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Digitaliseret af | Digitised by

Forfatter(e) | Author(s): Scheibe, Johann Adolph.; von Johann Adolph Scheiben.

Titel | Title: Der wundervolle Tod des Welterlösers :

ein Oratorium, Poetisch und Musikalisch abgefasset, in der Fastenzeit 1761 in Kopenhagen aufgeführet

Udgivet år og sted | Publication time and place: Kopenhagen : gedruckt ... durch J. C. und G. C.

Berling, [1761]

Fysiske størrelse | Physical extent: 48 s.

DK

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UK

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Oratorium.

Poetisch und Musikalisch abgefaket,

. und

m der Fastenzeit 17 61 in Kopenhagen

aufgefuhret

von

Johann Adolph Scheiben,

KSnigl. Dan. Capellmeister.

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Kopenhagen,

gedruckt^in derBerlintzs6)en ErbenBuchdruckerey, d u rch I. C.

und G . C. B rrlin z .

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(6)

Vomirmerung.

HDtzie Veranlasiung, diefts Gedicht anfs - ^ - 4 neue drncken zu lasien, ist diese: Jch

^ hade es vor einiger Zeit erst in die M u­

sik gesetzt, und da es nun vffentlrch aufge- fuhret werdcn soll: so war es nothig, denen Zuhorern Exemplare des Gebichts zu liefern.

Jch beruse mich wegcn der Einrichtung klin ­ gens auf den vor der ersten Anflage befindli- chen kritischenVorbericht; woraus ich, denen zuGefallen, dieesnochnicht gelesen baben, nur diefts anfuhre, dasi ich ans der Geschichte den Zeitpnnkt erwahlet håbe, da sich bie Fin- sternisi uber das ganze Land ausgebreitet hatte. Es fftngt also ungcfabr in der zweyten Stunde.bikser Finfternisi an, und schliesietsich mitdcr Zeit, da der Henland vomKreuze abge- noinnienwird. Hiernftchst ist noch diefts anzn- merken, dasi ich einige Kleinigkeiten verbesicrt, und im ersten Theile, und zwar iin Recita- tive des romischen Hauptmanns eine nene Arie eingcrftcket håbe, nm die Enipfindun- gen diefts Befehlshabers bcy dieser furchterli-

chcn Begebenheit desser auszudrsteken.

Kopenhagen,

den 18teri Februar 1761.

Johann

A 2 Sing

(7)

Singen-e Personen.

Jesus.

M u r l U , die M utter des Heilauds.

Johannes.

V .

kazarus.

Tidli,

Tochter des JairnS.

Ein romischer Hauptmann.

Einer ans dem Volke.

Ein anderer ans dem Volke.

Ein Bote ans Jerusalem.

Eine ans den Weibern.

I

Die romischen Soldaten

, oder Kri-geknechte.

Die Weiber und die Glaubigen, die Jesu nach<r

gefolget waren.

Das JSdische Volk.

(8)

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Oratorium.

E rfte A b th eilu n g

Lhor.

Das Volk.

S l^ § 6 » sind w ir? w ir? die Furcht und Schrecken K ! ^..i Und graust Dunkelheit bedeckey?

W ir fuhlen des Todes erschreckliche Nacht L L L O ! deine Rache, Jehovah! erwacht.

D u zurnest — du racheft — wen? diesen Verbrecher? —

Nem, Herr! du bist nicht des Gekreuzigten Racher.

D u strafest? — wer sundigte? — toLtende Nacht!

Frolocke, Mizraim! dein Schicksal erwacht!

D er Herr hat sein Juda dir ahnlich gemachr!

W o sind wir? wir? die Furchr und Schrecken Und grause Dunkelheit bedecken?

-W ir fuhlen des Todes erschreckliche Nacht!

O deine Nache, Jehovah! erwacht!

A z

Einer

(9)

Einer mis dem Volke.

Wer du auch siy/i, den man dort angeheftet hat, ' W er du auch seyst, Messias, oder ein Verr^rher, G ott, oder auch ein Miffethater!

D u bist der M a n n , der nun, o schwarze That!

Die grause Finsternisi erschaffen.

D u todiest uns mit neuerfundnen W affen!

O ! richteten die Priester auchwohl recht? — '

Ein andrer aus dem Volke.

Unglucklichs Land! unseliges Geschlecht!

Verloren sind w ir schon. Es nahert sich die Stunde Des Unglstcks, des Verderbens,

Des TodeS, des niemals erhorten Sterbens.

Verdamter R a th ! durch dich gehr Gottes Volk zu Grunden Ohnfehlbar ist er der Messias, und unschuldig.

Hoch rachet er sich nun. —

Die Weiber imd^ie Glaubigen.

- J a ! H eil! Messias! Gott l

Unschuldig bist du, H e rr! D u , demerFeinde S p o tt! !

Eine aus den Weibern.

J a ! dies bezeugt die nun erblasite Sonne.

D u stirbst. Es stirbt mit dir auch unsre Wonne Und unsre Hoffnung —

Herr! nun rachet dich der Himmel!!!

Etneri

(10)

Einer aus dem Bolko.

Verbammtes Urrheil! P ilarus! Priester! RtttH!

Das Volk.

M an todte fie, die S.chuldgen dieser That!

Der romische Hauptmann.

Welch rasendes Getummel!

V o lk , voller Angst ! welch eine finstreW ut!

Wie? foderst du noch deiner Vorgesehten B lM ? Soldaten! wehrt dem Ausruhr! —

Einer aus dem Volke.' ?

Halt l ,

Nicht du, nicht deine Schaar hemmt Eiser und Gewalt Dies thur ein starkrer A rm , ein hohrer Ruf.

D ie Finsterni§, durch die keiu S trahl des

LichteS

drmget, Halt uns zuruck. D ie ists, die unser Wuten zwinget. ' Doch nein! vielmehr der, der sie fchuf.

Und, o Gewaltiger! Jehovah! der bist D u !

Das Volk.

O Finsternifi! o Nacht! ist keine Rettunq da?

Versiucht sey Kaiphae! verflucht fey Golgathal

Der Hauptmann.

Cacil, aus eile nach Jerusalem,

Die Schauren zu verstarken! — .

M n Soldat.

H e r r ! wer findet eine Bahn I n dieser dicken Nacht?

Der Hauptmann.

Angst, Aittern, Furcht und S c h r E n ! Wie? sollen

die

mich auch,

wie diefieS

V o lk /. bedeiken?

Zs 4 Eitt

(11)

s

Ein andrer aus dem Dolke.

Ach! eS

ist

aus mit uns? Was haben wir gethan?

Die romischen Soldaten.

Helst, Gotter! helst! Verdammte Zaubernacht!

Hier wird man ohne Feind im Finstern umgebracht.

Maria.

Ach stuhe mich, Johann! mein neuer S o h n ! M ic h ! die nicht mehr vor Schrecken stehen kann.

Welch Ungluck prophezeyht die traurge Dunkelheit?

D ie bange Finsternitz, die mich verhindert,

M ein Heil und meinen Sohn im Sterben anzusehn? ' Sein sanfter B lic k , der sonst in tiefster Traurigkeit

Aufs susseste die bangsten Schmerzen mindert,

Flietzt nicht mehr in mein Herz. Sein O h r. hort niclk mein Flehn.

