koll.bei Prof. Kall über Herodot; 25/9 76: Colleg. beiProf. Balle. Kirchengeschichte.

Michaelis9Einleitung: Joh. David M.’s Einleitung in die Schriften des neuen Bundes, 2.Aufl. Gött. 1765—66*. Robert Wood: An Essay on the Original Geniusand Writings of Homer (1768) Lond.MDCCLXXV. 410 (Luxdorph). Tgb. 29/ö 76: lasim Wood.—Da M., wie er selbst gesteht, damals noch kein Englisch konnte, hat er vermutlich Wood in einer deutschenÜbers, gelesen, etwa die in Frankfurt 1772 oder 1773 er­

schienene; vgl. die Goethe fälschlich zugerechnete Rez. in Frankf.gel. Anz. Nr. 33 (2®/4 73), gedr. in Goethes Werken(Kürschner) 26, S. 68—71. Das engl. Originalwurde von C.G.HeyneinGGA1770, S.257—70 rezensiert. Thomas Blackwelld. J. : An Enquiry into the Life and Writings of Homer (1735) 2. Ed. Lond. MDCCXXXVI (J. H. E.

Bernstorff). Tgb. 16/i 78: las im Blakwell u. d. 17.: viel im Blakwell gelesen.

Wohl Joh. Heinr. Voss: Untersuchung über Homers Leben u. Schriften. Aus dem Englischen des Blackwells, Lpz. 1776; auch Blackwells Letters concerning Mytho­ logy, Lond. 1748 (Br. Mus.) in der französ. Übers.: Lettres sur la Mythologie... A Paris MDCCLXXI hat M. gelesen; s.Tgb. 2/ia 79: bey Rothe angef. Blackwell sur la mythologie zu lesen. Pope: The Iliad of Homer. Transi, by Alexander Pope (1715) Lond. 1771 ; mit»Preface« u. »An Essay on thelife, writings, and learning ofHomer«.

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Tgb.B/2 78: exerpierte ich Popes Essay on Homer. Englisch: 17/g78 fingM. Englisch an, unterrichtet von einem Herrn Ahlers (Wn 79, 12/3 u. 18/4 80), der auch M. im Italienischen unterrichtete (18/4 80). Niemeyer: Aug. Herm.Niemeyer: Charakteristik der Bibel, Halle 1775 (—82) 5 voll. Charakteristik Homers: II 7 (März 1778). —- 12.

Stolberg: Friedrich Leopold Graf zu Stolberg (-Stolberg). Richard u. Blondel: Der Teutsche Merkur, April 1781 (Bd. 34, S. 3—18) Sign. M * *. Tgb. 10/i280: Nachm. angef.

Rich. u. Blondel. Der Götterkampf: In drei Gesängen. An den Grafen Friedrich Leopold von Stolberg. Deutsches Museum, April 1781 (I 289—315) Ohne Sign. Tgb.

18/n 80: bei... Ewald dessen Geburtstag] ist. (Litteratur) Gesellschaft, den Götter­

kampf gelesen; d. 19.: bei Friz Stolberg, gab ihm den Götterkampf den ich ihm dediziirte. — Das Gedicht wird im Tgb.das erste Mal 17/s 79 erwähnt. Herman: Tgb.

23/i2 78: an Hermann gearb. Student: 7/0 78; II 12 m. A. in philologicis: Examen phi-lologicum 22/5 80; dieses 11 / 5 1775 eingeführte Examen (vgl. Matzen: Kbh.’s Univ.

Retshist. II, 1879, S.185)wurde zum1. Male von P. A. Heiberg u.K. L. Rahbek18/2 1777 absolviert;vgl. Rahbek: Erindringer 1,1824, S. 220—22.Magister:Nur wer Mag. ward konnte das stipendium regium erhalten; vgl. Matzen 1. c.II 218; s. Tgb. 10/e 80: bei Kratzenst. u. Balle der Testimonia wegen die ich brauche um das königl. Stipend, zu suchen. Johannes Ewald (+1781). — 13. dänische Litteratur Gesellschaft: s. II13 mit Anm. die Erscheinung: Aussichten über die Bestimmung der Poesie. An Klopstock.

Deutsches Museum, Sept. 1782 (II 197—219) 2 Gesänge mit Motto von Pindar. Ohne Sign.; s. II 16 (% 1781). theologische Collegia: s. die Anm. zu IV 11. Montesquieux:

Tgb. 18/n 79: Abend bey Etatsr. Rothe der anffieng] mit uns Montesquieu zu lesen.