Ach S ohti! ach G ott! ach! lebst du, oder nicht?

Vielleicht, -atz nun dem Aug' im Tod' enrschlummernn bricht!

A r i e.

Maria.

9 ' tbdtel mich nur guch, vermetzne Schaaren;

Mein Sohn ist todt: so todttt nun auch. mich!

Jesus.

M aria!

" Maria.

H e rr! so rufst du warnend mir noch zu?

D u lebst, mein Heil! du segnest meine Ruh !

DochS

(12)

Doch ach! was soll mir dieses Leben nutzen?

Wer wird mich nun im hohern Alter stutzen?

W as ist Maria ohne dich ?

Ach Gott! was mutz die Mutter deines Sohns erfahren?.

Mein Schmerz erwacht, der Trost verlieret sich.

D rum todttt mich nur auch, vermetzne Schaa- ren!

Mein Sohn ist todt: so todttt nun auch mich!

Jesus.

M a ria !

Marta.

H err! so rufst du warnend mir noch zu?

D u lebst, mein Heil! du segnest meine Ruh,

Ach! Heiland! Sohn! ach trsste mich! — Mich troste mit der Stimme deines Mundes! —

Dein W ort ist fnsser noch, als Milch undHonigseim.-^

Und ach! was bin ich ohne dich?

Und bist du denn — doch ja! du bist Der S tifte r eines neuen Bundes:

O Herr! so sieh auf unsre bange Schmerzen!

Ergietze deinen Trost, der unser Labsal ist, I n unsre tiefgebeugte Herzen!

Sieh durch die dickeNacht ins Dunkle meinerSeelen, Wo tausend Martern mich, mich deine M u tte r, quLlem Erloser! — Serlenfreund! — Ach Sohn ! —

D ie Worte fehlen m ir—- Die Zunge starrt — ach! —

Johannes.

G o tt! mein H e rr! mein Meister!

A Z Z m

(13)

I m Geiste nah ich mich zu dir.

Anbetenswurdiger! D u kennest meine Triebe:

Ic h bin durchaus entftammt von deiner heilgen Liebe.

H e rr! diese dunklen Stunden,

Die deine Morder selbst durchdringend ruhren,

Umnebeln anch mein Herz, und todken mich mit Wunvem Die gan; unheilbar sind. H err! dich, dich zu verli,il

ren —

Gcdcinke, schw5rzer, als die Nacht, die uns u m h u llt!- - H e rr! der Verluft w irft mich in eine G ru ft von Schreckem Aus der mich, ausier du, nichrs w ird, nichts kann er»

wecken —

Wiewohl — vielleicht erwachst du wieder — D ie Hoffnung — wurde sie erfullt -—

O ! Freude herrscht sie schon durch alle meine Glieder- - J a ! H err, du w irft, nach dreyer Tage Frift,

D u sagft es selbst, aufs neu erwachen,

Und diefen Tempel, der nnn fast zerstoret ist^

Aufs neue baun, und zwar weit herrlicher.

D u wirft ihn auch weit unverganglicher, Weir schoner machen,

Als er zuvor gewefen. H eiland! — jg , es ift^

gewitz'

Dann weichen Furcht und Angst; dann weicht die Fin-rt sternitz.

Cidli.

Mein Lazarus! mein mir von Gott geschassner^

Freund!

M ein Liebfter! saheft du, wie dieses Auge weint!

Es weinr —- ach G ott! — S t i l l , wie der Tod>

Werd ich durch die Emp'findung diefer Noth, D ie alles Land bedeckt.

Nichr, weil die Firrsternitz die bange W elt erschreckt,

NeLn,

(14)

N ein, Frennd! weil unser Helfer stirbt;

D a der Erwecker stirbt, der dir und mir dasleben Aufs neu ehmals allmachtig hat gegeben,

Als unser Korper kalt, erstarrt, entseelet war.

Lazarus.

Mich macht mein Kummer stumm, — die matten Glieder beben, >—

Das M ark in dem Gebein gerinnt, das B lu t steht still

W ird starr und kalt — wie ehmals mir geschah/ ^

! Als mich die lebenskraft verliesi,

! Und diesem leib der Tdd den Gejst entriesi. — ' M it Ach und Weh erfulltes Golgatha! — ' Jch weis nicht, was ich denk und w ill —

' Mein weinend Auge bricht — x .

! Und wurde schon die Finsternisi verschwinden:

> S o wurde mein gebrochnes Augenlicht

! Doch keinen S tra h l des

lichtS

empstnden.

' M ein Herr! mein G o tt! Messias! Troster !

Ach!

- N ie , I u d a ! druckte dich ein ahnlichstarker Schmerz —'

! Durchschaudernd uberstromt das angstlichbangste Herz i Ein kalter Thranenbach

' D u stirbst —

Cidli.

D u stirbst! wer kann daran gedenken?

D u stirbst

Lazarus.

tven musi diesi nicht erschutterndtodlich kranken?

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(15)

Cidli und Lazarus.

W ie? mutzten w ir benn darum auferstehen,

Um hier auf Golgacha, Herr! deinen Tod zu sehen?

A r i e .

Cidli.

D u Herrscher uber Tod und Leben Nimm hin das, was du mir gegeben.

Skirb ohne deine Cidli nicht!

Lazarus.

Zu meiner Grust, der Freunde Schrecken, Kamst du, meinHeil, mich aufzuwecken, Zu sehn, wie itzt dein Auge bricht.

Cidli und Lazarus.

O Jesu! Freund! dies Leben schenktst du mir.

Nimm dein Geschenk im Tode doch zu dir!

Cidli.

Zw ar, Freund! bindt uns das Band der retnsten Liebe; '

Doch wie? vergnugen irKsche Triebe,

Wenn mir mein Heil- mein Jesus, stirbt?

Lazarus.

Z w ar, Freundinn! fand in deinem srommen Blicke Ehmals mein Aug' ein edles Glucke;

Doch was Lst das, wenn Jesus stirbt?

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Cidli.

(16)

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Cidli und Lazarus.

J a , H err! nimmNeigung, Leben, Mes hin!

W ohl m ir, wenn ich im Tove bey Vir bin!

Cidli.

D u Herrscher stber Tov und Leben!

Nimm hin Vas, was Vu mir gegeben.

S tirb ohne Veine Civli nicht!

Lazarus.

Zu meiner Grust Ver Freunve Schrecken Kamst Vu, mein Heil, mich aufzuwecken, Zu sehn, wie itzt dem Auge brichr.

Cidli und Lazarus.

O Jesu! Freunv! dies Leben schenktst Vu mir.

Nimm dem Geschenk im Tove voch zu v ir!

Johannes.

Wie liebenswurdig sind die Triebe Der goktlichen, der heilgen Jesusliebe,

Die euch und mich zu diesem Kreuze zieht!

I n dieser Finsternitz, da Alles seufzt und weinet, D a uns kein Trost, kein Hofsnungslicht erscheinet,

D a auch dem Auge selbst der Hoffnnngsquell entstieht:

W er wollt' um den Verlust nicht klagsichwimmernd zagen?

Wer wollte nicht, mein Heil! um dich mit Jammer klagen?

M it Jammer! der so gar die W u t der Feind' erstickt, ' Indem die Todesnacht ihr Rasen uyrerdruckt. k

(17)

O grausame, o furchterliche Schatten!

Entzieht den Augen nicht, das, was den Geist erquickt!

Entzieht den Augen nicht den Urquell meiner Liebe,

Den heil'gen Gegenstand der undurchforschten Triebe!

S ta rk t nnr ein einzigmal mich Matten

M it einem dnnkelm Licht. Denn ach! das grostte Letden, DaS Schrecklichste ist dies: den heilgenBlick zu meiden, Von dem mein Leben stammt.

O ! flosse dieser nur in das geprestte Herz:

O ! so ertrug es willig seinen Schmerz!

S o aber ist es, G ott! zum schwarzsten Gram verdammt.

A r i e.

MeHt, zitterndeThranen, enkdecktt mein Leidm Dich soli ich, o zartlchster Gegenstand, meiden.

Es hat mich diest todrende Dunkel der Nacht Auch um deine Blicke, mein Liebster! gebracht.

Und vbschon die Hoffnung, zwar dunkler, als Nachte,

Mich Weinenden rrostend zu storken gedachte;

Und obschon ein Funkchen des Lichtes erwacht:

S o tbdter doch Hoffnung und Alles die Nacht.

Fliestt, Mernde Thranen, enwecket mein Leiden!

Dich soll ich, o zartlichster Gegenstand, meiden.

Es hat mich diest todtende Dunkel der Nacht Auch um deine Blicke, mein Liebster' gebracht.

Doch Herz! von .manchen Wiede.rspruchen voll!

Verzweifle nicht! bald, bald vergeht die Nacht;

B a ld , bald erscheint die Z eit, da Jesus dir erwacht!

M ie ? hab ich nicht zuvor, ich selbst? daran gedacht?

Ja,

(18)

J a , dieser Trost hat schsn mein Herz erhellt gemacht.

M as pochst du Herz? Sein W ort bestimmt gewist - D a s , was geschehen soll,

Und bald entweichest du, grausqme Finsternist!

Doch, bis diest W o rt, H e rr! zurErfullungwjrdgebracht, D o lange w ill ich, Freunde, mit euch weinen;

Denn keine Thranen sind zu viel.

Getrost! der Schmerz wahrt eine kurze Z e it:

Sein liebreich Angesicht wird glanzend uns grscheinen, Zertheilt die Angst, so wie die Dunkelheit,

Und seHt dem kurzen Gram ein froherrcichtes Ziel.

C h o r.

Die Weiber und die Gl.iubigen.

D ! matter Troft bey so viel Kummer-' E r liegt ja schon im Tovesschlummer.

Nicht emen Seufzer horet man.

Sein Aug ist Dunkler, als Vie Lufte.

O Tod! eroffne Deine Gruste!

Verschling ein V otk, Das nicht mehr leben karm.

Maria.

M ein S ohn! hor deines V o lts betrubtes Seuszen an!

Verlaffen stehn die Deinen.

Mein S ohu! erbarmt dich nicht der M utter angsilich Weinen?

B ist du nicht mehr zu nnsrer Rettung nah?

Ein jeder stehr und h a rrt, auf was? nur aufs Verbers ben.

Ein jeder seufzt und hofft, allhier auf Gblgatha Zum wenigsten mit dir zu sterben.

Kcin einzger wunschct, dich zu uberlebeu.

Cidli.

(19)

Cidli.

M ein Wunsch, mein ganzer Wunsch stimmt damit Lbers em.

Die Weiber und die Glaubigen.

Kann wohl eiii andrer Wunsch »»»Armen nioglichseyn?

Cidli.

D a s , war er »lir svnst gab, mein Wvndervolles sebeis Verlang ich nicht mehr zu geniessen.

Es konnte blos aus ihm die Lust des Lebens stiessen.

WaS Leben! o Verlust! der Retter selbst ist todt —- Ach todt — ohnfehlbar ist sein Augenlichr erblastt -7-^

Lazarus.

Ohnfehlbar ist mein H e il, mein Auferweckec todt.

N un fuhl ich erst des Lebens schwere Last. —

Doch H e rr! — und lebst du noch? — D u ? — Quell von meinem Leben — W ie ? — oder hast du schon den Geist — ach! aufge-

geben? —

Die Weiber und Glaubigen.

Ach! er ist rod! — J a ! — diese Schreckensnacht Hat uns um unsern Herrn, um alle Ruh gebracht!

Johannes.

Getrost! verzaget nicht! Erwartet grostre Thaten!

Schon hab ichs euch gesagt. Ich bin noch mehr bewegt, Indem ein hohrer Trieb des Trostes mich erregt. — . Weissagend ru f ich euch in selger Hoffnung zu:

Es eilet im Triumph der Held nunmehr zur Ruh.

Ih m soll zum W ohl der W elt der grbhteSieg gerathen!

Maria.

(20)

Maria.

Jch weitz nicht, welcher Trieb demAusspruchBeyfall giebt.

Mein theurster Sohn, mein G ott, der mich so sehr geliebt, W ird M a rte r, Kreuz und Tod und Grab

Zu Quellen eines Heils, das uns verewget, machen.

J h r Glaubgen! seyd aetrost! kegt Furcht und Trauren ab!

Die Weiber und die Glaubigen.

Ach i ware diest gewrst! Ach! mogc er bald erwachen!

A r i oso.

Maria.

lAelge Hoffnung! wie starkst du die Glieder!

Glieder! starr von Furcht und Tod.

Suffer Jesus! ja, wir leben wieder,

Und erwarren still das Ende dieser Noch.

Held! ja, dir wird bald der SLeg gerathen.

Uns beleben schon die Fruchte deincr Thaten!

Die Weiber und die Glaubigen.

Held! ja, dir wird bald der Sieg gerathen.

Uns beleben schon die Fruchre deiner Thaten!

Der Hauptmann.

M as fur em Volk ist das? J h r, da die Finsternist Die W elt so furchrbar schrecket,

Und cine schwarze Nacht

Uns bis aufs 2lusscrsie der bangsten Furcht gebracht, —- ( O ! eine Finsternist! die selbst den Tag verdecket!)

Fast zittr' ich! -— Jh r da diese Schreckensnacht A u f nieerhorte 2trr den Himrnel ganz verdunkelt,

Dast auch kein einzger Stern, kein rnattesWslkchen funkclt,

B

Dast

(21)

-8 W g H M

Dast man nichtHimmel, Luft, nichtErd undMenschen sieht, Niche seinen Nachbar merkt, niche Schwerdt und Har-

nisch blinken,

D a , wenn man falle, man in den Udgrund denktzu finken, D a man vor Angst sich selbst und alles flieht,

Und doch fich furchtet zu entfiiehen,

D a auch die Kuhnsten niche dem Schrecken fich entziehen, D ie Helden still und heimlich achzen,

Von tie fen Seufzern alle Gaumen lechzen:

Wie? da erholen fich der schwachen Weiber Herzen, Und stegen uber uns und uber Angst und Schmerzen?—- Aereheile Jup iter! -— doch nem! —

Har Jupiter wohl Theil an so viel W undern? —

Wie? — Niche ein Jupiter! — Es must ein hohres

^ Weftn seyn. —

Ein Sterbender— Urn dem dieSonne selbst verschwindet—

Und Weiber — die im Schrecken herzhaft werden — Furchtsame Manner — soust die feigsten dieser Erden, Von einem schwachen S trah l der Hoffnung start enrzun-

det —

D o rt ein Gekreuzigter— von Geiffeln gauz zerriffen, V o ll Munden ohne Zahl, matt, kraftlos, Lodt und kalt, — Dem vaterlichen Volk zum Scheusal aufgestellt —

Und kurz: ein Schimpf, ein Spott der W elt — D e r, der fiostr noch mit unbegreiflicher Gewalt

Dem Haufiein, das ihn ehrt, Geduld und Hoffnung ein?—

Der

soll ein Trost, einSchuh, und ein Erretter seyn? —

A r i e.

bin ich? — W a s ruhrek mich? —

Verwirrung! — Entfttzen! — Nacht und Tod!