Maurerey: Tgb. 2s/10 80: Abend ward ich reziepiert. — 14. Bruder: Brief von M. an Abrahamson, Gött. 7/i2 1781 (FMA): Wie froh bin ich, dass ich Sie auch Bruder nennen kann! lezte Probe: Examen theologicum lö/581. — 15. schon damals: Während seines erstenAufenthalts in Gothan/g—11/io 81; Tgb. d. 18. Sept.: zu Herr von Helmolt u. Bode gegangen — zwei liebe gute Leute. — Von späteren Mitgliedern des Illu­

minatenordens werden bei diesem ersten Aufenthalt in Gotha Reichard u. Wehmeyer erwähnt, diese Verbindung: gemeint ist hier so wie weiter unten der Illuminaten­ orden. Chrysostomus: Illuminatenname des Kammerherrn v. Helmolt in Gotha.

Orpheus: II 17 (% 1781). in Göttingen: am 12. Okt. 81, 2 Tage vor seinem 20. Ge­ burtstage, langte M. in Göttingen zum Beginn des Herbstsemesters an. — 16. die ägyptischen Mysterien: Tgb. Gött. 2i/2 82: an den Mysterien zu schreiben angef. — Zwischen den Papieren Zoega’s in der königl. Bibi. (Ny kgl. S. Fol.357b XIII) liegt ein Ms. von M.’s Hand (12 geheftete Blätter): Über die egyptischen Mysterien (mit Zoega’s Hand: von F. Münterin Göttingen entworfen). Wettkampf: Besonders bestand ein poetischer Wettkampf zwischen M. u. dem älteren Sneedorff, dem damaligen Lieutenant z. See, Hans Christian S. Tgb.22/3 80: Abend machte ich die Herausfor- drung an Lieutn. Snedorf um die Wette zu dichten; 25/3 80: (Litteratur) Gesellschaft, las die Herausfordrung an Sn[edorf]; 27/3 81 die Ode an Snedorf der Adler gemacht (vermutlich in der Litteratur Gesellschaft vorgelesen; Tgb. 81/s 81). Eine solche poetische Herausforderung an H. Chrn. Sneedorff — in der Form eines dänischen

Gedichts — liegt bei Brief von Rahbek an M., 10/s 1829 (Ny kgl. S. Fol. 1698 IX).

Acacius: Illuminatenname des Prof,der Theol, in Gött., Joh. Benj. Koppe, MvS d. □

»Augusta zu den drey Flammen« das., indie M.aufgenommen wurde, u. in weicherer besonders gern verkehrte. Behm: Lieutenant Behm u. seine Loge in Gött. wird wiederholt in den Tgb. für die Jahre 1781—83 erwähnt, so schon am Tage nach seiner Ankunft. Auch im Aug.1791 (Tgb.XV 144) trifft M. nochmals in Gött. seinen alten Bekannten, »der izt eineCompagnie in Stade hat«. Übrigens legte Behm Anfang Januar83 den Hammer nieder; s. Tgb. Gött. 14/i 83: □ bey Behm, erlegte den Ham­ mer nieder.Dr. Jägerempfiengihnaufseinen Händen; vgl. RP VIII 130 (Böhm) (1774);

Bürger II 38 (1777) u. pass. (Reg.: IV 287). — 17. in Braunschweig: Während der Weihnachtsferien ein 2. Aufenthalt dort (25/i2 81 — 2/i 82). Rothes vortreffliches Buch: Tyge Rothe: Christendommens Virkning paa Folkenes Tilstand i Europa, Kbh. 1774 (— 83). gepredigt: so z. B. in Vejleby Kirche auf Laland, in derGegen­ wart des theol. Prof. Nie. Ed. Balle (6/s 80); in der Petri Kirche (25/ia 80); in Passa“ vants Kirche im hannöv. Münden (17/s82); in Lorcks Kirche in Kph. (21/ia83); in der PetriKirche (25/ia 83u. 12/< 84, 2. Ostertag).theologische Streitigkeiten:Gemeint ist wohl der Streitzwischen H. F.Janson u.Chrn. Bastholm; s. Briefan den Vater, Gotha V4 82:

ich wünschte doch, lieber Vater, dass Sie mir einige Nachrichtvon dem gelehrten Streit zw. Janson u. Bastholm gäben. — Übrigens wird dort »das izige streitbare SeculuminDänemark« als einVorbote derAufklärung angesehen.—ÜberdenStreit