UndSonne! — wo bist du? — verschwunden — Und was durchschauden mich? - -

Sinds

(22)

Sinds Schmerzen? — sinds Wunden? —

Nein! — Herz! was bebstdu?— welcheNoth!—

I n Fmsternitz — erbarmliche Gestalt! —

N atur! — woher so schreckliche Gewalt? — Gekreuzigrer! — vielleicht durch dich?

W o bin ich? — was ruhret mich? —

Verwirrung! — Entfttzen! — Nacht und Tod!

Doch traum ich?— W ird es Tag? — H ilf H im ­ mel ! welcher Schein!

Welch Wunder! waSgeschieht? — D ie Sonne glanzet wieder!

D ie Finsternist entweicht, so plohlich, als sie kam!

Das Volk.

O Wunder!

Eine aus den Weibern.

Jesus lebt! ledt auch crsiorbne Glieder!

Er lebt!

Die Weiber und die Glanbigen.

Einer aus dem Volke.

Es sierbeu Furcht und G ram ! Getrost! Gott ist versohnt, sein Zorn gestillt.

DaS Urtheil ist nunmehr bestutigt, bald erfullt.

Gott foderte des NazarenerS B lu t.

Das Volk.

W ir Feigen zitterten aus blotzem Mitzvcrstande.

D ie Priester irrten nicht.

Johannes.

O blinde W u t ! , UnselgeS V o lk ! der Menschheit Schande!

Verstockter Schwarm! den man, kaum da die Nacht cntflieht/

B 2 I n

(23)

I n vorger Raserey sich tollkuhn walzen sieht!

Den

des Unschuldigen halbtodreS Leben kranket,

Das er mit neuem Grimm nun zu verfolgen denket.

Zw'ar Jesus lebt. Doch kann das wohl ein Leben heissen, D as Munden, Schmerz und Schmach nnd Todesangst

zerreissen?

S e h t! Gottesmorder! seht nur seine Martern an!

Sehr sie! — erbebt! — seufzr, achzr: was haben wir gethan?

Jesns.

Ach! banger R u s! wer kann die Deutung fassen?

Johannes.

Iehovah! G o tt! wie seufzr das Lamm!

Das Lamm! das sich dey dir fur alle W elt verburgt/

Nnd das iht an des Kreuzesstamm

D er Schnldner Undank selbst erwurgt.

W ie seufzr das rechte Osterlamm,

Das nun des Varers Aorn im Jnnersten der Seele fuhlt, DaS eine Angst, die unbcschreiblich ist,

Aufs Grausamste durchwuhlr.

O ! W e lt! sieh! alle deine Sunden

Musi itzt das Lamm aufs Schrecklichste empsinden!

Von Gott verlassen! ach! wie unergrundlich schwer Q valt diese Seelenangst! —

Maria.

S o h n ! Heiligster!

W a r das die Seelenangst, die in den sinstern Stunden) D u , Sundenrilger! hast empfunden?

W a r darum jenes Lichr,der Sonnenglanz, verschwunden?

Die

(24)

Die Weiber und die Glaubigen.

Angst! Schrecklichste! bey der die Sonne selbst erblastt!

Lazarus.

W ie unbeschreiblich schwer prestt dich, H e rr, unsrer S u n ­ den Last!

Cidli.

Noch unbeschreiblicher must deine M arter seyn.

Die Weiber und die Glckibigen.

Verlassen, ach ! von G o tt, bistdu, gerechteS Lamm!

And doch, erreitest du die undankbare Welt.

Der Hauptmann.

W er dringt in diest Geheimnist ein?

Wie? dast so gar ein Schaudern mich besallt?

A r i e .

Maria.

as fur Martern, was fur Plagen Hast du, H err! bisher ertragen!

Johannes.

W as fur Striemen, Schlag' und Wunden Hat dein heilger Leib empfunden!

Maria und Johannes.

Aber ach! dein innrer Seelenschmerz

Ach' der zerreistt weit schrecklicher dein Herz!

Maria.

Fur alle W elt wollrst du bezahlen:

D rum duldst du so viel Angst und Qvalen.

B z Johan

(25)

Johannes.

D er Zorn des V a m s schnaubte Rache:

D u , H err, vertratst des Sunders Sachr.

Maria und Johannes.

J a ! den Sunder hast du frey gemacht, D en, der Goms Zorn auf dich gebracht.

Maria.

W as fur Martern, was fur Plagen Hast du, H e rr! bisher ertragen!

Johannes.

W a s fur Striemen, Schlag' und Wunden Hat dein heiiger Leib empfunden!

Maria und Johannes.

Aber ach! dein innrer Seelenschmcrz

Ach! der zerreitzc weit schrecklicher dein Hsrz!

Jrstns.

Micb durstet!

Johannes.

Dich durstet, Seelenfreund! nach so viel Pein und Plagen?

W asW under! du hast ja des Tages Last getragen.

Doch warum durstet dich? was macht die Zunge matt?

Des Sunders S tr a f und Schuld, die er verdienet hat.

Dich durstet, Herr.' nach unsrer Seligkcit;

Und die erringst du uns durch so viel Kampf und S tre it.

Schaut, Menschen! schaut den H errn, den Lebenssursten B lo s eurer Sunden wegen dursten !

I h t , da die M arter ihn beynahe hat enrseelt,

D a ihn die lehte Qvaal vor seinem Tode quahlt,

W eil ihn des SundcrsHand den Mordern gleich gemacht, D a , da hat er an seine Henker noch gedacht.

I h n dmstct, auch nach ihrer Seligkeit.

Ih n

(26)

Maria.

J h n durstet! — S e h t— der MdrderwildeGktigkelt!

Ein herber Trank mutz seiner lehten Pein Ein bittres Labsal styn!

E h o r.

D u w irs t, oH err! fur unsre Sunden M it einem herben Trank getrankt;

Und ach! bis in den Lod mir Spott und Hohn gekrankr.

D u muht, da schon dein Auge bricht,

D er Mund vmrocknet, bleich das Angesicht, D ie Bosheit deiner Feind empfinden;

D a doch dein Tod der W elt das Leben schenkt.

S o wirst du, H e rr!. fur unsre Sunden M it einem herben Trank getrankt;

Und ach! bis in den Tod mit Spott und Hohn ge­

trankt.

(27)

wote AbLhe ilung.

Die Weiber und die Glaubigen.

M under! seht, Ler Herr erhohlet sich!

Lazarus.

Welch ueues M under! M ie ? die KrLste kommen wieder!