^wischen Janson u. Bastholm anlässlich des letzteren Übersetzung des NeuenTesta­ mentsmit Anm. (Kph. 1780) vgl. Mich. Neiiendam: Bastholm, 1922, S. 200 u.214ff. Hey-nens Gewogenheit:Tgb.2/i2 81 : Heyne bot mir den Gebrauch der Bibliothekan. — Unter­

bibi, war Joh. Andreas Dieze. —18. mein Vater mit meinen Geschwistern: Auch die Mutter war mit ihnen. Diese Sommerreise nach den Musenhöfen Deutschlands schil­ dert die eben 17jährige Friederike Münter anmutsvoll in ihrer Erstlingsschrift:

Friederike Münters erste Reise (gedr. als Manuskript für Freunde), Kph. 1782 (im Besitz von Dr. Louis Bobé, »Bakkehuset«), fast bis zur Gränze von Dänemark: Bis Lübeck, von wo die Eltern u. die Geschwister d. 18. Aug.wieder nach Kph. zurück reisten,währendM.denselben Tag nach Berlin fuhr, inBerlin:sieh II 32—54. wieder in Göttingen: am 20. Okt. dasBuch: Om Hierarchies Fremgang underPave Innocenz, Kbh. 1784; von M. dem GrafenJoachim GodskeMoltke,demes gewidmetwar, den13.

Jan. überreicht. — 19. bevorstehende Reise: die grosse Reise nach Deutschland, Wien u. Italien, nach dem ursprünglichen Plan nach Ragusa in Dalmatien, u. wie M.

hoffte nach Griechenland, um Bibelhandschriften zu kollationieren zwecks dervom Könige zu verköstigenden Ausgabe des Neuen Testaments, für welche bereits Vor­

arbeiten der dänischen Theologen Hwiid, Adler u. Birch vorlagen. Aemil: Illumi­

natenname des Joh. Joachim Christoph Bode in Weimar. Acacius: Koppe, s. IV 16 die Anm. diese Verbindung: Mit »dieser Verbindung« ist hier wie oben der Illu­ minatenorden gemeint. Über diesen Orden u. Göttingen mögen dänische Leser die Dissertation von Ada Adler: D. G. Moldenhawer og hans Haandskriftsamling, Kbh.

1917, S. 65—69 vergleichen. Nach dieser nun vorliegenden Quellenschrift ist M. als

bereits in Kph. rezipierter Freimaurer in Göttingen sogleich dendort vorhandenen 2 Freimaurerlogen beigetreten, ist jedoch erst im April 83 in den Illuminaten­ orden aufgenommen worden; Tgb. Gött.3/4 83: bey Koppe — Noviz. —; 8/6 83: bey Koppe, ziveytes Stück (d. i. 1. Grad); Wa 83: bey Koppe, da Mfn[erval] ZZZum[inatus]u.

Wø: weiter ZZZ[uminatus] Min[or] (d. i. 2. u. 3. Grad); s. auch Brief von Helmolt an M., Gotha Ws 83 (UB) u. einige Blätter ein Journal enthaltend (8/4 1783—April 1786), das M. mit seiner Aufnahme indenIlluminatenorden angefangen hat (FMA). Rousseaus Confessions: Besonders imFebruar83 liestM.Rousseau (Rêveries, Confessions,Emile u. La Nouvelle Héloise) Tgb. 18/2: 1. Th. von Rousseau’s Confessions gelesen. — 21.

tumultuarisch: Tgb. Gott. 5/î 83: Spittler sagte mir vom tumultuarischem in meinem Studieren. — 22. einige Frauen: Schon als 14 jähriger Knabe huldigt M. einer Dame mit einem Gedicht: Tgb. 7/0 76: beschäftigte ich mich selbst und schrieb ein Carmen für F. Iselin. (Das mit kursiv gedruckte in Ziffernschrift geschrieben, die M. hier zum ersten Male benutzt). Gemeint ist wohl F[räulein] Marie Margrethe Iselin, die 18 jährige Tochter des Kopenhagener Handelsfürsten Reinhard Iselin, die eben d.14.dess.Monatsmit dem Kammerherrn Chr. Fr. Ernst Reichsgraf Rantzau verh. wurde,u.das Carmen M/s somit ein Carmen epithalamium, wie erein gleiches später für Biester u. dessen »Glaucopis« machte; vgl. II 19. — Ein paar Mal wird eine Baronesse Knuth erwähnt; Tgb. 7/5 u.5/i 75: War ich in Mariendahl beyBaro­ nesse Knuth; wohl dieselbe Baronesse Knuth, die gleichzeitig auch bei Esmarch vorkommt, z. B. 28/î 75 (bei Langguth S. 109). — D.Ws 78 wird im Tgb.vermerkt: Der Geb[urtstag] derFr[au] Jessen,ich ritt nach Friedrichsthal, ass in grosser Geselschaft da den Mittag. — Die Frau des Kapitäns z. See, Adolph Tobias Herbst, Anna Mag­