D ie durch bie TodeSangst entstellten schlaffen Glieder S in d meder fest und start. —

Maria.

Und das bis auf die Brust V o r Mattigkeit gesunkne Haupt,

Dem so viel Pein und Schmerz die Fesiigkeit geraubt, Erhebt sich hoch und frisch und gottlich - wunderbar. —

i

Johannes.

W ie? welche Munterkeit, mcin H eil! belebet dich?

Der Hauptmann.

2ch jlttre. Wclch ein Mensch! —

Cidlt.

Trostvolle, su§te iust!

D as schon gebrochne Ucht der Augen W ird heirer, funkelnd, klar.

D er Purpur seiner holden Mangen,

E r war ja schon durch so viel Angst vergangen.

Fangt nunmehr meder an zu prangen.

Johan-

(28)

Johannes.

Allmachtger G o tt! wie grosi bist du! .

J a ! du dist Gott. D u gehst allmachtig nun zur R uh!

A r i oso.

Jesus.

M eine Lieden, gueeNacht!

D ie Martern schliessen sich mit meinem Lebenssnde.

Herr! ich befehl den Geist in deine Vaterh<inde!

MeineLieben, gmeNacht!

Es ist vollbracht!

Die Weiber und die Glaubigen.

O G ott! o Rus! durchdringendes Geschrey!

Johannes.

E r neigt sein Haupt. E r stirbt mit neubelebter Krast.

Lazarus.

Entschlummernd sinket er. Ach! er ist todt! —

Die Weiber und die Glaubigen.

Ach! todt! — -

Maria und Cidli.

M e in F rm n d ) ^ to d t! G ott! steh uns Schwachenbey!

Johannes.

Freywillig bist du, H e rr, verschieden. — -

Der Hanptmann.

Verschieden? —- Tod! von seltner Eigenschast!

(29)

DasWolk.

Weh uns! wir sinken, w ir vergehn!

Die Wetber und die GlLnbigem

Welch M under! Hochster G o ttl

Maria und Cidlt.

Kann wohl bey Jesu Tod die M e lt bestehn?

Johannes.

H e rr! ist dem Todestag der lehte Tag der W elt,

Datz sie schon ih t, so wie em B uch, zusammen fa llt?

Lazarus.

D ie Eede bebk. S ie wankt. D er Donner rollt und knallt!

Einer aus dem Dolk.

Welch uberirrdische Gewalt

Reitzt diesen Erdball sort, so dasi er taumelnd zittert?

Das Volk.

Herr ZeLaoth! Ach l alles wird erschuttert!

Eine aus den Wetbern.

D ie B lihe fahren dnrch die Lufte.'

Lazarus.

D o rt offnen sie die Gruste

D er langst entschlafnen Todten!

Die Weiber, dieGMbigen und dasVolk.

Sehi sie.' — flieht ' —

Die

(30)

Die romischen Soldaten.

Weicht,' Schreckgespeiister, weicht! — !

Der Hauptmann.

Wersteht,

Und wer empfindetnicht, wer dieser Mann ge- wesen i

Ans diesen Wundern kann ein jeder deutlich lesen,

Datz er unschuldig starb. Furwahr!

Er war mehr, als ein MenschJa! er wav Gottes Sohn!

Einige Umstehende aus dem Vvlke und bie Glaubigen.

Er war mehr» als ein M enschJa! er war Gottes Sohn!

Johannes.

Messias! H err! wie wunderbar Verandert sich in deinem Tode schon D ie Neigung deiner Feinde!

Wie? diese werden nun bekehrt, und deine Freunde, Anbeter deiner M a ch t, und Zeugen deiner Majestat?

D er Morder Herzen sind durch deine Kraft gebeugt:

Dein wundervoller Tod hat sie start uberzcugt.

S ie zittern, beten an. E rfullr sind die Propheten.

D ie Heyden sind geruhrt, indem sie Iesum todren.

N u r , Iu d a , du bleibst blind und unempsindlich;

Dein ganz verstocktes Herz blcibt siers unuberwindlich.

V o lk .

Erschrecklich ist der T ag! Die Munder furchterlich!

Johannes

(31)

Johannes.

I n solcher Majcfiat zeigt Gotk, der Racher, sich.

Das Volk.

D a Iu d a selbst sein Heil getodret Hat.

Das Volk.

Es naht sich unser Tod. Es bliht. Es bebt die Erde!

Johannes.

D am it des Vaters Zorn euch offenbaret werde.

W e r? beinem Zorn? gewaltger G o tt!

lind sanken wir ties in unergrundliche Gruste:

D u zurnest, du ruftst mit donnernder Skimme.

Hoch in ben Luften, ties in den Schlunden:

A r i e .

Das Volk.

Entflieht! entflieht! bie W elt vergeht!

Johannes.

Vergeblichs Bemuhen!

W er kann dem Zorne des Hochsten entflichen?

(32)

Das Dolk.

Entflrehtl entfliehr.' die W elt vergeht l

Johannes.

Dergeblichs Bsmuhcn!

W er kann dem Zorne des Hochsten entsiiehen?

W e r ? deinem Zorn? gcwaltger

G o tt!

G

Lazarus und Cidli.

Es mag die W elt zertrummern und vergehn:

Wohl uns! dast w ir allhier bey Jesu Kreuze fiehn!

Lazarus.

J a ! C id li, last uns hier dem Tod engegen sehn!

S o weir ist Golgatha, so weir der Fels gestalten.

Cidli.

Der Herr v'crlastt unS niche, wennwiruns an ihn halten.

E r nimme uns mit zu sich, um uns dore zu erhohn.

Lazarus.

J a ,

hisr, wo

Jesu Geist zu Gott

word

aufgenommen, W ird auch nunmehr die letzte Stunde kommen,

D ie uns durch ihn zu jener Ruhe bringet, Wo unser dann erloster Geist

Dem Gott von Ewigkeit ein frohes Danklied singet.

A r i e .

Cidli.

M ie selig! datz w ir hoffen konnen,

Uns bald

Erlosete zu

nennen,

W eil unser Tod so glvvveich ist!

Laza-

(33)

Lazarus.

Jh r seligen Todeen, die vormals entschliefen, Und bie au s Den Grabem die W under itzt rieftn!

CLdlL und Lazarus.

Gepriesen sey des Triumphirenden Ehrdk W ir singen hoch: Heilig ist Jesus Christ!

Cidli.

W ie selig! datz w ir hoffen konnen, Uns bald Erloftte zu nenneu,

W eil unser Tod so glorreich ist!

D rr Hauptmami.

Wenn alle Elemenre krachen,

D ie Donner brullend rollen, die Erde bebend machen, D ie Felsen reissen und zersplittern,

D ie Erde sich erossnet, bie hochsten Berge zittern, Und sich bis auf den tiefsten Grund

J m M ark der Erde selbst erschuttern;

Wenn Wolken, Luft, und Berg und Thal

M it gratzlichem Geton, mit schnettem Skur; und Fall Sich furchterlich, ja , gegen die N atur vermischcn;

Wobey durch Wolken, Luft und Flut ' M it wilder ungeheurer W u t

Verzehrendschnelle Blitze zischen;

Und wenn des Sterbenden allmachtig starker R u f D er Todten Gruste selbst durchfahrt,

Und manch erblatzter Leib, lebendig zu.uns kehrtr W o lebt, wo stirbt ein Grotzer dieser Erden,

D em , bey dem noch so sehr beweinten Sterben,

D ie Element' uud selbst die Todten dienstbar werden?