dalene, geb. Rasch wirdein paarMal imTgb. erwähnt, z. B. Ws 79: mit Fr[au]Herbst u. Sneedorff nach Hause gereiset (nach einem Aufenthalt auf Tybjerggaard bei Etatsrat Rothe) u. später in Kph. 2/io 79, W12 80 u. W11 83. Bei M/s Abreise von Kph.

nach Gött. schreibt sie ihm ins Stammbuch d. 27/0 81 : Reis lökelig. A. M. Herbst föd Rasch. — Eine ältere Freundin u. Nachbarin der Eltern M/s war die Procanzlerin Johanne Maria Pontoppidan, geb. de Hofman, die öfters im Tgb.(1. Mal 74) u.

in den Briefen an die Heimat erwähnt u. gegrüsst wird; vgl. W. a. M. 69—70. Auch aneine andre Nachbarin, die Mad. Andersen, geb. Hauber, »die grundgelehrte Frau«, wird M. gedacht haben; WaM 84—85. — Ganz besonders denkt M. hier an die Gräfin Henriette Katharina Stolberg, mit der M. so wie mit ihrem Bruder Fr. Leopold St.

in den Jahren1780—81 inKph. fleissig verkehrte; Tgb.18/h 80: bei Gräfin Kathr.Stol­

berg ihr aus Hollwell, u. der Pers. u. Egypt. Rel. vorgel. auch meine Erscheinung;

W11 80: las ihr Küttners Hero u. Leander. Crata repoa vor u. m[ein] Selmar u.

Moina, sie sagte mir des Sonnab[ends] zu ihr zu kommen; °/iq 80: ihr in Hennings über Geisterseher gel.; fi/i 81: Ball[ade] (Richard u. Blondel) vorgel. u. aus Fenelons oeuvres spirituelles. Wi 81: las ihr das Fegf[euer] des heil. Patrick vor; 7/< 81: ihr in Meinhard über die ital. Dichter vorgelesen; 9/ia 1780 schreibt sie ihm in Kopen­

hagen ins Stammbuch einige Zeilen von Klopstock: Reitzvoll klinget des Ruhms lockender Silberton u. s. w., begleitet von ihrer Silhouette (Ny kgl. S. 8V0. 605, 50—52).

ANMERKUNGEN ZU DEN TAGEBÜCHERN, 1772 —1787

I. Die Vorschriften des Vaters gedr. in: Danske Samlinger III, 1867—68, 353—55.

weissest: altertümliche (biblische) Form. 3. Canitz: etwa Poetischverfasste Folge derrömischenKaiser bis auf unsere Zeiten fortgesetzt von J. H. G. R., 1754. 4. Cebes:

Kebes’ Gemälde, ein populär-philosophischer Dialog ausdem Altertum, gewöhnlich als Anhang zum Epiktet gedr. 6. Unruhen: verursacht durchdenSturz des Grafen Struensee; vgl. L. Bobé: Die deutsche St.PetriGemeinde, 1925, 134. 7. Johs. Ewald:

Balders Død. Et heroisk Syngespil i tre Handlinger (1775). Erste Aufführung ®°/i 78; vgl. T. Krogh: Zur Gesch. des dän. Singspiels im 18. Jahrh., 1924, 98 fif. Carsten Niebuhr: ReisebeschreibungnachArabien II, 1778. Blumenberg: Niebuhrs Schwä­