H e rr!

»

(34)

H e rr! Majestatscher H e rr! du mutzt weit grosier styn, A ls N om , und als Tiber — Doch was Rom? WaS

' Tiber? — V iel grosier, als selbft Jup iter!

Doch alle Gotter sind auch gegen dir zu klein.

S ie sind ein Hirngespinst, der Menschen Schimpf un- Spott.

Ohnfehlbar bist du H e rr! allcin

Der Welten Schopfer und ihr GoM —-

Ach! wnsit ich diesen Gott gebuhrend zu verehren!

Ach! mogt er mein Gebet, ihn zu erkennen, horen!

» *

Das Dolk. ^

Noch bcbt die Erd', es donnert noch! W ir zittern.

W er rettet uns aus diesen Ungewittern?

A r i e.

Der Hauptmann.

...

Das Volk.

Rett uns! M t uns! Herr Zebaoth!

Der Hauptmann.

Dietz blitzende Feuer eroffnerer Himmel,

Diesi Wanken der Erde, der Elememe Getummek,

Ja, alle die Wunder verkundgen dich, G ott!

(35)

Z2 W W ^

Das Volk.

Rettuns! M t uns! Herr Zrbaorh!

Der HaupLmmm.

Gekreuzigttr! ich Veiner Gottheit Bekenner, Beuge mich anbetenv niever.

Zitternd sinken meine Glieder,

Und seufzend stammlet vie Zunge : D u bist Gott!

Das Volk.

. r «

R itt uns! tttt uns! Herr Zebaorh!

Einer aus dem Volke.

Entsehliche Verandrung der R a tu r!

G o tt! wer entdeckt darinn nichr deiner Mmacht Spur?

Iehovah! G o tt! G ott, uber alle G otter!

Gott! Vater Israels! D u,, deines Golks Erretter!

Hoch fahrest du daher- und zornig in dem Wetter, Durch das die Erde bebt, die Todten sichtbarlich Aus ihren Grabertt stiehen,

Und aus des Todten R u f dem Moder sich entziehen. —- Gekreuzigter! W ie ? preisen dich

D ie Munder? — W ie? — preisen sie denn deinen Tod? —

Fast sind w ir uberzeugt. — B ist du Messias? — Ach! >— und w ir? — W o sollen w ir uns dann, — o grause Furcht! o Schre-

cken! —

V o r deinem Grimme — G ott — verstecken?

Ein anderer aus dem Wolke.

W ir, Ungluckfeligen! w ir nahmen dir,

Aus wilder W u t verblendt, Has Leben.

Obnr

(36)

Ohnfehlbar wird uns nun der Lohn, —

Wenn du Messias bist, — der Heitand Gottes Sohn, —

W ie deine Junger sagen,

Ohnfehlbar wird uns nun der Lohn Fur die verdammte That gegeben!

Ohnfehlbar wirst du nichrs nach unsern Senfzern fr§r gen!

Doch wie? versiunden denn die Priesier nicht,

M a s dort uns die Propheten . . Von Israels Verheiffung sagen? —

Wie? muhten w ir denn unsern Konig tddten?

Der Erste.

S e h t, augenblicklich Hansen sich die Plagen!

Der Undere.

Es kommt der Tag des H errn! Es kommt das Weltge- richt!

Das Volk.

H err! todte uns! w ir sind niche deiner Gnade wehrt.

Gerecht bist du! gerecht das, was uns wiederfahrt!

§ h o r .

Beleidigker Richter! Messias! erwache! —

O ! Machedich auf zur zerftorenden Rache! —

Verrilge die Stamme, den Tempel, das Land,

Allmachtiger Racher! mit tLdtender Hånd!

(37)

34

K s W

Schon donnerst du, du Gott derG5tter4 — Schon zmnst du schrcckiich in dem Wetter! -

7

-^

Schon stchn vor dir die ZoDten auf! — Schon hemmst du der Gestirne Laus! —

Schon macht dem Drohn die Erde Zitrern-! — Schon blitzr dein Rachschwerdc in Gewittern!

- 4

Beleidigter Richter! Messias! erwache!

O ) mache dich auf zur zerstorenden Rache! —

Verrilge die Stamme, den Tempel, das Land, "

Allmachtiger Racher! mit todtender Hånd!

Maria.

Undankbar V o lk ! wird nun dein Gott erkannt?

Messias nennst du den, den du zuvor verriethst, Den du, mitSchmach, denHeyden zugesandt,

D ie ihn, auf dein Geheisi, so schmerzlich umgebracht?

Hat Furcht und Schrecken dich verstandiger gemacht?

Einer aus dem Dolke.

Doch war er auch Messias? N ein!

Sonst wurd er nicht von uns gekreuzigt seyn.

Ein andrer aus dem Dolke.

Doch frisit uns itzt des Herrn verzehrend Feuer!

. -i . . , '

DerErste./

W a r er Messias, o! so wurd er uns regieren,

Und

(38)

Und uber nns, fein V olk, den Zepter gdttlich fuhren.

Nem i nem! Messias ivar er nichr!

Das Volk.

Doch trifft uns iht des Hochsten Strafgericht.

ELn Bote ans Jerusalem.

Des Tempels Wache lasit euch missen:

I m Tempel isi aniht der innre Vorhang ganz zerrissen.

Ein' unsichtbare Macht hat ihn iN einem Augenblicke

I n zwey besondre Stucke ,

Von oben an bis unten aus zertheilt.

Das Volk.

Ach! G ou!

W ird Juda nun der Heyden Spott?

Einer aus dem Volke.

Das Allerhelligste? Is t das enrblosit zu sehn?

Der Bote.

D u horst es ja ! durch Gott ist diese That geschehn.

Das Volk.

Was horen w ir?

Johannes.

N un iss die Scheidewand, J h rV d lk e r! aufgehoben.

(39)

N un soll die ganze W elt des Heilands Namen loben!

N un offnet sich ganz deutlich der Verstand

D er Worre, die ich oft aus Jesu Mund gehort,

Wenn er der Heyden H e il, zwar-bunke!, uus gelehrt.

Einer mrs dem Volke.

W er du auch seyst, der Hcrr fuhrt deine Skche!

Ach! uberall hort man von nichrs als Zorn und Rache!

Ein andrer aus Lem Volke.

G ott hat den Ankergang des Vslks einnnst geschworensi ' Propheten, Weiffagung, Messias — Traumgedkhle!

Der heutge Tag macht alles das zu Nichre.

- - DasVolk.

Ach! w^iren w ir doch nicht gebohren!

<

A r i o s o.

Der Hauptmann.

! da diesi Volk verzweifelnd zagt, Kolnn icb mich'wohl zuftiede-i 'geberr^

Diesi ^o !k nahm seinem Gott das Leben:

Und

was

hab ich gechan

?

Werd ich nicht stlbst von mir verklagr?

Ach G o tt! M r nimmt sich meirler an? -

Ach ! wer erhort mein banges Srohnen?

M ir Sstnder ziltern Brust und Sahnen,

W eiii: die Gewifsensangst mich peinlichfolternd - nagr.