gerin;ihre Kältegegen M. rührt vielleichtvon dem gespannten Verhältnissezwischen M.’s Vater u. Niebuhr her; vgl. WaM 70 ff. u. Esmarchs Tgb. 25/e 80 (Ms.): »Die Ursache der Unfreundschaft zwischen M[ünter] u. N[ie]b[uh]r war zum Theil auch, dass N[iebuhr] ein Feind des Christenthums u. die Religion der Bramanen dar­ über sezte«. Ove Høegh Guldberg: Den aabenbarede Theologie, 1773. M. wurde in der Musik von Joh. Dav.Hellmundt unterrichtet. P. F. Suhrn: Om Odin og den Hedniske Gudelære, 1771. 8. Brahe-Trolleborg: das Gut des Grafen J. L. Revent-low, der 16/ß 78 Sybille Schubart geheiratet hatte. 9. Hans Heinr. v. Eickstedt, Gutsbesitzer (Boltinggaard bei Ringe), hatte 1776 eine Grabkapelle in der Kirche zu Ringe herrichten lassen; PT 6 IV 97. Verwalter aufTrolleburg 1777-88 war J.M.

Fasting; vgl. RP II 220. die Familie: die Mutter, Inger v. Schubart, s. d. 14., u.

vielleicht ihre beiden jüngeren Schwestern Charlotte u. Caroline; vgl. RP VII 257 in. A. altes Grab: vgl. RP II 29f. nach Birk: Besuch bei dem d. 5. u. 12. er­

wähnten Pfarrer Birch. 10. Gellert: Geistliche Oden u. Lieder, 1757*; vgl. Histo­

risk Tidsskrift 8 IV, 1913 (L. Bobé). 1745: 1741 nach Trap: Danmark* IV 585.

Beuten: das Fischerdorf Bøjden auf Fünen.

II. Nicht Henrik Rantzau (fl598), sondern sein Enkel Kai Rantzau (t 1623) soll den 3. Stock angebaut haben. Ahlefeld: vgl. Bobé: Slægten A.’s Historie V, 1903, 107fif. u. V. Thorlacius-Ussing: Th. Quellinus, 1926, 80ff. Altartafel: von Claus Berg im Auftrage der dän. Königin Christine um 1520 für die Franziskaner (Graa-brødre) Kirche ausgeführt; heute in der Skt. Knudskirche: vgl. Thorlacius-Ussing:

Billedskæreren C. B., 1922. Christopher Urne: vgl. Vilh. Lorenzen: Roskilde Dom­

kirche, 1924,150. 12. Censur: vgl. Kbh.’s Univ. MatrikelIII 364. 13. Die Eintragung d. 17. in dän. Übers, gedr. in : Ill. Tidende, 1881, 326 f. (L. M[ynster]) u. Tilskueren, 1901, 230 (Bobé). Friede sei: nach Matth. Claudius: Bei dem Grabe meines Vaters.

Gesellschaft: die dän. Literaturgesellschaft; vgl. N. M. Petersen: Den danske Lite-raturs Historie V, 2,1861, 298 ff. u. CarlS. Petersen& Vilh. Andersen : DanskLitteratur­ historie 11,2, 1931, 464. Wickede: aus Lübeck; hielt sich etwa seit Mitte Septem­ ber 1780 bis Ws 81 in Kph. auf; vgl. Esmarchs Tgb. (Langguth 176ff.). Wickede

war Fm u. wird wohl der Bruder sein, der M. aufnahm. Am Tage der Aufnahme M.’s verzeichnet Esmarch: □ (Loge). Silhouette: WaMB 169; im Wickede’schen Silhouettenalbum(»Bakkehuset«). Gedicht: wohlseine: Elegie an Ewalds Freunde.

Wadum: der Stifter der dänischen Literaturgesellschaft, als solcher M. bekannt.

14. die Fischer: Johs. Ewald: Fiskerne. Et Syngespil i tre Handlinger (1779).

Ewalds Leben: Nachrichten von Johannes EwaldsLeben, im Deutschen Museum, August 1781. Signiert F. M.

KOPENHAGEN—GÖTTINGEN

Clemens: vgl. LeoSwane: J.F.Clemens, 1929,22f. DerLandoeconomieinspecteur I. M. Völckers aufJuellinge (Bregentved) war im Juli in Holstein; vgl. Brief an Martfelt, Juellinge ^/î81 (KB) u. Trap: Danmark4 III 375. 15. der Bischof: Her­

zog Friedr. Aug. v. Holstein-Gottorp u. Oldenburg, Fürstbischofvon Lübeck. Doris

zog Friedr. Aug. v. Holstein-Gottorp u. Oldenburg, Fürstbischofvon Lübeck. Doris

In document SLÆGTSFORSKERNES BIBLIOTEK (Sider 34-120)