Maria.

(40)

Ach! Zion! ach, wie rief bist du gebeuqt!

D u Tochter Zion, ach! dein Schmuck ist dir zerrissen.

W ie schandlich hast du dich doch gegen ihn bezeigt, Den B'raurigam, den Retter deiner Seelen?

.Verzweiflung foltert dein Gewissen.

Ach! ewig wird die That dich, du Verwsrfne, qvahs len!

Sein B lu t ksmmt uber dich und uber deine Kinder,

D u Morderinn des Herrn, des Heilands aller Sstn- der!

Und sieh! mein blutend Her; wird auch durch dich zer- rissen.

Ic h bin nun fast entseelt von so viel Kummernissen.

M ein H eil, mein Sohn erblatzt. WaS wird aus mir Elenden?

W o sind ich Trost? Wohin soll ich mich wenden?

Gebenedeyte F ra u ! Gebahrerinn des Sohnes, - Des hochgelobten Sohns, der dort im Uchte prangt, Durch den die Heyden nun die Seligkeit erlangt!

Theilnehmerinn der Frucht, des grotzen Lohnes, Den die Erloftten des Herrn erhalten werden!

Blick auf! erheb dich von' der Orden!

D u Mutter eines Sohns, um den schon Heva bat!

D u M utter unsers Heils, das uns erloset hat!

WaS seufzest du? Dein Sohn empfohl dich mir,

Sey meine M utter dann, als Sohn gehorch ich

. . . dir. .

Die Sorge fur dein Wohl hat Gott mir aufgetra-

L G o tt!

(41)

G ott! dein geliebter Sohn! um den w ir seufzend klagen.

G ott ! deffen starte S tim m ', bevor sein Haupt sich neigte,

Von seiner Majestat und Allmacht kraftig zeugte.

G ott! der dadurch recht wunderbar entdeckte,

T>atz er allmachtig starb, datz ihn der Tod nicht sch reckte,

DaH er aus Liebe blos fstr uns die Martern trug,

Und in dem Tode selbst den Tod bezwang und schlug.

D rum so bekampfe nun den Schmerz, die Angst, das Leid,

Und segne diesen Tod, den Weg zur Seligkeit!

Maria.

Seht dort! tvarum wird ihm , er ist ja længst er- blastt,

D ie heilgeSeite durchgestochen?

Wa§ hat mein todter Sohn im Tode selbst verbro­

chen,

Datz man den Leichnamm noch so wutend hatzt?

Die Weiber und die Glanbigen. -

B eirubtrr Anblick i B lu t und Wasser stiessen?

H a lt, M order! diese Flut? mutzt du die noch vers gieisen?

Johannes.

Je mehr geschieht, je deutlicher steht man,

Die Schrift sey nun erfullt. Seht die Erldsung,an!

S eht! wie man sie vorlangst verkundget hat !

Lara-

(42)

Lazarus.

Doch, welKe wilde That!

DaK man den heilgen ieib im Tode noch burchsiicht!

Cidli.

DaH man ben ieichnamm noch mit Munden sehr der- letzt!

Maria.

Dast diese Wutriche diest Seirenmal ergeht!

Johannes.

' '

L ^ ^ ,

Und tvistet ihr denni nicht:

Kcin Leichnamm darf am Sabbath hier verbteiben.

Den Schachern werden drum die B ein' entzwey ge^

brochen,

Und unserm Heiland wird die Seike durchgestochen.

Weiffagend hat es euch die Schrift vorher gesagt:

S o wie sie seinen Tod zugleich-vorher beklagk,

Hort Mosen.ap! hort was Propheten sprecben! . . .

Kein Bein sollt ihr dem Lamm zerbrechen.

Noch mehr:

sie werden schn,

I n welchen sie gestochen haben.

S e h t! also mustte diest, diest alles noch geschehn!

Dam it die Sunder auch daraus erkennen sollten:

S ie lodreten den Herrn, auf den sie hoffen wollten,

(43)

A r i e .

. Lazarus.

Ach! ist der Anblick zu ertragen?

Cidli.

W er mutz nichk jammern, stchzen, klagen?

Maria.

Auch nach dem Tode fiietze ftin Blu«.

Johannes.

D ich Blu« ist ja eur hochstes Gut.

M aria, Cidli und Lazarus.

J h r MLrder! hemim doch Hatz und W u t!

Cidli.

. ,

Kany euren Grimm der Tod tticht brechen?

Lazarus.

Mktzt Lhr euch an dem Leichnamm rachen?

Maria.

Und ihn im Tode noch entweyhn?

Johannes.

WLtzt, alles mutzt' erfullet styn!

i

Mqpia.

(44)

4

i

M aria, Cidli und Lazcuus.

Doch wer muh niche vor Schmerz verzagen?

Wen nimme niche Furche und Schrecken ein?

Lazarus.

Ach! ist der Anblick zu ertragen?

Maria.

Auch nach dem Tvde flietze ftin B lu t !

Johannes.

Dieff B lu t ist ja eur hochstes Gut.

Maria, Cidli und Lazarus.

J h r! Morder! hemme doch Hah und Wue?

Johannes.

J h r Ueben! die ihr hier vor Thranen, V o r Jammer, fast erstickt, '

Faht euch! hemme ener klaglichs Stohnen!

W ie? dah ihr niche im Geist eur kunftges Heil er- blickt?

Getrost! euch darf ja niches erschrecken!

Lahl die buchstabliche Ersullung der Propheren,

- C 5 Der

(45)

4

» U s W

D er Handfchrift Goktes, euch aus allrr Furcht er- wscken!

Witzt! der Messias, den die Sunder wollten tddten, D er G ott, A!essias, lebt. B ald wird er euch er-

fcheinen,

E r lebt gewisi. Hort auf zu achzen und zu weinen!

I h t ist es Zeit, den Leichnamm zu begraben.

D ie Pfiicht erfordert es. Macht euch dazu bereitl Dann mogen euch und nrich an seiner G ru ft

D ie Thrancn trostend laben,

B is feiye Gottlichkeit .

Jhn sebst crweckt, und aus dem Tod' ins Leben ruft.

Maria.

Zu schreckliche Beschaskgung eines Weibes!

Wenn sie die Frucht, die selge Frucht des LeibeS

Erblasir, erstarrt, -beschimpft, entseelet vor sich siehl.

Wenn sie der lehte Dienst, der Leichendienst bemuht!

Johann! mein Freund! mein S o h n ! ach kann ich mich der Zahren

Bey dieser traurgen Psticht des Leichendiensts ekwehs ren?

Doch ja ' ich fasie mich —

Dein Leichnamm, Heilger! wird nicht lang im Grabe liegen —

M ein Geist wird aufgeklart. — E r siehet dich, Erhohter S o h n ! I n demen Siegen — -

Erkennt durch himmlische, durch fast allmachtge Re- gung

Des heilgen Todes Kraft,

Und des Erlosungswerks erhabne Eigenschaft O ! heilige Bewegung!

- - D ie

(46)

W ' s A K Z M s

4

) D ie mein vom liefsten Schmerz zerschlagnes Herz

erquickt,

M ein mattes Auge starkt, und Leib und Seel ents

z^ckt!

«

A r i e .

A h r heiligen, erblatzten Glieder!

M it Thranen nimmt man euch herab, Und ftufzend legt man euch ins Grab.

Doch uber ein Kleines erwachet ihr wieder, Und siegreich erhebt sich der gottliche Held, Messias, derHeiland, ErLoftr derWelt.

Doch Sohn! bey allem Trost, der mich er­

quickt,

W ird deiner Mutter Herz vou Seufzern fast erstickr.

Herr! du bist^ja mein Sohn, vergonne meiner Liebe

Den Ausbruch mutterlicher Triebe!

Dich will ich itzt mit Thranen nehen,

An deine Grust mich ftufzend niederfttzen.

Und dieftr Schmerz erzurnr dich nicht, o Held!

Mein Heiland, Messias, Erloftr der W e lt!

Cidli.

M c h auch, mich starkt ein neues Licht;

Ic h suhle Trost im keichendbangen Herzen,

Der dnrch die hestigsten, dnrch die gerechisten Schmer- Zen,

S s

(47)

S o wie des Heilands R u f, mit Kraft und Segeu bricht.

Em Hoffmlngsstrahl durchzittert mich.

Entzuckt im Geist, sch Lch

Ib n hirnmlischglauzend wieder.

Mern Ohr hort gottliche, doch mir noch dunkle / Lieder.

Lazarus.

Der Trosi wallt auch erleuchtend durch mein Herz.

Jch weisi nichrs mehr vom G ram , niches mehr von Angst und Schmerz.

D ie Mchesiat des Herrn und seine Gottlichkeit Belebte ja die langftentschlafnen Leichen:

Eb musiten Stein und Riegel von den Grabern weichen.

Der Gorrhcit S trah l durchdrang unglaubge Heyden:

S ie weincn, muffen sich in Angst und Thranen kleiden.

Anbetend schlagen sic sich an die harte Brust,

Und zeugen, was sie nie zuvor gehort, gemusit:

D ie Macht des Sterbenden, des Heilands Gottlichkeit.

W ie ? sollte denn nicht auch des Herzens Dunkelheit Erhell r und ganz zertheilet werden?

M ein Geist fchwingt sich hinauf, erkennt das Heil der Erden.

Prctzt schon die ZLrtlichkeit aus unsern Augen Zahren:

Ge^rostj der Kummer wird nur noch ein Kleines wahren!

A r i e.

ald^werdm wir Lhn kebend. fehen, Jhm voller Troft entgegen gehen,

Dem SLeger uber Tvd und Grab.

Dann

(48)

Dann wischet er von meinen Wangen D ie .heiffen Thranen liebreich ab;

Dann werd Lch ihn erfrem umfaugen, Dcn Herrn der mir das Leben gab.

' Bald-werden wir ihn lebend fchen, Jhm voller Trost enrgegen gehen,

Den: Sieger uber Tod und Grab.

Eme aus den Werbern. -

O ! Trost! der auch in unsre Herzen.

Sich sanft in uns echebt, und nnsernCchmcrz ver suset!

Korulnr! latzt uns nun den Herrn vom Kreuze nchmen!

Sey still, o Herz! bekampfe Angst und Gramen!

Die Weiber und Glaubigew

Dochach! wohin? und darf man.ihn bcgraben?

Der Hauptmann.

Pilatus hats erlaubt, warum ein Joseph bat,' Der em ganz neues Grab in stmem Garten hat^

Johanms.

S o ll unser Freund darinn die Ruhekanrnrer haben?

- - ,

Der Hmlptmaun.

S o lauret der Befthl. Nehnn nur den seichnamm ah.

M it Thranen fol g ich ftlbst mu euch bis an sein Grab.

Johan-

(49)

^ Johannes.

S o lafit uns nun Lem Herrn die letzte Pflicht verrichten!

Eine aus den Weiberm

O klaglichbange Pfiicht! Pflicht, voller Angst und Qua al.'

Lazarus und Cidli.

Bethrant wird sie vollbracht —

Die Wetber und die Glanbigcn.

D ie Traurigste der Pflichten!

Maria.

N nn seh ich dich / mein S o h n ' viesteicht zum lehten- mal!

W o find ich W orte, mich gehorig zu erklaren?

Ach flieffet, flieffet nur, ihr ganz gerechren Zahren!

Fliefit, bis sein Leib vom Tod erwacht,

B is seine Gottlichkeit ihn wieder lebend macht!

Dann wird mein Mund in Davids Harse fingen.

Und dem erhabnen Heil mein Halleluja bringen.

Der Hauptmann.

Herr^ mogt ich dich verstandlicher erkennen:

Und durst ich glaubensvoll dich, Herr und Heitand nennen !

Doch was regt sich in m ir? Ic h fuhle neue Triebe.

Ohnfehlbar find fie, H err! die WurkuNg deiner Liebe.

W ie? kann ich mich der Thranen nicht enrhalten?

Nem!

(50)

N em ! Messet, fliessetnur! W ie voll ist mir das Herz?

H err! Hciland! Gott du kennst den bangen Sechmerz, Der meine Seele prestt, durchalleGliederschaudert.

Mein B lu t erstarrt — e§ stockt— eS w ill erkalten — G o tt! — Majestat! — o Licht!

Dasmeine dunkle Seel' empstndlichstark durchbricht.

Ach! die Umvrssenheit, in der ich dich beleidigte,

Nicht gegen Rath und Volk dich, Heiligster! ver- theidigte,

Zu deinen Mariern selbst der W ur die Hande bot, Nicht herzhast steuerte der frechen Lasirer Spott,

Ach! alles diest wirst du, mein H eil, nicht an mie rachen:

D u wirst diesfalls mit mir nicht als ein Richter sprechen, Den Zorn und Rach emstammt. Ic h werfe mich

M ir reuendem, mit t osstungsvollem Triebe

I n deine Wunden, Herr! Ic h weinc angstiglich.

H e rr! auch fur mich starbft du. H err! du auch meine Liebe!

Und bin ich schon nicht, wie dein V olk, aus Israel entsprossen,

S o hast du ja dein B lu t frir alle W clt vergoffen.

Doch wie? was red ich iht? Woher kommt die Er- kanntnist?

Gekreuzigter! du! du eroffnest das Versiandnist.

Erloser! — G ott! — Alun. weicht.die Dunkelheit.

Nunmehr erkenn ich dich, mein Heil von Ewigkeit!

Versincht sind aller Heyden Gotter!

N u r du allein bist G o tt, der Heiland der Erretter r

Schlust-

(51)

' S ch l u si ch o r.

ft

Maria, Lazarus, CidlL, Johannes, de)' Hauptmann, die Weiberunddie

Glaubigen.

!^ e r Tag soli ewig heilig seyn!

Zhn feyern ewig die 'Erlosren,

D ie sich durch Jesu Leiven trosten.

D ie sich des Kreuzes selig freun.

D er Tag soli ewig heilig seyn!

N un, Engel! sind wir eure Bruder!

W ir singen der Er losung Lieder:

Jh r horcsie, jauchzr, und stimmt mit ein.

D er Tag sol! ewig heilig seyn!

Jhn feyern ewig die Erlosten,

' D ie sich durch Jesu Leiden trosten, D ie sich des Kreuzes selig freun.

D er Tag soli ewig heilig seyn!

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